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Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Titel: Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Düll
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Die Geschichte mit der fehlenden
Schutzvorrichtung wird noch ein Nachspiel für Sie haben, Frau
Landgraf. Es wird eine offizielle Untersuchung zum Thema
Arbeitssicherheit in diesem Betrieb geben. Bis dahin darf der
Schredder nicht angefasst werden, ist das klar?“
    „ Ja“,
sagte Elfi leise. Sie war weiß wie eine Wand und schien nur
mühsam die Tränen zurückhalten zu können. „Es
tut mir furchtbar leid.“
    Der Polizist seufzte,
schlug sein Notizbuch zu und verabschiedete sich. Als er weggefahren
war, nahm Elfi ihre ganze Kraft zusammen und rief ihren Leuten zu:
„Hört mal! Das hat keinen Wert mehr, wir machen für
heute Schluss. Fahrt nach Hause und erholt euch erstmal von dem
Schock. Morgen sehen wir weiter. Hoffentlich ist Lech dann über
den Berg.“
    „ Kann ich
vielleicht noch etwas für dich tun“, fragte Tom.
    Doch Elfis Haltung
versteifte sich schon wieder. „Nein danke“, erwiderte
sie knapp, machte auf dem Absatz kehrt und ging in Richtung
Wohnhaus.

16
    „ Das wird ja
immer dramatischer. Glaubst du auch, dass es ein Unfall war?“
Sabine klang ungläubig und ängstlich zugleich. Sie saß
auf dem Schreibtischstuhl in Toms Zimmer, ihr Bruder auf dem Bett,
eine Decke um sich gewickelt. Obwohl es ein lauer Spätsommerabend
war, fröstelte ihm.
    „ So scheint es.
Ein erstaunlicher Zufall wäre das allerdings schon.“
    „ Ja, wer könnte
denn ein Motiv haben, Lech etwas anzutun?“
    „ Keine Ahnung.“
    „ Und was hatte
dieser Fabrycy kurz vorher beim Kompost zu suchen? Warum waren er
und sein Bruder nicht noch bei ihrem Außentermin?“
    „ Ich weiß
es nicht. Und ich weiß auch nicht, wer die Schutzvorrichtung
entfernt hat, falls das deine nächste Frage ist. Von allem
wundert mich das am meisten. Es macht überhaupt keinen Sinn,
wenn man nicht will, dass sich jemand verletzt.“
    „ Sag’ das
nicht, Tom. Während du im Bad warst, hab’ ich ein wenig
im Internet gesurft. Unfälle mit Schreddern kommen häufiger
vor, als man denkt. Meistens waren die Schutzvorrichtungen vorher
entfernt worden, und zwar nicht aus Böswilligkeit, sondern
schlicht aus Bequemlichkeit. Ohne Schutzmaßnahmen arbeitet es
sich nämlich leichter. Hast du nicht erzählt, Elfi habe
sich noch am Morgen darüber beklagt, dass die Männer zu
wenig auf ihre Sicherheit achteten?“
    „ Ja, sie
forderte die Fabrycys auf, ihre Schutzkleidung nicht
noch einmal wegzulassen.“
    „ Und haben sie
auf sie gehört?“
    „ Das hab’
ich nicht mehr mitbekommen. Musste ja in die Beete.“
    „ Glaubst du,
Lech kommt durch?“
    „ Ich fürchte,
die Chancen stehen schlecht.“ Tom schauderte bei dem Gedanken
an Lechs halb zerquetschten Körper und das Blut sowie an die
scharfen Klingen des Buschhackers. Dann erschien vor seinem
geistigen Auge der polnische Arbeiter, wie er gestern den Daumen
gehoben, gelächelt und dabei seine Zahnlücke gezeigt
hatte. Ob Lech verheiratet war? Hatte er gar Kinder? Zumindest
würden Eltern und wohl auch Geschwister um ihn trauern. „Der
Notarzt sagte etwas von inneren Verletzungen, deren Schwere er nicht
abschätzen könne.“
    „ Wie
schrecklich.“ Sabine senkte ihren Blick und eine Weile lang
sprach keiner ein Wort.
    „ Es ist
verrückt“, unterbrach Tom schließlich die Stille.
„Ich habe in diesem ‚Fall’ ermittelt, weil ich
nicht mehr ruhig schlafen konnte. Aber was ich nun erleben muss, ist
schlimmer als jeder Albtraum.“
    „ Willst du
aufhören?“
    „ Dafür ist
es zu spät. Ich hätte gar nicht erst anfangen sollen.“
    „ Und wie willst
du weitermachen?“
    „ Morgen gehe ich
wieder zur Arbeit.“
    „ Du hast doch
keinerlei Spur mehr. Womöglich war es einer von Landgrafs
Lastwagen, den du am Freitag gesehen hast, aber feststellen lässt
sich das kaum. Der Grünschnitt von der Drachensicheltanne
stammte offensichtlich nicht aus der Baumschule. Nach Herrn Landgraf
sucht die Polizei seit fast einer Woche vergebens und der Vorfall
mit dem Buschhacker wird ebenfalls schon von offizieller Seite
untersucht. Vielleicht ist die Baumschule doch die falsche Adresse.“
    „ Das kann ich
mir beim besten Willen nicht vorstellen. Dafür ist dort einfach
zu viel passiert. Irgendetwas muss dahinterstecken.“
    „ Nur was? Ein
Mensch verschwindet, warum und wohin weiß niemand. Jemand wird
unter dem Grünschnitt auf der Pritsche eines Kleinlasters durch
die Gegend chauffiert. Ein Arbeiter gerät in einen Schredder
und erleidet lebensgefährliche Verletzungen...“
    „ Das

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