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Der Nachtschwärmer

Der Nachtschwärmer

Titel: Der Nachtschwärmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es?«
    »Irgendwie schon«, gab mein Freund zu. »Ich würde gern deinen Rat einholen.«
    »Wobei?«
    Bill runzelte die Stirn. »So genau steht das nicht fest. Ich muss etwas ausholen. Du weißt, dass Sheila und ich, ebenso wie Sarah Goldwyn, einige soziale Objekte unterstützen. Ich will sie jetzt nicht aufzählen und mich auf eines beschränken.«
    »Gut. Was ist das?«
    »Ein Objekt in Cornwall, dem wir hin und wieder etwas Geld zukommen lassen, Johnny hat uns damals bei einer Klassenfahrt in diese Gegend aufmerksam gemacht. Es ist ein Heim für blinde und sehbehinderte junge Menschen.«
    »Gute Sache.«
    Bill nickte. »Das finden Sheila und ich auch.« Bill zuckte mit den Schultern, griff zu seinem Glas und leerte es. »Aber du weißt ja, wie das mit uns ist, John, und da schließe ich dich auch mit ein. Irgendwie ist bei uns immer ein Haken an der Sache.«
    In meinem Kopf schrillten schon Alarmglocken. »Und welcher Haken ist es diesmal?«
    »Ein Brief.«
    »Aus dem Heim?«
    »Ja. Geschrieben von einer gewissen Lorna Higgins. Sie ist achtzehn Jahre alt, nicht blind, aber stark sehbehindert. Das Schreiben des Briefes wird ihr Mühe bereitet haben, und sie hat sich auf den zehn Seiten all ihre Sorgen von der Seele geschrieben. Sheila und ich fanden den Brief rührend. Aber nur so lange, bis wir das letzte Kapitel lasen, denn da wurden wir schon misstrauisch. Da kam Lorna auf die Angst und auf die Gefahr zu sprechen, die sich im Umkreis des Blindenheims aufgebaut hat. Es geht dort jemand um, den sie den Nachtschwärmer nennen.«
    Ich hob die Schultern. »Ist das tragisch oder schlimm? Nachtschwärmer sind wir auch schon gewesen, wenn wir zu lange...«
    »So meint Lorna das nicht. Der Nachtschwärmer, von dem sie geschrieben hat, ist ein Killer.«
    »Nein, ein Monster«, korrigierte Sheila.
    Jetzt bekam ich große Ohren. »Glaubt ihr das?«
    »Ja!«, bestätigten die Conollys wie aus einem Munde.
    »Und wer ist dieser Nachtschwärmer?«
    Bill’s Blick wurde hart. »Sheila hat Recht. Er ist wirklich ein Monster, das sich durch die Luft bewegen kann. Es fliegt also. Und es ist laut Beschreibung eine Mischung aus Tier und Mensch mit einem schon mörderischen Gebiss.«
    Mehr bekam ich nicht gesagt, und meine Freunde warteten zunächst meine Reaktion ab.
    »Ihr glaubt die Geschichte?«
    »Sicher«, sagte Bill.
    Ich räusperte mich, bevor ich fragte: »Ist diese Lorna Higgins nicht blind?«
    Mein Freund lachte. »Ich weiß genau, auf was du hinauswillst, John. Sie ist nicht vollblind, sondern sehr sehschwach. Den gleichen Gedanken wie du hatten wir auch, und ich wollte zunächst mal auf Nummer Sicher gehen. So habe ich einen Kollegen in St. Austell angerufen und mich erkundigt, ob es in der Gegend ungewöhnliche Verbrechen gegeben hat. Leider ist das der Fall gewesen. Man hat in den letzten Wochen Tote in den Klippen gefunden, und es sind auch junge Frauen verschwunden, wenn sie eine Disco verlassen haben.«
    »Verschwunden?«
    »Ja.«
    »Wurden sie nicht gefunden?«
    »So ist es, John.« Bill berichtete weiter. »Deine Kollegen sind nicht dumm gewesen. Sie haben herausgefunden, dass bei den Toten in den Klippen zwei junge Männer dabei gewesen sind, die zuvor mit den Verschwundenen in der Disco waren.«
    »Dann hat sie der Nachtschwärmer geholt?«
    »Das behauptet Lorna in ihrem Brief auch.«
    »Gut. Was sagt die Polizei?«
    Bill lächelte. »Nichts. Sie steht vor einem Rätsel, was ich sogar glaube. Man kann deinen Kollegen keinen Vorwurf machen. Ich weiß nicht, ob sich die Geschichte mit dem Nachtschwärmer herumgesprochen hat. Aber es wird den Beamten schwer gefallen sein, daran zu glauben. Wer denkt da schon an ein fliegendes Monster, an eine Mischung aus Mensch und Bestie?«
    »Du«, sagte ich.
    »Klar.«
    »Und du wolltest meine Meinung hören, wie ich dich kenne.«
    »Auch das.«
    »Aber lieber wäre dir, wenn wir uns in den Wagen setzen und nach Cornwall fahren.«
    »Ich hätte nichts dagegen, mich mal an Ort und Stelle umzuschauen, wenn ich ehrlich bin.«
    Ich warf Sheila einen fragenden Blick zu, weil sie zumeist diejenige war, die sich gegen diese Einsätze stemmte. In diesem Fall allerdings war sie dafür und meinte: »Wir müssen den jungen Leuten helfen, denke ich mir. Der Brief ist wirklich mit einer Ehrlichkeit verfasst worden, die man praktisch aus ihm herausfühlen kann. Da ist nichts übertrieben worden, das habe ich gespürt.«
    »Tja, wenn das so ist...«
    »Du kannst es dir ja noch mal

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