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Der Moloch: Roman (German Edition)

Der Moloch: Roman (German Edition)

Titel: Der Moloch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Gemmell
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Kriegers grub sich in Indaros Seite, und der dritte zielte auf ihr Gesicht. Der Schlag wurde von einem erhobenen Schwert abgewehrt, und dann schmetterte Doon den Mann zu Boden.
    Besorgt drehte sie sich zu Indaro herum. » Wie schlimm ist es?«
    Indaro zuckte mit den Schultern. » Nur eine Fleischwunde.« In Wahrheit hatte sie keine Ahnung, wie schlimm die Verletzung war. Die Wunde fühlte sich taub an, aber sie spürte, wie Blut an ihrer Seite hinunter über die Hüfte unter den ledernen Kilt lief. Vielleicht war es ja auch nur Schweiß.
    Sie sah sich um, stieg über einen weiteren Leichnam hinweg und zuckte zusammen, als sie sich bückte und einen herrenlosen Schild der Blauhäute aufhob. Sie ließ ihren alten, zerbrochenen Schild fallen. Dann schob sie den neuen auf ihren linken Arm und schützte damit ihre verletzte Seite. Ihr schoss der Gedanke durch den Kopf, wie viele Schilde sie wohl schon an diesem Morgen verbraucht hatte. Vielleicht sechs, dachte sie, oder sogar sieben. Die der Blauen waren die besten.
    Rechts von ihr taumelte ein Soldat in einer roten Rüstung, betäubt von einem Schwerthieb. Indaro drehte sich herum, um zu helfen, aber in diesem Augenblick rammte der feindliche Schwertkämpfer seine Klinge in den Hals des Soldaten. Das Blut spritzte durch die Luft, und dann drehte sich die Blauhaut zu Indaro herum. Die Miene des Kriegers war finster, und in seinem blonden Bart leuchtete hellrotes Blut.
    Indaro griff an. Der Feind parierte ihren Schlag, und Indaro entkam nur knapp einem mörderischen Konterschlag, der ihr Lederwams aufschlitzte. Das ist ein erfahrener Schwertkämpfer, dachte sie und sammelte ihre Kraft. Der Blaue griff sie erneut an, atemberaubend schnell, und plötzlich kämpfte sie um ihr Leben. Sie parierte und blockte seine Schläge verzweifelt ab, wurde von ihm jedoch Schritt um Schritt zurückgetrieben. Der Mann kämpfte sehr geschmeidig. Als sie in sein ruhiges Gesicht blickte, begriff sie, dass er mit ihr spielte; er hätte sie im Handumdrehen töten können.
    Während sie weiter zurückwich, stieß sie mit dem Absatz gegen eine im Staub liegende Leiche. Sie verlor die Balance, und der Blaue stach blitzschnell mit seiner Klinge nach ihrem Herzen. Sie taumelte unbeholfen zur Seite und fiel auf ein Knie. Dann riss sie ihren Schild hoch. Der feindliche Soldat stand über ihr, und sie sah, wie er sie abschätzend betrachtete.
    In dem Moment ertönte das Horn, das den Rückzug des Feindes befahl. Der Schwertkämpfer hielt kurz inne und wich dann zurück. Seine Kameraden und er zogen sich sehr organisiert zurück und halfen dabei ihren Verwundeten. Indaro beobachtete ihn auf dem Boden liegend, den Schild noch immer erhoben. Dann rappelte sie sich auf, spürte plötzlich, wie müde sie war, und stand einen Moment benommen da, während sie auf Befehle wartete. Die ließen nicht lange auf sich warten, und wurden schon bald durch die Schlachtreihen weitergegeben. » Zurück in die Schanzen.«
    Sie sah sich nach Doon um, ihrer Dienerin und Kameradin. Die half gerade einem verletzten Angehörigen der Kompanie Wildkatze. Dann warf sie einen letzten Blick auf die Armee der Blauhäute, die sich zurückzog, und kehrte langsam zu den Erdschanzen zurück, die sie erst im Morgengrauen verlassen hatten. Sie sah sich rechts und links um. So weit sie blicken konnte, sah sie nur grauen Staub, Leichen und Blut. Keine Pflanzen waren stehen geblieben, keine Bäume, es gab keine Hügel oder irgendwelche anderen Landmarken. Sie hatte wahrscheinlich schon ein Dutzend Mal um diese dreißig Meter Land gekämpft. Dieses Stück Erde unterschied sich durch nichts von irgendeinem anderen Schlachtfeld. Jedes Mal empfand sie das Bedürfnis, ein Zeichen zu hinterlassen, zu zeigen, wo tapfere Frauen und Männer gefallen waren, wo sie ihr Lebensblut für die Cité geopfert hatten. Sie konnte verstehen, warum die Altvorderen steinerne Schreine errichtet hatten, um Orte zu kennzeichnen, an denen Schlachten stattgefunden hatten. Sie lächelte reumütig. Dann würde diese graue staubige Ebene von diesen steinernen Schreinen förmlich übersät sein, weil jeder Schrein für einen täglichen Kampf in einer Schlacht stand, die bereits ein halbes Jahr dauerte. Sie konnte sich daran erinnern, dass sie um diese Ebene bereits im Winter gefochten hatte, die Arme und Beine in Wolle gehüllt. Beide Armeen waren von der Notwendigkeit behindert worden, mit dicker Kleidung Erfrierungen zu vermeiden. Jetzt war es Frühsommer, und ihr lief

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