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Der Mörder mit der schönen Handschrift

Der Mörder mit der schönen Handschrift

Titel: Der Mörder mit der schönen Handschrift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Magnan
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sich zur belote beim Lehrer trafen. Bei Pencenats Beerdigung ergriff er die Chance, sich seinen Platz zu sichern.
    »Na wunderbar!«, sagte Monsieur Régulus. »Warum denn nicht? Es ist doch Mittwoch heute? Heute Abend also?«
    »Glauben Sie nicht, dass es unpassend wäre?«, warf Fondère ein.
    »Unter dem Ancien Régime « , entgegnete der Lehrer, »nahm der Erbe unverzüglich den Platz des Beerbten ein, und der Ball ging weiter. Wenn es sich um einen schweren Trauerfall handelte, einverstanden, aber doch nicht bei diesem hier, wo im Takt des Rigaudon getanzt wird! Im Übrigen werden wir gerade dadurch das Andenken unseres guten Pencenat ehren. Wenn einer von uns gestorben wäre, hätte er sicher auch nicht gern auf seine Mittwochspartie verzichtet. Meine Herren«, fügte er hinzu, als er sah, dass sie verlegen dreinschauten, obwohl sie seine Meinung im Grunde teilten, »meine Herren, es ist doch so: ›Wo Menschen sind, da menschelt es nun einmal.‹ Das stammt von Montaigne. Halten Sie sich am Ende für besser als Montaigne? Man muss sich wohl oder übel damit abfinden, dass man ist. wie man ist. Was mich angeht, so habe ich dies längst eingesehen. Also dann, bis heute Abend!«
    Dennoch nahmen die drei den neuen Mitspieler nicht ohne einen gewissen Widerwillen in ihre Runde auf. Am Ende seiner kurzen Finger, unter seinen viereckigen Fingernägeln, klebte immer etwas, das verdächtig nach rosigem Fleisch und Fett aussah und die drei sparsamen Asketen anekelte. Als er jedoch mit gespielter, vielleicht übertriebener Höflichkeit den rituellen Nusswein ablehnte, machte er damit einen günstigen Eindruck auf sie.
    »Später, wenn ich es verdient habe!«, sagte er bescheiden.
    »Was heißt hier später?«, rief Régulus aus. »Machen Sie mir die Freude und stoßen Sie mit uns an! Und zwar gleich! Meine Herren! Auf den Frieden im Himmel (wenn es dort welchen gibt), wo nun unser Freund weilt, der auf dieser Erde sein Kreuz zu tragen hatte. Und ex bitte! Sie werden mir nicht ein Drittel übrig lassen wie sonst!«
    Es war ihm gerade bewusst geworden, dass jedes Mal, wenn er den restlichen Inhalt der Gläser zurück in die Flasche gegossen hatte, ein wenig vom Speichel des Verstorbenen dabei gewesen war. Natürlich hatte Pencenat keine Krankheit gehabt. Er war einem Unfall zum Opfer gefallen. Trotzdem war es ein komisches Gefühl, beim Trinken etwas von der Spucke eines Toten mit abzukriegen. Die Flasche musste also so schnell wie möglich geleert werden.
    Noch am selben Abend hielt Monsieur Fondère den Kapitän Combaluzier am Ärmel seiner Matrosenjacke fest, nachdem der Metzger vergeblich versucht hatte, sie zu einer Kostprobe einzuladen.
    »Bleiben Sie noch!«, sagte er leise. »Lassen Sie uns noch ein wenig plaudern. Ich habe höchst interessante Neuigkeiten.«
    »Nanu? Haben Sie das Geheimnis unseres Gastgebers gelüftet? Dank meines Fernglases?«, zischte der Kapitän.
    Fondère kicherte leise in den Kragen seines Mantels.
    »Viel besser, mein Lieber! Viel besser! Eine tolle Sache, dieses Fernglas! Man stößt damit wortwörtlich auf das Corpus Delicti!«
    »Und was bitte? Nun reden Sie schon! Welchen Schatz verbirgt unser Schulmeister?«
    Fondère verzog das Gesicht: »Nichts Bemerkenswertes. Bücher, über denen er brütet.«
    »Bücher? Und die hält er unter Verschluss?«
    »Ja, Bücher eben, Alben, Kalender! Was weiß ich! Aber ich sage Ihnen, er beschäftigt sich stundenlang damit.«
    »Bücher!«, murmelte der Kapitän. »Was für eine Entdeckung! So wertvoll sie sein mögen, einbringen werden sie ihm wohl nicht gerade viel, oder?«
    »Wahrscheinlich nicht!«, gab Fondère fröhlich zu. »Im Übrigen kann es sich, dem Gesichtsausdruck des Lehrers nach zu schließen, nur um anstößige Bücher handeln!«
    »Bäh!«, rief der Kapitän angewidert aus. »Also nichts, was man für teures Geld verkaufen könnte, wenn ich richtig verstehe.«
    »Nein, nein! Absolut nichts!«
    »Sagen Sie mal, Fondère, dafür, dass Sie nichts erreicht haben, sind Sie in letzter Zeit erstaunlich guter Laune.«
    »So würde ich es nicht ausdrücken! Ganz im Gegenteil! Dank Ihres Fernglases habe ich noch etwas viel Besseres entdeckt.«
    Er drehte sich automatisch um, um sicherzugehen, dass niemand ihnen nachschlich oder sie hinter den Brennnesseln am Wegrand belauschte.
    »Behalten Sie das für sich«, flüsterte er. »Ich glaube nicht, dass Pencenat auf natürliche Weise umgekommen ist.«
    Er ließ seinen Blick über den gesamten

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