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Der Mond bricht durch die Wolken

Der Mond bricht durch die Wolken

Titel: Der Mond bricht durch die Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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Galopp
     
    Dann kamen… die Flyndermeis und das Wüsel
    und es kamen mähr als XX die nücht gekommen wern
     wenn der Fux das Feld verloren hätt.
    Anonym, übertragen von William Caxton
    >Reynard the Fox<
     
     
    1
     
    Der Samstagmorgen kam, eine Woche nach dem Fest, und fand Fen und den Major sitzend in einem großen alten Apfelbaum, wo sie die Augen anstrengten, um die Fuchsjagd zu sehen. Der Apfelbaum war der Vorschlag des Majors gewesen, und Fen hatte, obwohl er die Weisheit eines Mannes im Alter und mit der Behinderung des Majors bezweifelte, wie ein Vogel fröhlich in den Asten herumzuklettern, entschieden, daß es taktlos und verletzend gewesen wäre, Einwendungen zu erheben. Der Major saß auf einem unteren Ast und ließ die Beine baumeln, Fen saß auf dem Ast über ihm. Fen rauchte eine Zigarette, und der Major aß einen winzigen sauren Apfel.
    Der Apfelbaum gehörte zu der Hecke am Südrand der Straße, die von Burraford über Aller und Hole Bridge in westlicher Richtung nach Glazebridge führte; technisch gehörte er zu Aller. Dahinter und auf der anderen Seite der Straße, hinter einer weiteren Ecke, gab es Weiden, die derzeit leer waren und Clarence Tully gehörten. Auf Fens rechter Seite war das große, häßliche Haus des Pfarrers zu sehen. Dem Eingangstor fast genau gegenüber führte eine Nebenstraße geteert, aber kaum breiter als ein Fußweg nach Norden, und dort konnte man das Dach eines abgestellten Mini erkennen; hier, an der Einmüdung, war ein Stein mit gelber Farbe bestrichen worden, um einer unmittelbar bevorstehenden Motorrad-Rallye einen Streckenhinweis zu geben. Auf Fens linker Seite, ungefähr hundert Meter entfernt, machte die Hauptstraße eine scharfe Biegung nach links und lief bergab; wenn man sich herumdrehte, konnte man sie ein ganzes Stück weit verfolgen, bevor sie wieder eine Biegung machte und aus dem Blick verschwand; in der Ecke der ersten Biegung stand ein Holzgatter halb offen. Wenn man am Haus des Pfarrers nach Osten vorbeiging, erreichte man nach etwa einer halben Meile das schmale Sträßchen, das zu Thouless’ Bungalow und Youings’ Schweinefarm und dem Haus der Dickinsons führte; weiter nach rechts lagen Aller House und sein Park; daneben, ebenfalls auf der rechten Seite, kam das große Feld, auf dem der Pisser (derzeit stumm) auf exzentrische Weise seine Hochspannungs-Schrecknisse vollführte; dann kam das alte Pfarrhaus, in Panik von Mrs. Leeper-Foxe aufgegeben, abgesperrt, verriegelt und verlassen; dann ein Zweifamilienhaus; dann >The Stanbury Arms<; dann der Weg zur Chapel Lane, wo Luckraft und Mrs. Clotworthy wohnten; und schließlich, als Schützling dieser ganzen Eskorte, der Hauptteil von Burraford selbst.
    Das Wetter hielt, und die Umgebung wirkte in hohem Maße friedvoll. In der Zeit, die vergangen war, seit Fen und der Major die Hetzjagd und ihre Trabanten zu Fuß oder in Autos aus den Augen verloren hatten, war ihnen nichts und niemand zu Gesicht gekommen, außer einem Lastwagen des E-Werks mit drei Mann an Bord, die eilig in Richtung Burraford unterwegs gewesen waren.
    Das Jagdtreffen hatte im >The Stanbury Arms< stattgefunden keine sehr gute Wahl, da kaum Platz war für all die Jäger, die Begleiter, die Jagdsaboteure, die Autos, die Pferde, die Pferdeboxen und die notorisch schlecht disziplinierte Hündinnen-Meute, die gehalten gewesen war, sich in beiden Richtungen entlang der Straße ein gehöriges Stück auszubreiten. Trotzdem hatte, vielleicht der Sonne wegen, allgemein gute Laune geherrscht. Isobel Jones machte, unterstützt von einem pausbäckigen Mädchen aus dem Ort, im überfüllten Schankraum ein großes Geschäft; Jack Jones blickte mit deutlichem Wohlwollen von seinem Bett am Fenster im Oberstock herunter; und selbst die Jagdgegner, von denen manche sich mit auf Plakate gekritzelten, seltsam buchstabierten Beschimpfungen beladen hatten, wirkten mehr oder weniger verloren und sahen sich nur zu schwachem Hohngeschrei in der Lage, als Pferde und Meute sich endlich in Bewegung setzten. Der Anführer der Saboteure, ein kleiner, bebrillter Mann im dunklen Anzug, den Fen als Apothekergehilfen aus Glazebridge ausmachte, stand auf dem Parkplatz, in ernsthafter, aber offenbar freundlicher Unterhaltung mit dem Jagdleiter, der in Abständen aus einer schimmernden, silbernen Reiseflasche trank; der Saboteur wirkte für den Augenblick gedämpft, vielleicht, weil er vor kurzem eine Anzeige in die Lokalzeitung gegeben hatte, die eine Belohnung von

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