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Der Mond bricht durch die Wolken

Der Mond bricht durch die Wolken

Titel: Der Mond bricht durch die Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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Jagdsaboteuse. »Die Tyrannen dort geben euch etwas Besseres zu jagen als Füchse. Sie geben euch Schwarze. Macht das doch, geht nach Südafrika, ihr bourgeoisen Schweinehunde!«
    »Und denken Sie dann daran, wie alles endet«, sagte Mr. Dodd, noch immer mannhaft bemüht, bei der Sache zu bleiben. »Der Fuchs ist gestellt. Zitternd ist er ohne jede Hoffnung. Die Hunde umstellen ihn. Dann packen sie zu. Ihre starken Zähne zerreißen ihn. In seiner ungeheuren Qual spritzt sein Blut wie eine Fontäne. Er stirbt langsam. Er wird buchstäblich in Stücke gerissen. Und ringsum sitzen die Jäger auf ihren Pferden und lachen.«
    »Sado-masochistische Pseudo-Elite!«
    »Miß Davenant« Mr. Dodd sprach die Jagdgegnerin mit sanftem Vorwurf an »ich glaube nicht, daß Ihre Methode uns weiterbringt. Friedliche Überzeugung, das ist es. Es – «
    »Machtbesessene Mörder!«
    »Nun, ich glaube doch kaum Peter, was machen Sie?«
    Was Peter – der kahlköpfige junge Mann machte, zeigte sich bald. Er hatte nach einem großen Glas voll farbloser Flüssigkeit im Kombiwagen gegriffen, den Stöpsel herausgezogen, und verspritzte nun den Inhalt freizügig auf der ganzen Straße. Der Geruch nach Anissamen stieg hoch und hüllte sie alle ein.
    Das Gebiß des zweiten Jägers schimmerte im Wald seines Bartes. Er lieferte seinen ersten und einzigen Beitrag zur Diskussion. Er starrte den kahlköpfigen Jungen finster an und zischte zweimal: »Scybalon!« – eine geheimnisvolle Beschimpfung, die, so zutreffend sie sein mochte, eine größere Wirkung verfehlte, weil nur Fen verstand, was das hieß.
    Mr. Dodd, der auch seine cholerische Seite hatte, sagte gereizt: »Was, um alles in der Welt, soll das nutzen, Peter? Sie vergeuden das Zeug nur. Die Hunde sind nirgends in der Nähe.«
    Die Jagdsaboteure sah Mr. Dodd vernichtend an.
    »Mach nur, Peter«, sagte sie schrill, »zeig es den Schweinen nur!«
    Peter folgte der Tat mit Worten.
    »Wir hätten aber auch eine falsche Spur legen sollen«, sagte er, den bärtigen Scybalon-Spezialisten mit einem Stirnrunzeln bedenkend. »Und wir hätten die Gänge freimachen und die Hunde mit >Anti-Läufig< besprühen und Feuerwerkskörper und Hörner und Pfeifen benutzen sollen. Das hätten wir tun sollen.« Er wandte sein Mißvergnügen Mr. Dodd zu. »Und warum haben wir das nicht gemacht, das möchte ich wissen. Warum nicht?«
    Mr. Dodd tastete nach den sich auflösenden Fetzen seiner Führerschaft.
    »Was dieses Jagdtreffen angeht«, stammelte er schwächlich, »habe ich mit dem Jagdleiter vereinbart, daß wir nicht daß wir nicht kurz, daß wir uns auf Transparente und verbale Proteste beschränken sollten. Sehen Sie, die Polizei unbefugtes – «
    »Revisionist!« sagte die Jagdgegnerin. »Sie sind nichts als ein dreckiger bourgeoiser Revisionist! Unbefugt, Quatsch! Ich sage Ihnen, diesen verdammten Aristo-Landbesitzern gehört es nicht anders. Und was die Angst vor den Bullen angeht, kann ich nur sagen – «
    »Sie sind selbst ein Bourgeois, wenn man es genau nimmt«, sagte Mr. Dodd beherzt.
    »Sie hätten es aber nicht tun sollen«, sagte der kahlköpfige junge Mann etwas gemäßigter. Versonnen goß er mehr Aniswasser auf den Boden.
    Während dieses Wortwechsels war der Mann im Kaftan müde abgestiegen. Er ließ die Zügel seines Gaules los es war ein großer Brauner, offenbar sehr gutmütig –, der daraufhin zur Grasböschung ging, über der die Hecke wuchs, und unmittelbar unter dem Ast zum Stehen kam, auf dem der Major saß. Dort weidete er so begierig, wie sein Zaumzeug es zuließ; und hier blieb er während der ganzen kommenden Unruhen ungestört, bis sein Geschick ihn endlich ereilte.
    Der Mann im Kaftan ging zu Fuß auf Mr. Dodd zu, von der Jagdsaboteuse und dem kahlköpfigen Jugendlichen argwöhnisch beobachtet. Der bärtige Mann stieg gleichfalls ab und blieb mit zornigem Augenfunkeln auf der Straße stehen. Miß Mimms, die weinerliche junge Dame, blieb im Sattel sitzen, ohne daß jemand ihren Arm getätschelt hätte.
    »Hören Sie«, sagte der Mann im Kaftan, »ich habe überhaupt nichts dagegen, über das Pro und Kontra der Fuchsjagd zu sprechen, aber das ist nicht die Zeit und der Ort dafür. Miß Mimms ist abgeworfen worden. Sie hat sich weh getan. Wir bringen sie zu Dr. Mason, und Sie sind im Weg. Würden Sie also bitte den Weg freimachen?«
    Die Jagdsaboteuse lachte rauh und vollführte einen kleinen Freudentanz. Mr. Dodd sagte: »Ach du meine Güte, das tut mir aber leid. Vielleicht

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