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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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sieht; ohne Drama. Sie ging einfach hinaus und drehte sich langsam im Halbkreis, während sie die Straße absuchte und das Paintball-Gewehr in Ruhestellung hielt. Schließlich gab sie Eve ein Zeichen. Eve flitzte hinaus und steuerte um die Motorhaube des großen schwarzen Wagens herum. Claire sah die Taschenlampe aufleuchten, als sie den Innenraum überprüfte, dann setzte sich Eve auf den Fahrersitz und ließ den Motor aufheulen. Hannah schob Claire in Richtung Beifahrerseite.
    Hinter ihnen schlug die Tür des Common Grounds zu und wurde verriegelt. Als Claire zurückschaute, sah sie, dass sie eine Art Rollläden aus Stahl innen an den Glasscheiben herunterließen.
    Zum Morgengrauen abschließen.
    Claire und Hannah hatten es ohne Probleme bis zum Auto geschafft. Trotzdem keuchte Claire, ihr Herz raste.
    »Geht's dir gut?«, fragte Eve. Claire nickte, noch immer nach Luft schnappend. »Ja, ich weiß. Terror- Aerobic. Warte einfach ab, bis sie es im Fitnessstudio anbieten. Das wird Pilates um Längen schlagen.«
    Claire schluckte ihre Angst hinunter, lachte und fühlte sich besser.
    »Gutes Mädchen. Schließt ab«, sagte Eve. »Und: Bitte anschnallen. Vielleicht halten wir unterwegs mal abrupt an. Ich möchte nicht, dass dann jemand mit der Windschutzscheibe knutscht.«
    Die Fahrt durch Morganville vor Sonnenaufgang war gespenstisch. Es war sehr... ruhig. Sie hatten sich eine Route zurechtgelegt, mit der sie die gefährlichsten Gegenden mieden, aber auch die war nicht unproblematisch, weil mitten auf der Straße ein paar Autos standen.
    Die Türen hingen in den Angeln, die Innenbeleuchtung war noch an.
    Eve fuhr langsamer und kroch auf der rechten Seite mit zwei Reifen auf dem Bordstein an ihnen vorbei. »Seht ihr etwas?«, fragte sie beklommen. »Irgendwelche Leichen oder so?«
    Die Autos waren vollkommen leer. Der Motor lief, die Schlüssel steckten noch in der Zündung. Irgendetwas klingelte bei Claire - etwas stimmte hier nicht, aber sie kam nicht darauf, was es war...
    »Das sind Vampirautos«, sagte Hannah. »Warum sollten sie sie hier so zurücklassen?« Oh, das war also das Seltsame. Die getönten Scheiben.
    »Vielleicht mussten sie pinkeln?«, fragte Eve. »Wenn man muss...«
    Hannah sagte nichts. Sie schaute aus den Fenstern und war noch konzentrierter als zuvor.
    »Ja, das ist seltsam«, sagte Eve leiser. »Vielleicht sind sie jemandem zu Hilfe geeilt.« Oder sie jagten jemanden. Claire schauderte.
    Sie lieferten das erste Funkgerät in einem Gründerinnenhaus ab; Claire kannte die Leute nicht, die an die Tür kamen. Eve schon, natürlich. Sie gab ihnen eine schnelle Erklärung in Bezug auf das Funkgerät und den Code und zwei Minuten später waren sie schon wieder im Auto und fuhren weiter.
    »Hervorragend«, sagte Hannah. »Ihr Mädels würdet einigen meiner Kameraden bei den Marines einen harten Wettkampf liefern.«
    »Hey, du weißt ja, wie das ist, Hannah: In Morganville zu leben, ist eine richtige Kampfausbildung.« Hannah und Eve klatschten ungeschickt ihre Handflächen gegeneinander - ungeschickt deshalb, weil Eve weiterhin nach vorne schaute und Hannah sich nicht von ihrem Posten am hinteren Fenster des Wagens abwandte. Sie hatte das Fenster halb heruntergekurbelt und das Paintball-Gewehr im Anschlag, aber bisher hatte sie noch keinen einzigen Schuss abgefeuert.
    »Noch mehr Autos«, sagte Claire leise. »Seht ihr?«
    Es waren nicht nur ein paar Autos, sondern eine ganze Menge, die jetzt auf beiden Seiten der Straße achtlos herumstanden - mit laufendem Motor, brennenden Lichtern und offenen Türen.
    Leer.
    Langsam fuhren sie daran vorbei und Claire nahm die tiefe Tönung der Scheiben zur Kenntnis. Es waren alles dieselben Autotypen, die Art, wie Michael eines bekommen hatte, als er offiziell in einen Vampir verwandelt worden war.
    »Was zum Teufel geht da vor?«, fragte Eve. Sie klang angespannt und ängstlich und Claire konnte ihr das nicht verübeln. Sie selbst war auch ziemlich angespannt. »So kurz vor Sonnenaufgang würden sie das nicht tun. Sie sollten nicht mal draußen sein. Er sagte, beide Seiten würden sich neu formieren, aber das sieht mir eher nach absoluter Panik aus.«
    Claire konnte dem nur zustimmen, aber sie hatte auch keine Erklärung dafür. Sie kramte eines der Funkgeräte aus ihrem Rucksack, tippte den Code ein, den Oliver ihr gegeben hatte, und drückte auf den SPRECHEN-Knopf. »Oliver? Bitte kommen.«
    Nach einer kurzen Pause hörte sie seine Stimme. »Was

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