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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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entdecktes, nagelneues Fünkchen Selbstwertgefühl musste von einem Ozean der Verachtung zwangsläufig irgendwann gelöscht werden.
     
    Ich habe es aufgegeben, musste sie sich in einer dieser endlosen Nächte eingestehen.
    Nach dieser Erkenntnis konnte sie nichtmehr einschlafen. Lange Zeit grübelte sie vor sich hin. Dann reifte ein Entschluss in ihr und wurde immer stärker. Wenn dieser Mann mich wie ein schlimmerer Bernd behandelt, werde ich dem einen Riegel vorschieben, wie ich es auch bei Bernd versucht hätte, wenn er dann nicht verschwunden wäre. Ich weigere mich einfach, mich davon besiegen zu lassen. Wenn der Kerl im Dschungel verschwindet, lebe und sterbe ich allein weiter. Ab morgen früh kriegt er eine gehörige Abreibung, sobald er wieder versucht, mich abfällig zu behandeln. Ich lasse es nicht mehr zu. Nie wieder! Von niemandem! Um keinen Preis!

Schlechte Geschäfte
     
    Ob es die Hitze ist, die ich nicht vertrage? Oder komme ich nur nicht richtig damit klar, dass die Geschäfte etwas ins Stocken geraten sind? Ach was, ich lasse mich zu sehr von Lena beeinflussen, die mir einreden will, ich überarbeite mich und solle eine Pause einlegen. Unsinn! Meine Arbeit macht mir Spaß!
    Katja war besorgt. In den letzten Tagen hatte sie sich oft unwohl gefühlt. Außerdem war der rasante Aufstieg des Unternehmens, der Catjary, in eine Sackgasse geraten und derzeit hagelte es Rückschläge.
    Katja hatte mehrere Versuche unternommen, direkter in die Handelsgeschäfte innerhalb von V´Llionias einzugreifen, und war immer wieder an entscheidender Stelle abgeblitzt. Es gab gefestigte Strukturen und Verbindungen, etwa zwischen der mächtigen Waldläufergilde und einigen Gruppen von Händlern, die sich misstrauisch vor ihren wirtschaftlichen Annäherungsversuchen verschlossen.
    Dann kam der Tag, an dem die Stadt plötzlich eine große Steuerschuld eintrieb, von der Katja gar nicht geahnt hatte, dass es sie gab. Sie wurde fällig, wenn man über sehr, sehr hohe Vermögen verfügte. Zu dem Zeitpunkt als Katja sich über die örtlichen Regelungen erkundigt hatte, war die Firma noch so weit von den Bemessungsgrenzen entfernt gewesen, dass man es nicht für nötig gehalten hatte, sie darüber zu informieren.
    Dieser Schock war noch nicht überwunden, da erfuhr Katja, dass die meisten ihrer Investitionen in den Fernhandel sich in Luft aufgelöst hatten. Ein großer Teil des Seehandels der Region lief über die ferne, aber dennoch einflussreiche, Großstadt Lianta Cintall. Katja hatte schon gehört, dass diese Stadt als ungeheuer streitbar galt und ihre regionale Stellung hemmungslos auszunutzen pflegte. Dennoch war der Handel mit Lianta Cintall nach allen Erkundigungen Katjas in der Vergangenheit letztendlich profitabel. Nun hatten sich die dortigen Herren, die sogenannten Xirien, darauf versteift, sie seien von allen möglichen Handelspartnern betrogen worden und hatten kurzerhand Schiffe und Waren in ihren Häfen entschädigungslos beschlagnahmt. Dabei ging auch ein großes Kontingent von der Catjary verloren. In der Folge war der Handel mit Lianta Cintall verboten worden. Es herrschte die Ansicht vor, die Xirien hätten damit zwar einige Verbündete geschädigt, doch ihrer eigenen Wirtschaft gleich ein hübsches Hügelgrab geschaufelt.
    Und wenn es so wäre. Die Schadenfreude darüber füllt nicht unsere Kassen! Die Metallpreise sind zwar gestiegen, wovon wir profitieren aber das hilft wenig. Der Markt in dieser Stadt ist zu klein und die meisten verzichten bei den erhöhten Preisen einfach darauf, sich neue Metallwaren anzuschaffen. Die Leute hier können da sehr bescheiden sein. Also sollten wir auch erst mal bescheidener werden. Meine Führungsriege müsste bald vollständig eingetroffen sein. Dann können wir gemeinsam darüber sprechen, wie wir am besten wieder in die Offensive kommen. Zumindest muss ich Sparmaßnahmen vorschlagen, damit wir kurzfristig das nötige Kapital haben. Der Ausbau des neuen Firmensitzes kann gedrosselt werden. Wir kommen hier mit dem Platz erst mal weiter aus. Dann wäre da die Sache mit der Aufzugsanlage. Dieses Projekt frisst zu viele Ressourcen. Es lässt sich trotz aller Eile kaum vermeiden, dass bis zur Fertigstellung noch viele Monate ins Land gehen werden. Andererseits wissen wir mittlerweile, dass es auf dem Plateau Erzvorkommen gibt. Die Förderung macht aber nur einen Sinn, wenn der Transport nach unten gesichert ist. Vermaledeit! Außerdem ist der Aufzug unser größtes

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