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Der Moloch: Roman (German Edition)

Der Moloch: Roman (German Edition)

Titel: Der Moloch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Gemmell
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jetzt nicht mehr darauf hoffen, sie einzeln zu sich zu locken.
    Die Krieger verteilten sich in gleichmäßigem Abstand um ihn herum und verbanden ihre Schilde zu einer Wand aus Metall. Dann rückten sie immer näher. Er wusste, dass seine kurze Flucht vorbei war. Sie würden ihn fesseln und ihn dann durch diese Kristalltür schleppen, um ihn dem grauenvollen Schicksal auszuliefern, das der Kaiser für ihn ausersehen hatte. Aber er konnte diese Kreatur immer noch töten, wenn er auch nur einen einzigen Augenblick die Gelegenheit dazu hatte.
    Plötzlich veränderte sich die Atmosphäre um ihn herum. Einige seiner Angreifer blickten hoch. Fell riskierte ebenfalls einen Blick. Ganz oben auf der Treppe hatten sich die Krieger der Eintausend einem neuen Feind zugewandt. Er hörte das Klirren von Waffen, sah, wie Funken von den Klingen stoben. Dann sah er rotes Haar aufblitzen, das sich wie Wasser im Licht der Fackeln zu bewegen schien. Indaro!
    Er balancierte auf dem Rücken eines Toten und holte tief Luft. » Wildkatzen zu mir!«, brüllte er. Er hörte von oben, wie sie antwortete, dann hörte er noch zwei Stimmen, die den Ruf erwiderten. Er fasste neuen Mut. Dann segelte ein Krieger der Eintausend wild mit Armen und Beinen rudernd vom oberen Treppenabsatz zu ihnen herunter. Er war schwer gepanzert und landete mit schepperndem Krachen auf den Soldaten, die Fell umringten. Etliche von ihnen stürzten zu Boden, und einen Augenblick tat sich eine Lücke in dem Ring aus Stahl auf.
    Fell sprang geschmeidig über die Toten und Verletzten hinweg und rannte zu dem kristallenen Durchgang, hinter dem Kaiser her.
    Indaro hackte und schlug grimmig um sich. Schmerz und Erschöpfung waren an die Stelle ihrer geschmeidigen Anmut getreten. Sie parierte einen Schlag, dann durchtrennte sie den Hals des Mannes, aber ein rotbärtiger Soldat trat sie, sodass sie auf dem Boden landete. Verzweifelt rollte sie sich ab, prallte gegen die Waden eines anderen Soldaten, der über sie hinwegstolperte und den tödlichen Schwertstoß des Rotbärtigen abfing. Indaro sprang auf, schnappte sich ein anderes Schwert vom Teppich und erledigte ihn mit einem Stich in den Hals.
    Broglanh kämpfte derweil wie verrückt gegen zwei Krieger. Indaro trat zu ihm, um ihm zu helfen. Sie zertrümmerte die Luftröhre eines Mannes, der hustend und würgend zu Boden stürzte. Dann wirbelte sie auf dem Absatz herum, rammte einem Angreifer die Klinge in den Bauch, während sie einen wilden Schlag von einem anderen Mann blockierte. Den tötete Broglanh, indem er ihm den Bauch aufschlitzte.
    Sie hatten mittlerweile den oberen Treppenabsatz freigekämpft und befanden sich bereits auf der Treppe. Garret und Broglanh schlugen sich den Weg nach unten frei. Sie und auch die Verteidiger konnten auf den Stufen nur zu zweit nebeneinander kämpfen, und einen Augenblick lang hatte Indaro nichts zu tun. Sie blickte in die Tiefe. Es war ein hoher, runder Turm, blutrot eingerichtet, und die gewundene Treppe, die an der Wand bis nach unten führte, war voll von Soldaten. Unten, auf dem Boden dieser Halle, war ein anderer Kampf im Gange. Sie blickte hinab und blinzelte. War das da etwa Fell im Zentrum des Kampfes? Dann hörte sie den Schrei, der ihr Herz vor Freude anschwellen ließ … Fells vertrauten Schlachtruf: » Wildkatzen zu mir!«
    Sie warf den Kopf in den Nacken und kreischte, so laut sie konnte: » Wildkatzen!« Fell war am Leben, und sie kamen rechtzeitig, um ihn zu retten! Sie hörte, wie ihre beiden Freunde den Schlachtruf aufnahmen, und sah, wie sie mit frischem Mut angriffen.
    Indaro wollte unbedingt in den Kampf eingreifen, nahm ein Schwert, das auf dem Boden lag, und schleuderte es über die Köpfe ihrer Kameraden in die Reihen der Verteidiger. Sie hörte, wie Metall auf Metall traf, und dann ertönte ein Schmerzensschrei. Ein Soldat stürzte über den Rand der Stufen und fiel in die Tiefe. Sie hörte ein Scheppern, das Krachen von Metall und wütende Schreie. Erleichtert lächelte sie und hob ein anderes Schwert vom Boden auf. Diesmal zielte sie genauer und traf einen Soldaten direkt hinter den beiden Kriegern, mit denen ihre Kameraden kämpften. Der Mann stürzte nach vorn und stieß den Verteidiger vor sich um. Der verlor die Balance, und Broglanh konnte ihm seine Klinge durch den Kinnschutz rammen. Er sackte nach vorn, und Evan stemmte seinen Stiefel auf die Schulter des Mannes und stieß ihn zurück in seine Kameraden. Zwei der Eintausend stürzten, und einen

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