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Der Mörder ohne Eigenschaften: Ein Fall für Enzo Mackay (German Edition)

Der Mörder ohne Eigenschaften: Ein Fall für Enzo Mackay (German Edition)

Titel: Der Mörder ohne Eigenschaften: Ein Fall für Enzo Mackay (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter May
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Dinger. Sicher.» Sie konzentrierte sich erneut auf Raffin. «Die machen was her, wenn Sie sich mit ihnen in einem Restaurant blickenlassen oder im Theater. Aber im Bett hast du mehr Spaß mit mir, Darling.» Sie grinste. «Ich bestelle uns eine Flasche, ja?» Sie riss den Arm hoch, winkte energisch und schaffte es tatsächlich, einen Kellner auf sich aufmerksam zu machen. «Eine Flasche Pouilly Fuisse und drei Gläser, bitte.» Sie schenkte Enzo ein reizendes Lächeln. «Und das geht natürlich auf dich.»
    «Selbstverständlich. Hast du die Ergebnisse?»
    «Aber ja, mon cher.» Die vielen Silber- und Goldarmreifen, die ihre Handgelenke schmückten, klirrten, als sie mit dem ganzen Arm in einer riesigen sackartigen Tasche neben ihr auf dem Sitz verschwanden. Sie zog einen großen beigen Umschlag heraus und klatschte ihn auf den Tisch, sodass im Licht der Lampe die langen, rot lackierten Fingernägel leuchteten. «Was Sie schon immer über Blut wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten.»
    «Hat es für eine DNA-Analyse gereicht?»
    «Selbstverständlich. Aber nicht besonders interessant. Man kann aus Blut so unendlich viel mehr über einen Menschen erfahren.»
    «Und was für Tests hast du noch durchgeführt?»
    «Zunächst natürlich die Blutgruppe. Dann eine komplette Zellzählung. Und ein Blutchemieprofil. Faszinierende Erkenntnisse.»
    «Wie zum Beispiel?»
    «Na ja, als Erstes schon mal: Die Person, deren Blut auf den Pandabär gespritzt ist, litt an Hämophilie.»
    Enzo schien enttäuscht.
    «Deine Begeisterung hält sich in Grenzen.»
    «Ich hatte eigentlich gehofft, dass es eine Frau ist.»
    Sie tätschelte ihm den Arm. «Keine vorschnellen Schlussfolgerungen, Enzo. Entgegen der landläufigen Meinung sind nicht alle Bluter Männer. Zwar sind Frauen normalerweise nur Überträger, doch falls eine weibliche Überträgerin einen Bluter heiratet, dann leiden sämtliche Kinder an der Krankheit. Egal, ob männlich oder weiblich.»
    «Dann war es also eine Frau?»
    «Ja.»
    Raffin stützte die Ellbogen auf den Tisch. «Woran sehen Sie das?»
    Maude verzog den Mund und machte «phhh», als hätte sie es mit einem Idioten zu tun. «Weil die Geschlechtsbestimmung anhand ihrer DNA weiblich ergab, Teuerster.»
    Enzo brauchte einen Moment, um die Neuigkeiten sacken zu lassen. «Demnach hat sie höchstwahrscheinlich nie selbst ein Kind bekommen.»
    «Nicht anzunehmen. Das Risiko, das mit den Blutungen verbunden ist, wäre extrem hoch gewesen. Frauen mit Hämophilie können schon froh sein, wenn sie die Pubertät überleben.» Sie sah Enzo mit Rehaugen an. «Allein schon Sex zu haben, könnte tödlich enden – ein entsetzliches Schicksal, findest du nicht?»
    «Allerdings.»
    «Andererseits … was für ein schönes Ende!» Ein Augenzwinkern an Raffins Adresse, dann wandte sie sich wieder Enzo zu. «Sag mal, Darling, lebt die Frau in Frankreich?»
    «Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ja.»
    «Dann müsstest du sie auch finden. Hämophile sind den örtlichen Gesundheitsbehörden immer gut bekannt. Müssen sie wohl oder übel. Ihr Leben hängt davon ab.»
    * * *
    Als Enzo und Raffin am Odéon aus der U-Bahn stiegen und das kurze Stück auf der Rue de Tournon zu Raffins Wohnung liefen, war es bereits dunkel. Das Senatsgebäude mit der goldenen Kuppel am Ende der Straße wurde angestrahlt und sah aus, als wäre es vor einem schwarzvioletten Himmel mit Licht gemalt. Hin und wieder trieb ein Windstoß Regenschauer durch die Straße. Grüne Abdeckplanen flatterten an den Stangen eines Gerüsts, das zur Sandstrahlreinigung an dem Gebäude gegenüber von Raffins Wohnung errichtet war.
    Raffin tippte seinen Zugangscode ein und öffnete einen Flügel des schweren grünen Tors, das zum Innenhof dahinter führte. Im Licht der Fenster ringsum schimmerte das regennasse Kopfsteinpflaster, und über der Garage ächzte die kahle Krone eines Kastanienbaums im Wind. Wie jedes Mal, wenn Enzo Raffin besuchte, spielte irgendwo in einer der anderen Wohnungen jemand Klavier. An diesem Abend übte er Tonleitern, herauf und herunter. Monoton, holprig und immer wieder dasselbe. Ein Kind vielleicht.
    Enzo und Raffin flüchteten sich dankbar ins warme, trockene Treppenhaus und stiegen im hellen Flurlicht die Stufen zum ersten Stock hinauf. «Ich mache eine Flasche Gevrey-Chambertin auf», sagte Raffin. «Zur Feier des Tages.»
    «Noch haben wir ihn nicht», warnte Enzo.
    Doch Raffin grinste nur. «Aber wir sind mit Sicherheit

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