Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
Vom Netzwerk:
werden die Großkonzerne genau danach handeln und folglich weiter versuchen, die Wettbewerbskommission mit allen Mitteln zu umgehen. Und am Ende, glaube ich, werden die Großkonzerne diesen Kampf auch gewinnen – es sei denn, bei der Globalisierung ginge es nicht mehr nur um Gewinnoptimierung.«
    »Und auszubaden hat das alles die Allgemeinheit«, flocht Liz ein. »Ganz schön deprimierend.«
    »Der einzige Fortschritt, zu dem unsere Recherchen bisher geführt haben, liegt darin, dass wir Brookshire ausschließen können, weil er Politiker ist und damit der Einzige, der keinerlei Großprojekte betreibt, die von Santarosas Zustimmung abhängig sind.« Er sah Liz an. »Du sitzt jetzt schon fast zwei Stunden am Bildschirm. Willst du dir nicht eine kleine Pause gönnen, während ich mal sehe, was ich über Dreftbury finden kann?«
    »O ja, gern. Danke.«
    Als Liz darauf an der Espresso-Bar zwei normale Kaffee bestellte, zählte ein windzerzauster CNN-Reporter vor Ort in Glasgow die Teilnehmer des am Montag beginnenden G8-Treffens auf. Als sie mit dem Kaffee an den Terminal zurückkehrte, hatte Simon vier Blatt Papier mit der beschriebenen Seite nach unten neben sich liegen.
    »Danke.« Er nahm seinen Kaffee. »Was weißt du über Dreftbury?«
    Liz setzte sich. »Es ist landschaftlich sehr schön gelegen – sanft gewellte Hügel, schöner alter Baumbestand und zwei klassische Golfplätze am Meer. Das Hotel liegt auf einer Anhöhe und wurde auf den Überresten einer Burg errichtet. Hervorragende Lage. Man kann übrigens das Hotel und Teile der Golfplätze von der Straße aus sehen.«
    »Das ist ja schon mal was.« Er reichte ihr die vier Ausdrucke. Oben auf dem ersten Blatt stand:
     
    THE DREFTBURY HOTEL, GOLFPLATZ UND BAD
    DIE LUXURIÖSE ANLAGE IST FÜR IHRE
    INTERNATIONALEN GOLFTURNIERE BEKANNT
     
    Simon ordnete die vier Seiten so an, dass sie ein Rechteck bildeten. »Hier ist eine Karte der gesamten Hotelanlage. Ziemlich groß – über dreihundert Hektar.« Der Hauptbau des Hotels bildete mit seinen weit ausladenden Flügeln ein auf dem Kopf stehendes U. Daneben gab es mehrere Nebengebäude, Straßen, Fußwege und andere Sportanlagen.
    Liz fuhr mit dem Zeigefinger eine ins Meer hinausragende Landzunge nach. »Einer der Golfplätze liegt auf dieser Halbinsel. Die Klippen fallen sehr steil zum Meer ab, und an manchen Stellen gibt es keinen Strand. Ich weiß noch, dass ich mit Mom mal unten am Meer entlanggehen wollte. Aber wir kamen nicht weit.«
    Das weitläufige Gelände von Dreftbury, das von zahlreichen kleinen Gehölzen durchsetzt war, wurde auf einer Seite vom Meer, auf der anderen vom Motorway begrenzt, der Ballantrae und Loch Ryan im Süden mit Troon und Symington im Norden verband.
    »Leider konnte ich im Internet keinerlei Angaben finden, wer in welchem Zimmer untergebracht ist.« Simon zeigte auf einen der Ausdrucke. »Aber hier ist der Hauptzugang von der Straße, und hier ist die Lieferanteneinfahrt. Wie bereits gesagt, werden die Sicherheitsvorkehrungen extrem streng sein – die örtliche Polizei und wahrscheinlich die Glasgow Police und Scotland Yard, und natürlich auch eine private Sicherheitsfirma. Dreftbury ist an diesem Wochenende ein heißes Ziel für Terroristen jeglicher Couleur, und das heißt, dass auch der MI5 präsent sein wird. Wir müssen damit rechnen, dass das ganze Gelände streng bewacht wird. Da hineinzukommen wird nicht einfach werden, nicht einmal für uns.«
    Mit einem leichten Schaudern nickte Liz. »Ich weiß. Da müssen wir uns wirklich was einfallen lassen.«
    »Dann lass uns mal hier verschwinden. Das muss die Show unseres Lebens werden.«

SIEBENUNDVIERZIG
Irgendwo im Norden Europas
    Sarah schrak aus dem Schlaf hoch, obwohl das rhythmische Hämmern der Brandung nachgelassen hatte, was vermutlich bedeutete, dass Ebbe herrschte. Das Morgenlicht, das schräg durch die vergitterten Fenster fiel und von den Wänden aus jahrhundertealten roten Sandsteinblöcken zurückgeworfen wurde, tauchte alles in einen matten rosafarbenen Schein. Sie löste sich von Asher, der tief geschlafen zu haben schien, seit ihm wieder warm geworden war. Sie stand auf und ging in ihrer Gefängniszelle umher, um nach einer Fluchtmöglichkeit zu suchen. Doch die mächtigen Sandsteinquader erstickten jede Hoffnung im Keim.
    Sie untersuchte gerade die massive Holztür mit den schweren Eisenbeschlägen, als sie ein metallisches Quietschen hörte. Ein Riegel wurde zurückgezogen. Sie trat rasch zurück, und

Weitere Kostenlose Bücher