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Der Name Der Dunkelheit

Titel: Der Name Der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Scholten
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der nichts mit Musik zu tun hat.«
    »Waren die anderen Musiker?«
    »Sie sahen so aus. Ein Jüngerer war ständig hier. Seine Stimme habe ich manchmal durch die Wand hindurch gehört. Der ist auch Schlagzeuger, weil er selbst gespielt hat. Neulich war ein Älterer zu Besuch. Der war bestimmt auch Musiker, weil er einen Hut trug.«

31
    Das Tonstudio lag in einem Keller nahe der Södra Station. Kjell traf mit einer Viertelstunde Verspätung ein und verpasste so, wie Malte Fluvbjerg auf die Nachricht reagierte. Weil es hier unten außer einem Sofa keine Möbel gab, wirkte der Raum größer, als er in Wahrheit war. Auf dem Sofa waren Barbro und Henning tief in das zerschlissene Polster eingesunken. Malte Fluvbjerg saß auf einem Bürostuhl, der unter der Last seines wuchtigen Körpers hin und wieder ächzte. Er hatte sich so hingesetzt, dass er seine Ellenbogen auf die Lehne aufstützen und die Polizisten erwartend anstarren konnte.
    Dieses Arrangement behagte Kjell überhaupt nicht. Man konnte den Eindruck bekommen, Malte stellte hier die Fragen, während Henning und Barbro brav darauf antworteten. Kjell setzte sich dicht neben Barbros rechter Schulter auf die Lehne. So konnte er von oben herab auf ihren Notizblock schielen und Malte im Auge behalten, während Barbro unbeirrt mit ihren Fragen fortfuhr.
    Aus ihrer Handschrift, die für keine Tagesform anfällig war, erfuhr Kjell, dass Malte nicht mit Entsetzen auf die Nachricht von Judits Tod reagiert, sondern seine Faust gegen die Wand gedroschen und ›Verdammt!‹ gebrüllt hatte.
    Sonst lachte er viel, das sah man seinem Entsetzen an. Er war offen und gierte danach, alles zu erfahren, während sich die meisten Menschen in dieser Lage zunächst verschlossen und mit ihrer eigenen Starre beschäftigten. Ihren Notizen nach hatte Barbro ihn bereits nach seinem Alibi gefragt. Es ließ sich nur nicht entziffern. Von Elin Gustafsson hatte Malte nie gehört.
    An allen Wänden ragten Schallzapfen in den Raum. Die geladene Luft kitzelte in der Nase. Kjell zog ein Taschentuch hervor.

    Das ließ Barbro mit ihren Fragen innehalten.
    »Gehört euch beiden das Studio?«, erkundigte sich Kjell.
    Malte warf einen Blick über seine Schulter. Am anderen Ende des Raumes war ein blonder Mann damit beschäftigt, auf dem Boden verstreute Kabel aufzuwickeln. »Wir sind zu dritt«, erklärte Malte. »Sven ist der Tontechniker, und ich bin der Aufnahmeleiter. Karla macht oben das Büro. Die hast du ja gesehen.«
    Barbro kam wieder auf Judit zu sprechen. »Wann habt ihr euch kennengelernt?«
    »Und vor allem wie ?«, fügte Henning hinzu. Er fühlte sich auf dem Künstlersofa sichtlich wohl.
    Malte fuhr sich durch sein Haar. Es war braun, reichte ihm fast bis zu den Schultern und musste gewaschen werden. »Im Snaps.«
    Das war allerdings peinlich.
    »Am Medborgarplatsen?«
    »In der Frühlingszeit im letzten Jahr. Sven war auch dabei. Wir kamen vom Studio und sind dort gestrandet. Sie war mit einer größeren Gruppe da. Die waren alle von der Musikhochschule, glaube ich.«
    »Und es war Liebe auf den ersten Blick?«, fragte Barbro.
    Dieselbe Frage schoss auch Kjell durch den Kopf. Bilder von Judits Wohnung deuteten auf eine Ordnungsliebe hin, die sich an Maltes Anblick stören musste.
    Sven trat zu ihnen. »Malte sah genauso aus wie jetzt. Hattest du nicht sogar dasselbe T-Shirt an?« Malte zupfte an dem schwarzen Stoff herum. »Judit war damals nicht, wie sie jetzt ist«, fuhr Sven in ernstem Ton fort. »Sie trug eine weiße Bluse und einen Pferdeschwanz.«
    Malte nickte heftig. »Ja, sie war ziemlich … nicht gerade spießig, aber förmlich. Wir haben uns den ganzen Abend gestritten. Ich habe versucht, ihr klarzumachen, wie unglaublich gut das Drummen ist.«

    »Moment«, unterbrach Barbro. »Da hatte sie also noch nie gespielt? Auf einem Schlagzeug?«
    »Nein, da war sie gerade erst nach Stockholm gekommen.«
    »Und hat Viola gespielt?«
    Malte nickte. »Ihre Ansichten über moderne Musik und vor allem über das Drumming waren ziemlich verächtlich.«
    »Wollte sie dich necken?«
    »Nein. Das kam von ihrer Erziehung. Ihre Eltern sind sehr ernste Leute mit einer festen Meinung, die sie wiederum von ihren Eltern geerbt haben. Sie fand Drumming unmusikalisch. Erst einige Wochen später habe ich sie überreden können, es mal zu versuchen.«
    »Da wart ihr schon zusammen?«
    »Ja. Es war nachts, und wir waren nackt. Ich habe ihr ein einfaches Muster vorgespielt, und sie hat es

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