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Der Narr und der Tod

Der Narr und der Tod

Titel: Der Narr und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Reginas Kind“, sagte Martin.
    „Reginas Kind?“ Die bleiche Margaret, die mir langsam richtig sympathisch wurde, schien bei Martins Worten womöglich noch blasser zu werden. Sie und ihr Mann starrten uns völlig fassungslos an.
    Selbst die nächsten Nachbarn wussten nichts von Reginas Schwangerschaft? Ich zweifelte immer mehr daran, dass Martins Nichte ein Kind zur Welt gebracht hatte.
    „Reginas Kind?“, stammelte Luke, mindestens so verblüfft wie seine Frau. „Wo um alles in der Welt war es denn?“
    „Da Regina verschwunden und Craig tot ist, haben wir das Kind übernommen“, verkündete Martin ruhig, als ich gerade den Mund aufgemacht hatte, um den beiden die Geschichte zu erzählen.
    „Das schien das Beste zu sein“, sagte ich, um meinen offenen Mund zu rechtfertigen.
    Die Granberrys mochten neugierig sein, waren aber viel zu höflich, um weitere Fragen zu stellen. Nachdem wir noch ein paar Minuten darüber gesprochen hatten, wie lange Martin und ich voraussichtlich bleiben würden, versicherten uns die beiden, sie würden uns jederzeit gern bei allem behilflich sein, und erhoben sich, um sich zu verabschieden. Margaret hielt Lukes Hand, was ich süß fand. Ich fand es schön, wenn Leute, die schon eine Weile verheiratet waren, sich benahmen, als wären sie noch immer frisch verliebt.
    Möglicherweise hielt sich Margaret ja aber auch an Luke fest, weil sie dessen Unterstützung brauchte, überlegte ich. Sie wirkte ziemlich durcheinander.
    „Wir wussten nicht, dass Regina ein Kind erwartete“, sagte ich, womit ich irgendwie eine Angel auswarf, während Luke und Martin einander die Hände schüttelten.
    Margaret nickte. „Sie scheint es ganz geheim gehalten zu haben, nicht wahr? Hören Sie, wenn Sie sich einmal einsam fühlen, rufen Sie einfach an. Unsere Nummer steht im Telefonbuch. Vielleicht will Martin sich mit alten Freunden treffen, und Sie hätten in der Zeit gern Gesellschaft. Oder Sie brauchen jemanden, der auf das Kind aufpasst.“
    „Danke“, sagte ich. „Das werde ich. Danke, dass Sie vorbeigekommen sind, um nach dem Haus zu sehen. Wir wissen es zu schätzen, dass Sie sich so verantwortlich fühlen.“
    „Wir haben das Haus im Auge behalten, seit uns das mit Craig zu Ohren kam.“ Luke sah uns eindringlich an. Wir sollten mitbekommen, wie ernst ihm die Rolle als treu sorgender Nachbar war. „Wenn Sie, solange Sie hier sind, etwas brauchen, egal was, dann lassen Sie es uns wissen. Wir freuen uns immer über Besuch.“
    Als ich Hayden später sein Fläschchen gab, sagte ich: „Die beiden scheinen nett zu sein. Wir sollten versuchen, uns bald mit ihnen zu treffen, möglicherweise wissen sie ja mehr über Craig und Regina als wir – wobei wir ja wirklich jämmerlich wenig wissen. Es klang, als hätten sie die beiden ziemlich häufig getroffen. Was meinst du?“
    „Mir kamen die beiden verdammt blauäugig vor“, sagte Martin. „Zu leichtgläubig. Fahren mitten in der Nacht den ganzen weiten Weg zu einem Haus, von dem sie annehmen, dass es leer steht, weil dort auf einmal Licht brennt. Wir hätten schließlich auch Einbrecher sein können.“
    „Er hatte ein Gewehr in der Gewehrablage in seinem Pick-up.“ Ich legte mir Hayden über die Schulter, damit er sein Bäuerchen machen konnte. „Das ist mir gleich aufgefallen, weil es mich an daheim erinnerte.“ In Lawrenceton hatte so gut wie jeder eine Schusswaffe, egal ob Jäger oder nicht. Martin selbst hatte eine Pistole. Mein Mann war nicht immer Geschäftsmann gewesen, vielleicht war es ganz gut, wenn ich mich von Zeit zu Zeit daran erinnerte.
    Meiner Meinung nach hatte dieser Tag mehr als seine angemessene Stundenzahl gehabt, er konnte ruhig vorbei sein. Der archaische Trockner tat sich schwer damit, die frisch gewaschenen Laken trocken zu bekommen. Ich überließ es Martin, Hayden zu beschäftigen, und ging auf die Suche nach weiterem Bettzeug, das ich dann zu meiner großen Freude im oberen Badezimmerschrank entdeckte. Das Bett frisch zu beziehen dauerte kaum eine Minute. Ich musste die alte Bettdecke und die alte Überdecke verwenden, aber immerhin waren die Bettlaken frisch, und die Decken wollte ich gleich am nächsten Morgen in die Waschmaschine packen.
    Bis vor kurzem hatte ich für Regina so etwas wie eine nachsichtige, aus familiärer Pflicht erwachsene Zuneigung empfunden, aber diese hatte sich bei der näheren Besichtigung ihres Lebens als Ehefrau in Luft aufgelöst. Während ich mich in der steinalten Badewanne rasch

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