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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
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Enttäuschung machte sich breit.
    »Glauben Sie, Hyperions Tod steht in irgendeinem Zusammenhang mit den Aufzeichnungen?«, fragte Gilmartin.
    »Dafür gibt es zwar keinerlei konkrete Beweise«, antwortete Brookshire bedächtig, »aber das war auch meine erste Frage, als ich davon erfuhr – völlig zu Recht übrigens, wie ich finde.« Weil der Mörder ein Mitglied der Schlange war, hatte er niemandem außer Duchesne erzählt, dass ihn der Baron angerufen hatte, er könne ihm möglicherweise bald den Namen des Erpressers nennen.
    Christian Menchen runzelte die Stirn. »Mir hat das von Anfang an nicht gefallen. Mir war schon nicht wohl bei der Sache, als wir damals Sansborough in Santa Barbara untergebracht haben. In gewisser Weise haben wir ihr das Leben gestohlen.«
    »Oder gerettet«, sagte Helios. »Wir haben ihr zu einer angesehenen Stellung und einer neuen beruflichen Karriere verholfen, die ihr allem Anschein nach großen Spaß zu machen scheint. Die Person, in deren Besitz sich die Aufzeichnungen befinden, hätte sie möglicherweise ermorden lassen, wenn sie nicht in dieser Universität untergetaucht wäre.«
    »Aber es war nicht ihr Leben. Nicht ihre Entscheidung.«
    »Unser aller Möglichkeiten sind begrenzt.«
    Ernst fügte Menchen hinzu: »Nehmen Sie doch die Morde, die seitdem passiert sind. Das ist, was geschieht, wenn jemand Gott spielt. Damit begibt man sich auf gefährliches Terrain … gepflastert mit guten Absichten, wie es so schön heißt.«
    »Es gab nichts, was wir sonst hätten tun können«, erklärte Hornish bestimmt. »Die Aufzeichnungen enthalten einigen Sprengstoff. Wir haben bereits in aller Deutlichkeit zu sehen bekommen, was sie alles anrichten können. Sie gehören in verantwortungsbewusste Hände. Deshalb sollten sie sich in unserem Besitz befinden.«
    »Das ist ja Machiavellismus in Reinkultur«, gab Gilmartin zu bedenken. »Vielleicht sollte niemand diese Aufzeichnungen besitzen. Vielleicht sollten sie einfach vernichtet werden.«
    »Auf jeden Fall müssen wir sie erst einmal finden, um sie vernichten oder behalten oder in einem dunklen Loch verstecken zu können«, sagte Brookshire gereizt. »Diesen Punkt werden wir entscheiden, wenn wir die Aufzeichnungen haben. Was Sansborough angeht, ist es zu spät, um ihre Vergangenheit zu ändern. Unsere Aufgabe besteht jetzt darin, die Situation wieder in den Griff zu bekommen.«
    »Und wie wollen Sie das bewerkstelligen?«, fragte Gilmartin. »Wir wissen ja nicht einmal, wo sie überhaupt ist. Wie gut ist Ihr neuer Mann eigentlich wirklich, Tony? Dieser Cesar Duchesne?«
    »Er wurde uns von Peter d’Crispi empfohlen, als der sich zur Ruhe setzte. Duchesne kann beachtliche Erfolge vorweisen. Als sich Peter bei diesem Unfall in den Pyrenäen verletzte, benötigten wir umgehend einen Nachfolger. Ich entschied mich in Beherzigung seines Rats für Duchesne.«
    Gilmartin schüttelte den Kopf. »Nur weil wir d’Crispi vertrauen konnten, heißt das nicht, dass Duchesne dasselbe Niveau hat.«
    Während die Diskussion weiterging, zündete sich Sir Anthony eine zweite Zigarre an. Ihr Rauch kringelte sich bedächtig, aber nach einer Weile wurde ihr intensiver Geschmack bitter in seinem Mund. Er legte die Zigarre in den Aschenbecher und wartete ungeduldig. Als die Diskussion schließlich wieder an dem Punkt anlangte, an dem sie begonnen hatte – Bedauern über die unerfreuliche Entwicklung, ohne dass jemand eine Möglichkeit sah, ihr anders zu begegnen –, schaltete er sich in die Unterhaltung ein. »Sind wir uns also einig, dass wir die Suche nach den Aufzeichnungen wie bisher fortsetzen müssen?«
    Er sah jeden der Anwesenden an. Wer von ihnen würde halbherzig reagieren und die Suche nicht mit großem Nachdruck betrieben wissen wollen?
    Inglethorpe explodierte. »Diese Entscheidung haben wir doch schon längst getroffen! Warum noch mehr Zeit damit vergeuden, darüber zu diskutieren? Die einzige Frage ist doch: Was machen wir mit den Aufzeichnungen, wenn wir sie in unseren Besitz gebracht haben?«
    »Sie sind viel zu brisant, als dass jemand anderer sie in seinen Besitz bringen dürfte«, erklärte Hornish ein zweites Mal.
    »Da kann ich Ihnen nur zustimmen«, sagte Sir Anthony. Und dann ließ er die Bombe platzen. »Allerdings glaube ich, meine Herren, dass wir es mit einer Bedrohung zu tun haben, die größer ist als die Gefahr, die von den Aufzeichnungen oder unserem Erpresser ausgeht. Eine Gefahr, die der Schlange selbst gilt.«
    Darauf trat

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