Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
Vom Netzwerk:
würden. Vermutlich müssen wir mehr ändern, als nur die Teilnehmerzahl zu reduzieren, wie wir das am Anfang diskutiert haben.“
    „Wir müssen auch bedenken, dass das Interesse der Balazuma an euren Waren, nicht unbegrenzt weitergehen wird, - vorausgesetzt es gelingt überhaupt, einen stabilen Handel zu etablieren, was aufgrund der Schwierigkeiten in der Vergangenheit nicht gesagt ist“, wandte Velinas ein. „Katja würde sagen: ´Der Markt ist nicht groß genug.´ Die Ansprüche der Stammesleute sind eher gering. Sie wollen eine Machete, ein Messer und vielleicht noch ein Beil. Doch für weiteres Werkzeug haben sie kaum etwas übrig. Sie wären zu viel unterwegs, um große Sägen und so etwas mit sich herumzutragen. Noch gibt es einigen Nachholbedarf, aber das kann eigentlich nicht lange so weitergehen.“
    „Ich habe Kopfschmerzen. Lasst uns die längerfristigen Zukunftspläne zu Hause mit Katja zusammen schmieden. Sie ist unsere Strategin. Für heute reicht es mir, dass wir nicht ganz gescheitert sind.“
     
    Unerwarteterweise traf die Expedition unterwegs auf ein dauerhaftes Camp von zwanzig Städtern. Die Waldläufer hatten es gerade erst gemeldet. Velinas konnte Lena und Alf erklären, was diese zumeist jungen Leute hier taten: „Das ist ein sogenanntes Prospektorenlager, so was gibt es immer wieder. Wenn mich nicht alles täuscht, werde ich dort ein paar Freunde treffen, die voriges Jahr losgezogen sind, sich genug zu erarbeiten, um nach ihrer Heimkehr ein unabhängiges Leben anfangen zu können. Ich hatte schon gedacht, dass sie der Dschungel geholt hätte. Meine Eltern wussten schon, warum sie mir damals verboten haben mitzugehen!“
    „Und was machen die Leute in diesem Lager?“, wollte Lena wissen, die mit dem Konzept nicht vertraut war. Sie freute sich zwar für Velinas, aber daneben schien ihr dieses Lager vor allem eines zu sein: Ein Hindernis, das umgangen werden musste und sie auf ihrem Heimweg unnötig aufhielt.
    „Na, im Grunde genommen das gleiche wie wir. Nur mit dem Unterschied, das sie sich eine Basis im Wald bauen, von der aus sie Sammeln gehen und dort ihre Produkte gleich so weit weiterverarbeiten, wie möglich. Wenn sie heimkehren, haben sie einen Riesenhaufen hochwertvoller Sachen auf einmal. Auch wenn sie natürlich dann nicht den üblichen Marktpreis bekommen, weil die Nachfrage zu gering ist, können sie dadurch wohlhabend werden. Allerdings ist das Leben in der Zwischenzeit hart. Viele kommen um. Vor allem wenn so eine Aktion schlecht geplant ist, endet sie oft ganz in der Katastrophe.“
    „Okay. Schön, dass es Leute gibt, die erfolgreiche Dschungelgeschäfte machen können“, entgegnete Lena, die sich inzwischen nur noch auf ihre Rückkehr in die Stadt freute und diese Konkurrenz zwar nicht fürchtete aber auch nicht gerade schätzte. „Ich hoffe, du verstehst, dass wir deine Freunde nicht lange besuchen können. Wir müssen schließlich für jede weitere Stunde zweihundert Menschen ihren Lohn, mitsamt Buschzuschlag bezahlen. Da können wir uns keinen langen Kaffeeklatsch leisten, bei dem nichts rausspringt.“
    „Das würde ich nicht sagen, dass da nichts bei rumkommt!“, entgegnete Velinas, lächelte und klopfte Lena aufmunternd auf die Schulter. „Komm doch mit und schau dir die Sache an! Der Haupttrupp sollte sowieso einen Bogen machen. Die direkte Gegend um das Prospektorenlager herum leer zu fressen und keine Nahrung mehr in der Nähe übrig zulassen, das geht nun wirklich nicht.“
     
    Velinas kannte alle aus dem Lager persönlich, und die Begrüßung seiner Freunde, - insbesondere eines Mädchens, das ihm viel bedeutete, verlief nicht ohne Freudentränen. Schon die Ankunft der Waldläufer dort hatte für großen Jubel gesorgt. Das Lager war nämlich gewissermaßen verschollen, da der Waldläufer, der den Kontakt zur Stadt hätte halten sollen, niemals dort angekommen war. Die jungen Leute hatten trotzdem unverdrossen weitergemacht. Ohne Waldläufer konnten sie nur versuchen, sich nach dem endgültigen Ende der Unternehmung gemeinsam einen Weg zur Stadt zurück zu suchen. Sie waren aber übereingekommen, nicht mittellos zurückkehren zu wollen. Um das Lager errichten zu können, hatten sie ihre wenigen bisherigen Ersparnisse zusammengelegt und in Werkzeuge und alchemistische Ausrüstung [45] gesteckt. Nun bestand das Lager schon seit viel zu langer Zeit. Bereits zweimal waren die errungenen Vorräte durch die Unbilden der Natur verloren gegangen, kurz bevor

Weitere Kostenlose Bücher