Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Name Der Dunkelheit

Titel: Der Name Der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Scholten
Vom Netzwerk:
Stunde lang in diesem Park. Er ist die einzige Konstante in ihrer Freizeit. Eine andere Stelle haben wir in ihrem Leben nicht. Außerdem sind im Kronobergspark schon ungeheuer viele Verbrechen passiert, wenn man seine Größe und seine Lage gleich neben dem Polizei-«
    »Schsch!« unterbrach Snæfríður und legte den Finger auf ihren Kopfhörer. »Theresa ist wieder da. Sie hat sich auf den Boden gelegt. Die Wärme aus der Fußbodenheizung gab ihr den Rest.«

51
    Als Bert mit den frisch aufgefüllten Wärmflaschen aus der Küche im Parterre zurückkehrte, kam ein wenig Tumult beim Observationsteam der Säpo auf. Jeder wollte seine alte Flasche wiederhaben und auf keinen Fall eine bekommen, auf der zuvor ein anderer gesessen hatte. Nils Kullgren setzte sein Fernglas ab. Er wusste, dass die anderen keine Ruhe geben würden, bis jeder seine alte Wärmflasche zurückbekommen hatte. Also würde auch er seine alte Flasche erhalten, er brauchte bloß zu warten.
    »Ich würde alles tun, um eine zu rauchen«, sagte ein Agent, als endlich wieder Ruhe eingekehrt war.
    »Dann mach doch!«, riet ein Scharfschütze.
    »Das kostet zweihundert Kronen Strafe.«
    Wann immer Kullgren es nicht mehr aushielt, versetzte er sich in seine zwei Jahre beim Mossad zurück. Er versuchte sich vorzustellen, wie sich zwei Agenten vom Mossad in die Hose
machten, weil sie beim Rauchen in einem öffentlichen Gebäude erwischt werden könnten. Es ging nicht.
    »Willst du etwas von meinem Nummer eins ?«, fragte der Scharfschütze.
    »Portionierter?«
    »Lose natürlich. Woher sollen die in der Fabrik wissen, wie viel Tabak unter meine Oberlippe passt?«
    »Hmm. Dann will ich ihn nicht. Ich will nicht den Mund voll Tabak haben.«
    Kullgren zischte. »Konzentriert euch gefälligst. Frag auf der Rückseite nach, wie es dort aussieht.«
    »Da ist alles still.«
    Auch draußen auf dem Platz war inzwischen Stille eingekehrt. Kullgren rief Tholander an. Der saß seit sieben Stunden in seiner Karre vor Johanssons Haus. Kullgren fragte, wie lange das Heizaggregat noch mitmachte.
    »Bis um drei«, gab Tholander Auskunft.
    Kullgren sah auf die Uhr. Halb vier bereits. Der Wagen musste längst ausgekühlt sein. Tholander gehörte zu den Agenten, die stundenlang auf etwas starren konnten, ohne sich zu rühren oder mit den Gedanken abzuschweifen.
    »Weißt du, was der Lehrer in der dritten Klasse in Johanssons Beurteilung geschrieben hat?«, fragte Tholander.
    Kullgren seufzte auffordernd.
    »Sofi lässt sich nicht motivieren, am Gesellschaftsleben teilzunehmen. Außerdem hat sie ein Problem mit der Wahrheit.«
    Der Agent mit dem Nachtsichtgerät pfiff. Das war das Signal für ein herannahendes Fahrzeug. Aus der Svartensgatan traten die Kegel zweier Scheinwerfer. Kullgren legte auf.
    »Scheiße.«
    Es war nicht der erste Streifenwagen in dieser Nacht. Alle zwei Stunden kam einer. Das störte zwar die einladende Ruhe
für den Täter, aber Kullgren hatte es für zu riskant befunden, der Schutzpolizei Bescheid zu geben. Wer auch immer dahintersteckte, bei der Polizei kannte er sich gut aus. Er wäre gewarnt, wenn die ganze Nacht lang keine einzige Patrouille vorbeikäme.
    Langsam drehte der Wagen eine Runde um den Platz.
    »Was hat der vor?«, rief der Agent. »Er hält!«
    Der Wagen stand direkt vor Larssons Haus. Jeder vom Observationsteam harrte an seinem Fenster des Südtheaters.
    »Der Motor ist aus!«
    »Sicher?«
    »Da kommt kein Qualm mehr aus dem Auspuff. Die haben den Motor ausgemacht.«
    Kullgren richtete sich auf. »Sofort herausfinden, zu welcher Wache der gehört!«
    »Maria-Wache«, konnte der Funker aus dem Stegreif sagen. »Die Katarina-Wache hat nachts zu.«
    »Ruf an und frag, ob es einen Einsatzbefehl gibt!«
    Der Funker rief an. Nach einiger Zeit schüttelte er den Kopf.
    »Die sollen sie zurückpfeifen, zum Teufel!«
    »Zu spät!«, rief der Agent mit der Nachtsicht und deutete aus dem Fenster. Die Beifahrertür war aufgegangen. »Die fette Sau steigt aus und läuft zum Eingang.«
    »Da stimmt was nicht«, kommentierte der Scharfschütze das Anspringen der Treppenhausbeleuchtung.
    »Die Alarmzentrale hat nichts reinbekommen!«, rief der Funker aus dem Hintergrund.
    »Da verarscht uns jemand. Soll ich Larsson anrufen?«
    »Noch nicht«, sagte Kullgren und drehte sich zum Funker um. »Wann hatten die zuletzt Kontakt zur Zentrale?«
    »Vor einer Viertelstunde. Sie sind jetzt auf Patrouille. Auch die Beschreibung passt. Der Kerl ist wirklich so

Weitere Kostenlose Bücher