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Der Mörder mit der Spritze

Der Mörder mit der Spritze

Titel: Der Mörder mit der Spritze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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da. Und es war so friedlich. So wunderschön. Schweben.
    Ich verschwand eine Weile in
der Umgebung der großen Dunkelnebel, trieb durch den Raum, schwebte durch
Energiefelder aus Sensationen und Empfindungen, wo Farbe und Bewegung nur in
den winzigen, grellen, elektrischen Explosionen hinter meinen Augenlidern
existierten.
    Nach einer Weile wurde mir
bewußt, daß ich mit geschlossenen Augen auf einem Bett lag und daß jemand an
meinem Bein zog, nur sah es nicht so aus, als würde ich da liegen... Ich sah mich selbst auf dem Bett liegen. Und
weil ich mich beobachtend außerhalb meines Körpers befand, dachte ich, müßte es
mir möglich sein, den Grund für das Zupfen an meinem Bein zu finden, ohne erst
die Augen zu öffnen. Aus irgendeinem Grund aber war das nicht möglich, und als
man aufhörte, an meinem linken Bein zu ziehen und sich statt
dessen an meinem rechten zu schaffen machte, brachte ich es fertig, die
totale Bewegungsunfähigkeit zu überwinden und ein Augenlid zu heben. Ich sah
einen schlanken, graziösen Arm einen abstrakten Gegenstand hochhalten, den ich
schließlich als eine Hose zu identifizieren in der Lage war. Erst als zwei
kleine zierliche Hände mit kurzen, sich verjüngenden Fingern von sahniger
Weichheit mein Hemd aufzuknöpfen begannen, erkannte ich, daß es sich um meine
Hose gehandelt hatte.
    Ich öffnete das andere Auge und
konzentrierte mich dann darauf, die Atome in beiden Augäpfeln wieder in die
richtige Ordnung zu bringen, damit ich meine Umgebung, die außer den Händen aus
verwaschenen Schemen zu bestehen schien, erkennen konnte. Das war nicht
einfach, aber ich schaffte es, brillanter Lenker der Dinge. Plötzlich wurde mir
bewußt, welche Macht ich hatte. Ich konnte alles steuern und beherrschen — selbst
die Atome in meinen Augäpfeln — und ich glaubte nicht nur, daß ich dazu in der
Lage war, ich konnte es!
    Und was sah ich, als meine Cinemascope -Linsen sich eingestellt hatten? Die Maiskönigin
von Iowa, über mir auf dem Bett kniend.
    Ihre himmelblauen Augen
schauten mich an, und plötzlich veränderte sich das Bild. Ich sah die
Maisfelder wogen, und dann standen sie in Flammen. Verbrannten! Krümmten und
wanden sich und tanzten in der Glut.
    Das war nicht die schöne,
zukünftige, amerikanische Mutter dreier gerade gewachsener, sauber denkender
Kinder, die ihren Eltern Ehre machen würden und ihr Land gegen jeden Feind
verteidigen, unbeirrt gottesfürchtig. Diese Frau verbrannte vor Lust! Sie hatte
mich nackt ausgezogen, und ich lag auf dem Bett, sie schwebte weit oben über
mir, feste runde Brüste mit rosa Spitzen schwollen vor mir wie
Alabasterballons, wurden immer größer, bis ich die wunderschöne weiße Haut,
straff und fast zum Platzen gespannt, direkt vor meinem Gesicht sah. Tiefer
unten konnte ich blaßblaue Adern schimmern sehen, und
um die Warzen die winzigen Fältchen, Anzeichen der Erregung. Mein Mund ging
auf, ich sog eine Brustwarze herein, spürte sie beim Saugen wieder schrumpfen,
bis sie nicht mehr war als wieder nur ein schwellender Hügel aus Fleisch,
zitternd, der sich an meinem Gesicht rieb, und dann begann ich an der anderen
Brust zu saugen, die irgendwie auch nicht mehr so geschwollen war, obwohl ich
noch nichts mit ihr angefangen hatte.
    Meine Hände berührten
Bang-Bangs Rücken, Und ich konnte die Welle elektrischer Energie zwischen
meinen Fingerspitzen und ihrer Haut spüren. Meine Finger glitten federleicht
hinunter zu ihrem Hintern und wieder nach oben, schwebten über ein Kissen aus
reiner Energie wie ein Luftkissenfahrzeug übers Wasser. Der Strom floß von
meinen Fingern über meine Achselhöhle in meine Wirbelsäule, wo er einige
Schaltkreise überlastete und meinen ganzen Rücken entlang in Tausenden von
zischenden, funkensprühenden Entladungen explodierte.
    Mein Mund, der ihre Brust
heißhungrig verschlungen hatte, tastete sich gierig nach oben, biß sich in
ihrem Hals fest, ihrem Ohr, ihrer Wange, fand dann endlich ihren Mund. Wie ein
winziges, wieselflinkes Tier, das aus seinem Käfig fliehen will, suchte meine
Zunge verzweifelt zwischen ihren harten, geraden Zahnreihen, glitt rasch den
gewölbten Gaumen hinunter, kam zuckend über Backenzähne zurückgetanzt — und
dann, in einer unvermittelten, unglaublichen Berührung fanden sich unsere
Zungen, preßten und zuckten aneinander, übereinander, gegeneinander.
    Meine Finger glitten nach
unten, und ich fühlte groben Stoff, fühlte Hosenbeine, den steifen,
unnachgiebigen Schritt, wo

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