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Der Naechste bitte!

Der Naechste bitte!

Titel: Der Naechste bitte! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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schüttelte den Kopf. »Da ich nicht verheiratet bin, muss ich bei meinen Eltern wohnen.«
    Ich starrte ihn an und zuckte innerlich zusammen. Ach du meine Güte! Er wohnt noch bei seinen Eltern. In New York würde ich niemals mit einem Mann ausgehen, der noch bei seinen Eltern lebt.
    »Ich weiß, es klingt seltsam«, sagte er auf meine Reaktion hin. »Aber hier läuft das nun mal so. Mach dir keine Gedanken. In Athen habe ich meine eigene Wohnung. Es ist nicht so, als würde ich ständig an Mamas Rockzipfel hängen. Außerdem wohnt keiner das ganze Jahr hier. Meist kommen sie nur hin und wieder für ein Wochenende her. Die meiste Zeit über habe ich das Haus also für mich alleine.«
    Ich nickte zaghaft und fühlte mich schuldig, weil ich ihn so schnell in die Mamasöhnchen-Schublade gesteckt hatte.
    »Ach ja, ehe ich es vergesse«, sagte er und öffnete mir die Autotür, »ich habe noch ein paar Gäste für heute Abend eingeladen.«
    »Ach so?« Ich warf einen Blick auf das riesige Haus, das mir mit jeder Sekunde mehr Angst einflößte. »Wer kommt denn noch alles?«
    »Ungefähr zwanzig Verwandte.« Er lachte. »Aber kein Grund zur Sorge, ehrlich.«
    »Wenn du meinst«, murmelte ich, stieg aus dem Wagen und machte mich auf das Schlimmste gefasst.
    »Da wäre nur noch eine Kleinigkeit.«
    Ach du meine Güte, was kommt jetzt?, dachte ich. Warum bin ich überhaupt mitgefahren?
    »Ich hätte da etwas für dich.«
    Ich drehte mich zu ihm um und bemerkte, dass er mir die Hand entgegenstreckte, in der eine kleine graue Schatulle lag. »Was ist das?«, fragte ich, verunsichert, ob ich sie annehmen sollte.
    »Sieh einfach rein«, legte er mir nahe.
    Ich blickte von ihm zur Schatulle, in der Hoffnung, dass sich die Dinge hier nicht so schnell entwickelten. Als ich den Deckel öffnete, lagen ein Paar Ohrringe darin, die noch atemberaubender waren als die, die ich seinerzeit in dem kleinen Schmuckladen in der Stadt entdeckt hatte.
    »Sie sind wunderschön«, sagte ich und fuhr mit der Fingerspitze über das kunstvolle Muster. »Aber ich kann sie unmöglich annehmen.« Ich schloss den Deckel und wollte sie ihm zurückgeben.
    »Du musst! Ich bestehe darauf! Bei uns kommt es einer Beleidigung gleich, wenn man Geschenke ablehnt«, erklärte er mir und schob meine Hand zurück.
    »Das stimmt nicht.« Ich lachte.
    »Okay, ich sag dir was. Du ziehst sie an, und wenn sie dir nicht stehen, nehme ich sie zurück, und wir vergessen die Sache.«
    »Was, wenn sie mir stehen?«
    »Dann musst du sie heute Abend tragen.« Er grinste.
    Ich legte meine Ohrringe ab und die von Adonis an. Ein Blick in den Seitenspiegel genügte, um zu wissen, dass sie mir mehr als gut standen.
    »Heißt das, du nimmst das Geschenk an?«, wollte er wissen.
    »Na ja, hässlich sind sie nicht gerade«, erwiderte ich zögerlich.
    Im selben Moment beugte er sich zu mir herunter und küsste mich. Ich erwiderte seinen Kuss, in der Hoffnung, wir könnten das Abendessen sausen lassen und auf der Stelle zurück in die Stadt fahren.
    Dann löste er sich von mir, sah mir tief in die Augen und fragte: »Bereit, meine Familie kennenzulernen?«
     
     
    Sehen Sie immer unters Bett, hinter die Vorhängeund in den Schrank, wenn Sie ein Hotelzimmerbetreten.Und vergessen Sie nicht den Türspion.
     
     
30
     
    Adonis’ Mutter hieß Irene, was auch noch ausgerechnet »Friede« bedeutete. Obwohl sie auf den ersten Blick freundlich und entgegenkommend wirkte – sie hieß mich unter ihrem Dach willkommen und schüttelte mir erfreut die Hand, während sie mir den dreifachen Wangenkuss gab –, spürte ich vom ersten Moment an, dass Kat recht hatte. Dieser Frau entging nichts, und sie regierte mit eiserner Hand.
    Sehr zu meinem Leidwesen hatte sie nur Augen für mich. Nur leider nicht, weil ich ihr über alle Maßen sympathisch war. Wir saßen an einer großen Tafel, die sich vor lauter Köstlichkeiten bog. Zu meiner Linken nahm Adonis Platz und zu meiner Rechten einer seiner Cousins, der entweder Christos, Georgios oder Tassos hieß. Plötzlich bat mich jemand, ihm das kotopoulo zu reichen.
    Kotopoulo. Kotopoulo. Ich starrte auf die drei Platten vor mir und versuchte mich daran zu erinnern, was kotopoulo war. Das Lammgericht auf der blau-weißen Platte? Oder der gebackene Fisch, der mit seinen glasigen Augen an die Decke starrte? Oder vielleicht doch das Gericht, das vermutlich Hühnchen enthielt?
    Ich wusste, dass meine Chancen eins zu drei standen, und konnte schon wieder Irenes

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