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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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sterben, wenn wir es nicht tun!«
    »Es wird Tote geben«, stimmte Collins zu. »Wo gehobelt wird, fallen Späne. Ihr kennt das Sprichwort.«
    Oder Schach , dachte Claire. Aber sie wusste nicht, auf wessen Seite Frank Collins spielte oder ob ihm überhaupt klar war, dass er manipuliert wurde.
    »Wir haben einen Plan«, sagte Frank gerade zu seinem Sohn.
    »In all diesem Mist überprüft niemand die Gesichter. Metalldetektoren sind aus. Wir übernehmen die Kontrolle über das Gebäude und stellen die Dinge richtig. Wir werden diese Scheißkerle los, ein für alle Mal. Wir schaffen das! «
    »Dad«, sagte Shane, »jeder, der sich heute Nacht in diesem Gebäude aufhält, wird getötet. Wir müssen die Leute herausholen, nicht hineinbringen . Wenn dir irgendetwas an diesen Idioten liegt, die dir deinen Revolutionsmist abkaufen, dann bläst das Ganze ab.«
    »Abblasen?«, wiederholte Frank so verständnislos, als hätte Shane eine fremde Sprache gesprochen. »Wenn wir so kurz davor sind? Wenn wir gewinnen können? Verdammt, Shane, du hattest immer daran geglaubt. Du hattest...«
    »Ja. Hatte ich. Früher!« Shane schubste seinen Vater von sich weg und ging zu Eve und Claire hinüber. »Ich habe dich gewarnt. Dad. Tu das nicht. Nicht heute. Ich werde dich nicht ausliefern, aber ich sage dir, wenn du nicht verschwindest, bist du tot.«
    »Ich höre mir keine Drohungen an«, sagte Frank. »Nicht von dir.«
    »Du bist ein Idiot«, sagte Shane. »Aber ich habe es wenigstens versucht.«
    Er stieg wieder ins Auto, auf den Beifahrersitz, wo Michael gesessen hatte. Eve kletterte hinter das Lenkrad, Claire setzte sich wieder auf den Rücksitz.
    Eve setzte zurück.
    Frank trat vor ihnen auf die Straße hinaus, ein Furcht einflößender Mann in schwarzem Leder mit wild wucherndem Haar, das ihm um das Gesicht klebte. Wenn man jetzt noch ein großes Jagdmesser hinzufügen und schaurige Musik einspielen würde...
    Eve ging vom Gaspedal runter. »Nein«, sagte Shane und streckte seinen linken Fuß hinüber, um ihn auf ihren zu pressen. »Fahr weiter. Er möchte doch nur, dass du anhältst.«
    »Nein! Ich werde ihn treffen, nicht...«
    Aber es war zu spät. Frank starrte in die Scheinwerfer, direkt vor der Motorhaube, und er kam näher und näher. Frank Collins warf sich in der letzten Sekunde aus dem Weg, Eve scherte heftig in die andere Richtung aus, um ihn nicht zu erwischen, und irgendwie gelang es ihnen, Shanes Dad nicht zu überfahren.
    »Was zum Teufel machst du da?«, brüllte Eve Shane an. Sie zitterte am ganzen Körper. Shane ebenso. »Wenn du ihn überfahren willst, dann mach das in deiner Freizeit! Gott! «
    »Schau mal nach hinten«, flüsterte Shane.
    Leute rannten ihnen hinterher. Viele Leute. Sie hatten sich in die Seitengasse versteckt, vermutete Claire. Sie hatten Gewehre und eröffneten das Feuer. Das Auto erbebte und die Heckscheibe explodierte und fiel in Scherben über Claires Nacken. »Komm nach vorne!«, sagte Shane und packte ihre Hände, um sie auf dem Vordersitz zu zerren. »Kopf runter!«
    Eve war auf dem Fahrersitz heruntergerutscht, bis sie kaum noch über das Armaturenbrett sehen konnte. Sie keuchte heiser und panisch, während noch mehr Schüsse den hinteren Teil des Wagens durchlöcherten. Etwas traf auch die Windschutzscheibe, wodurch noch mehr Sprünge entstanden und ein rundes des Loch mit spinnennetzartigen Rissen.
    »Schneller!«, schrie Shane. Eve trat hart auf das Gaspedal und raste um einen langsamer fahrenden Lieferwagen herum. Das Feuer wurde eingestellt, zumindest für den Moment. »Siehst jetzt, warum ich nicht wollte, dass du anhältst?«
    »Okay, dein Vater steht jetzt offiziell nicht mehr auf meiner Weihnachtsgeschenkeliste! «, brüllte Eve. »Oh mein Gott, schau dir bloß mal mein Auto an!«
    Shane stieß ein bellendes Lachen aus. »Yeah«, antwortete er. »Das ist jetzt wirklich das Allerwichtigste.«
    »Besser, als darüber nachzudenken, was passiert wäre, wenn Michael noch bei uns gewesen wäre...«
    Claire dachte an die aufgebrachten Menschenmengen, von denen Richard erzählt hatte, und an die toten Vampire. Sie fühlte sich elend. »Sie hätten ihn fortgeschleppt«, sagte sie. »Sie hätten ihn getötet.«
    Michael hatte in Bezug auf Shanes Dad recht gehabt, allerdings hatte Claire das auch nie wirklich bezweifelt. Shane ebenso wenig, der makaberen Gewissheit in seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen. Er wischte sich mit dem Unterarm über die Augen, was nicht mehr viel half; sie

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