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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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seines Lebens und nicht nur das letzte Jahr im Dschungel verbracht hatte. Zwar konnte sie sich immer wieder für einzelne Sehenswürdigkeiten, wie etwa die große Bibliothek begeistern und auch der Einkauf ihrer eigenen Ausrüstungsgegenstände trieb ihr die Freudentränen in die Augen. Doch als sie endlich wieder in Richtung der Gilde unterwegs waren, da war ihr einziger Gedanke, dass sie unbedingt wieder mit Barwarin in den Dschungel zurückmusste, um diese wahnsinnige, hektische Welt hinter sich zu lassen und ihre wunderbaren Neuerwerbungen in der Praxis auszuprobieren.
     
    Folgende Dinge nannte sie jetzt stolz ihr Eigen:
    - Eine Machete aus hervorragendem Stahl
    - Drei verschiedene Messer
    - Ein sehr leichtes Handbeil
    - Einen kleinen Blechtopf
    - Einen Wetzstahl
    - Einen Feuerstahl
    - Ein Medizinpäckchen
    - Ein kleines Allzweck-Reparaturset mit Ahle, Lederriemen und so weiter
    - Eine Hängematte, die als Rucksack umfunktioniert werden und auch mit Barwarins Gegenstück verbunden werden konnte
    - Ein gutes neues Seil
    - Eine samtweiche Lederdecke
    - Zwei Garnituren hervorragend gearbeitete Lederkleidung und ein zusätzlicher Satz Unterwäsche
    - Ein Waldläuferjournal und ein dünnes persönliches Tagebuch
    - Ein Fachbuch mit dem Titel ´Blütenpflanzen im mittelländischen Hügelland, Band I´
    - Eine recht große Packung Blasswurzpulver
     
    Diese Besitztümer waren von bestmöglicher Qualität, wenn sie auch gänzlich ohne irgendwelche unnötigen Verzierungen auskamen. Verena kam sich unglaublich reich vor, so etwas zu besitzen. Nach einigen Versuchen hatte sie beschlossen, dass Grauwurz und ihre Verwandten nicht nach ihrem Geschmack waren und verzichtete für sich darauf. Die Packung Blasswurz hatte sie als Geschenk für Barwarin eingeplant und gut verborgen. In einigen Tagen würde dessen schmaler Vorrat von dieser Substanz verbraucht sein. Dann wollte sie zur Stelle sein und ihn damit erfreuen, dass sie noch einmal doppelt so viel von dem im Dschungel so kostbaren Stoff mitführte.
     
    Natürlich hätten sie sich problemlos beachtliche Mengen von dem Getränk leisten können. Doch sie reisten ohnehin schon mit recht großer Last und rechneten damit, sich unterwegs noch mehr aufzubürden. Nachdem sie sich von CAveedo und den anderen Gildenbrüdern und Schwestern verabschiedet hatten war ihr neues Reiseziel eine kleine, sehr alte Stadt im Inland. Verena und Barwarin hatten jeweils einen kleinen Rucksack mit Gildenpost mitgenommen. Außerdem planten sie, unterwegs Pflanzen zu sammeln, um sie am Zielort zu verkaufen. Für Verena würde das nicht nur praktische Erfahrung auf diesem Gebiet bringen, sondern wäre auch eine willkommene Möglichkeit, ihr Startkapital aufzubessern.
     
    Ihr Weg führte sie bald fort von dem zerklüfteten Küstenstreifen und durch eine weitläufige Ebene, in der der Dschungel seine volle Mächtigkeit ausprägen konnte. In der Gilde hatte Verena viel Zeit zum Lesen gehabt und dabei hatte sie sich, auf den Rat einiger erfahrenerer Waldläufer hin, vor allem mit Büchern über diese besonders verbreitete Landschaftsform befasst. Sie stellte fest, dass sie einiges um sich her schon wieder mit ganz anderen Augen wahrnahm. Es bereitete ihr große Freude, bereits so viel mehr von der Natur zu verstehen. Darüber hinaus konnte jede Kleinigkeit von unschätzbarem Wert sein. Vendara-Lianen wurzelten nur ganz oben in den Baumkronen. Wollte man ganz hoch hinaus klettern, tat man gut daran, seine Klettertour entlang einer ihrer dicken Stränge zu beginnen. Dann konnte man nicht so leicht in eine Sackgasse geraten, wo man einfach nicht weiter nach oben kam. Der Goldbeerenbusch wuchs hauptsächlich in dichtestem Unterholz, durch das man kaum vorankommen konnte. Fand man unterwegs einen Goldbeerenbusch, wusste man, dass ein solches Hindernis nahe war, und konnte es umgehen. Außerdem konnte man mit zerstoßenen Goldbeeren eine spezielle Art von Färberfröschen anlocken, aus denen sich ein Gift gewinnen ließ, das, auf einen Blasrohrpfeil gestrichen, ausreichte, ein rehgroßes Beutetier innerhalb einer Minute bewegungsunfähig zu machen. Nicht, dass allzu viele Waldläufer Blasrohre benutzten, aber einige Städter taten das auf ihren Jagdausflügen, und das Gift ließ sich gut weiterverkaufen.
    Ich vermisse hier vor allem die Bücherei der Waldläufergilde. Dort gibt es so viele Dinge nachzulesen. Wenn ich nicht Barwarin bei mir hätte, den ich immer und immer wieder fragen kann, bräuchte ich

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