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Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Titel: Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Düll
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ihre
Untersuchungen abgeschlossen haben“, erklärte Elfi. „Wie
sieht es denn mit euch anderen aus?“
    „ Also ich wäre
dabei“, erklärte Irmgard und Tom nickte zustimmend. Sven
Kramer und Luis taten es ihm gleich und nach einem kurzen
Wortwechsel auf Polnisch willigten auch Juliusz und Tadeusz Fabrycy
ein, Stan sowieso.
    „ Gut“,
atmete Elfi auf. „Ich würde vorschlagen, jeder macht
einfach da weiter, wo er gestern Mittag aufgehört hat. Nur
dich, Stan, hätte ich vorher gerne noch kurz im Büro
gesprochen. Okay?“
    Alle nickten und
setzten sich in Bewegung. Die Fabrycys, Luis und Plotzeck sowie Sven
Kramer machten jeweils einen Lastwagen startklar. Irmgard ging ins
Lager, um die Ausrüstung zum Unkrautjäten zu holen. Tom
hingegen gelang es, sich in einem unbeobachteten Moment abzusetzen.
Er wollte mitbekommen, was Elfi und Stan beredeten, und schlich
hinter ihnen her.
    In der Gärtnerei
war es nicht schwierig, immer wieder Deckung zu finden. Elfi schritt
schnurstracks auf das Büro zu, Stan trottete missmutig
hinterher. Als beide in dem Gebäude verschwunden waren, bezog
Tom an derselben Stelle Posten, von der aus er am Vortag Elfi und
Marius belauscht hatte.
    „ Wer hat die
Schutzvorrichtung vom Buschhacker entfernt“, fragte Elfi den
Vorarbeiter geradeheraus.
    Stan reagierte
unwirsch. „Was weiß ich? Ich war es jedenfalls nicht.“
    „ Das reicht mir
nicht, Stan. Ich bin nicht die einzige, die hier Verantwortung
trägt. Du bist der Vorarbeiter. Dich respektieren die Männer.
Wie oft habe ich dich daran erinnert, die Einhaltung der
Sicherheitsvorschriften zu kontrollieren. Aber auf mich hört ja
niemand. Die Fabrycys sind gestern wieder ohne Schutzkleidung
losgefahren, obwohl ich sie in der Einsatzbesprechung ermahnt hatte.
Als mir am Vormittag auffiel, dass das Zeug noch fein säuberlich
aufgeräumt im Lager lag, habe ich sie sofort telefonisch
herzitiert, um es abzuholen. Und ich habe ihnen klargemacht, dass
sie fliegen, wenn das noch einmal passiert...“
    „ Deshalb“,
dachte Tom, „waren die beiden also so früh zurück.“
    Stan hatte Elfi
unterbrochen. „So kannst du mit den Männern nicht
umgehen“, empörte er sich in einwandfreiem Deutsch.
„Willst du etwa hinter dem Rücken deines Vaters die
gesamte Belegschaft auswechseln?“
    „ Was soll das
heißen?“
    „ Die beiden
Neuen: Der Junge ist kein Gärtner und wird auch nie einer
werden. Und der andere...“
    „ Ach hör
doch auf“, fuhr Elfi ihm in die Parade. „Was dir nicht
passt, ist, dass ich sie ohne dein vorheriges
Einverständnis eingestellt habe. Und weißt du, warum ich
das getan habe? Weil ich davon überzeugt bin, dass sie eine
echte Verstärkung für unser Team sein werden.“ Tom
musste schmunzeln – bei seinem Vorstellungsgespräch hatte
sich das noch ganz anders angehört.
    „ Die Belegschaft
ist beunruhigt“, insistierte Stan. „Der Chef ist
verschwunden. Das verunsichert die Männer, und schon passieren
Unfälle.“
    „ Du scheinst
nicht zu begreifen, worum es hier geht, Stan. Lech könnte noch
am Leben sein, wenn diese gottverdammte Schutzvorrichtung da gewesen
wäre, wo sie hingehört, wenn nicht euer dämliches
Macho-Gehabe euch davon abhielte, besser aufzupassen. Und ich muss
meinen Kopf dafür hinhalten. Ich trage die Verantwortung.“
Tom spürte, dass Elfi nervlich am Limit war. Da klingelte das
Telefon.
    Elfi stöhnte.
„Einen Moment.“ Sie hob den Hörer ab. „Baumschule
Landgraf, guten Tag... Ah, hallo Herr Werlich. Was kann ich für
Sie tun?... Hm, der beste Zeitraum zum Düngen – von Mai bis Juni – ist leider vorbei. Wenn es aber
wirklich unumgänglich ist, sollten Sie danach reichlich gießen,
damit die Nährsalze sich auflösen können und sich
gleichmäßig im Boden verteilen. Im Herbst würde ich
aber nicht mehr düngen: Bei kühler Witterung werden die
Nährsalze durch Regen ins Grundwasser gespült. Sie können
also die Umwelt und auch ihren Geldbeutel schonen. Wie bitte?... Na
ja, Naturdünger wirkt eben länger und stetiger als
Mineraldünger und er unterstützt das Bodenleben. Wenn Sie
aber, wie Sie sagen, eine schnelle Wirkung erzielen wollen, ist
Mineraldünger in der Tat besser... Ja, diese Menge dürfte
reichen. Falls Sie ganz sichergehen möchten, könnten wir
Ihre Gartenerde auch mal auf Düngergehalt und pH-Wert
untersuchen. Wenn man seine Pflanzen optimal versorgen will, sollte
man das alle drei bis fünf Jahre messen lassen... Bringen Sie
uns einfach bei Gelegenheit

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