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Der Name Der Dunkelheit

Titel: Der Name Der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Scholten
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und wartete auf eine Erklärung.
    »Theresa ist seit dem Nachmittag in Viklunds Wohnung und bleibt dort, bis etwas passiert.«
    »Spuren?«
    »Nicht eine.«
    Endlich war die Ermittlung in die zweite Phase eingetreten. Von nun an wurde gehandelt. »Ihr seid euch ganz sicher, dass sie es ist?«
    »Bis zur Stunde wird im Großraum Stockholm keine andere Person vermisst. Wir sind uns allerdings nicht sicher, ob es wirklich hier vor Lis’ Wohnung passiert. Einerseits sind alle Opfer in der Nähe ihres Zuhauses wiederaufgetaucht. Deshalb ist Theresa bei Lis. Das Einsatzkommando versteckt sich nebenan in der Brandwache. Wir haben einen Löschwagen ausrücken und wieder zurückkehren lassen, um die Männer dort
einzuschleusen. Darüber hinaus überwachen wir draußen den ganzen Park. Das wird hektisch, weil dort selbst um Mitternacht noch Hundebesitzer herumhuschen. Mitternacht ist wohl der Moment, wo etwas passieren wird.«
    Die zweite Möglichkeit war Hennings Wohnung in Mosebacke in Södermalm. Denn die Theorie, dass die Opfer vor der Haustür eines Mitglieds der Reichsmord auftauchten, war noch nicht widerlegt. Um alles normal erscheinen zu lassen, würde Henning in sehr naher Zukunft in sein Bett steigen, während Kullgren mit seinen Leuten den Mosebacke Torg observierte.
    Kjell nickte. »Dieser Platz wäre ebenso idyllisch wie das Strandbad und die Kirche.«
    »Inzwischen habe ich herausgefunden, dass Lis Viklund nicht nur jedem hier im Haus erzählt hat, sie wolle einige Tage lang nicht erreichbar sein. Letzte Woche hat sie denselben Unsinn auch einer Radiomoderatorin aufgedrängt, als die sie bei einem Interview fragte, was eine Polizeichefin denn so an Weihnachten unternehme.«
    Kjell schenkte sich an der Anrichte eine Tasse Kaffee ein.
    »Deshalb glaube ich, dass der Mörder ihre Leiche an der antiken Telefonzelle abstellt. Wenn er Humor hat.«
    »Das grüne Holzding vor deiner Tür?«
    »Genau.«
    »Jetzt unterstellst du dem Mörder, wie du zu denken.«
    Henning Larsson grinste.
    »Wo hat sich Kullgren verschanzt?«
    »Im Südtheater. Von dort kann man auch die Terrasse und die ganze Gegend überblicken.«
    »Und was soll ich tun?«
    »Du kannst Barbro und Snæfríður Gesellschaft leisten. Sie sind in Viklunds Büro.«
    »Was machen sie dort?«

    »Sie beobachten die Wohnung mit einem Teleobjektiv und essen Samstagssüßigkeiten. Lis Viklund kann nämlich von ihrem Schreibtisch aus in ihr Küchenfenster blicken. Sie wohnt drüben auf der anderen Seite des Parks.«

49
    Henning Larsson stieg lustvoll in sein Bett. Es war ein Erbstück seines Urgroßonkels. Mit seinem Olympiasieg im Tabakweitspucken hatte er es weiter gebracht als jeder andere in Hennings Familie, deshalb behielt Henning das Bett trotz seines tiefen Bettkastens als Glücksbringer. Am Fußende hatte der Urgroßonkel seinen Wahlspruch so ins Holz geritzt, dass es das Erste war, was er erblickte, wenn er am Morgen die Augen öffnete: citius, altius, fortius. Doch von Zeit zu Zeit grübelte Henning, ob er seinem Leben mit einem neuen Bett nicht ein anderes Format verleihen könnte. Heute allerdings nicht. Er schlug die frische Ausgabe von Svenska Dagbladet auf, die er sich auf dem Heimweg besorgt hatte, und überflog die Seiten nach Artikeln, die Lena Axelsson geschrieben hatte. Außer im Leitartikel fand er sie nur im Impressum. Henning suchte nach dem Sportteil und widmete sich den Bandy-Ergebnissen, bevor er die Zeitung sinken ließ und zum Telefon auf dem Nachttisch sah.
    Am anderen Ende wurde sofort abgehoben.
    »Schläfst du nicht?«, fragte Henning.
    »Ein bisschen«, antwortete Sofi.
    »Findest du wirklich, ich sollte Lena Axelsson anrufen?«
    »Klar.«
    »Gut.«
    »Ist bei dir schon etwas passiert?«
    »Nein.«

    Henning wollte das Gespräch beenden, als Sofi noch einmal ansetzte.
    »Du hast doch eine Werkbank im Keller.«
    »Ja, aber man kann sie nicht benutzen. Der Keller ist zu klein.«
    »Im Skrapan stehen Kellerräume leer. Da könnten wir uns die Miete teilen.«
    Nachdem Henning sich ausgiebig gewundert hatte, willigte er ein. Niemand konnte so in sich gekehrt vor sich hin arbeiten wie Sofi.
    »Dann ausgemacht!«, sagte sie und legte auf.
    Henning legte das Telefon beiseite und löschte das Licht. Das war ja sonderbar. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass Sofi jemals eine Minute ihrer Freizeit mit ihren Kollegen verbracht hätte, geschweige denn mit einem Vorschlag auf die anderen zugegangen wäre. Je enger die Zusammenarbeit

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