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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
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salziger Meeresgeruch herein. Sarah hatte zwei gesprungene Steinblöcke entdeckt, aber weder ihr noch Asher war es gelungen, sie aus der Wand zu lösen, zumal es in ihrem Gefängnis auch nichts gab, was sie dafür zu Hilfe hätten nehmen können. Der Wärter konnte jeden Moment zurückkommen.
    »Ich habe übrigens nachgedacht«, verkündete Asher unvermittelt. »Wir sind, glaube ich, nicht in Elsinore. Ich würde sagen, wir sind in Schottland, irgendwo am Meer.«
    »Wie kommst du denn darauf?« Sarah ließ sich auf ihre Hacken nieder und starrte abwesend vor sich hin. Das kam bei Asher oft vor – er überraschte sie mit Schlussfolgerungen, ohne ihr vorher etwas zu erklären.
    »Aus verschiedenen Gründen. Erstens wird hier Golf gespielt. Das habe ich verschiedenen Gesprächsfetzen entnommen, die ich aufgeschnappt habe. Golf ist der schottische Nationalsport. Zweitens war der Flug relativ kurz. Besonders weit können wir also nicht gekommen sein. Und drittens« – er schnitt eine Grimasse, während er die richtigen Worte zu finden versuchte – »fühlt sich hier einfach alles nach Schottland an. Regen in der Luft. Ein Hauch von Heide. Brandungsrauschen. Felsküste. Ein Anflug von Kälte, obwohl wir Juli haben. Und dann diese alte Burg hier – davon gibt es in Schottland jede Menge. Natürlich könnte ich mich auch täuschen.«
    Aber sie merkte, dass er sich seiner Sache ziemlich sicher war. Die besten Agenten hatten etwas, was man ganz unwissenschaftlich Riecher nannte. Dank einer Mischung aus Erfahrung und angeborener Intuition bewiesen sie in der Einschätzung bestimmter Situationen ein oft geradezu unheimliches Gespür.
    »Wahrscheinlich hast du Recht«, erklärte sie. »Aber ich sehe nicht, was uns das helfen soll.«
    »Ja. Das habe ich fast befürchtet.« Er wollte gerade ein Gewitter vorhersagen, als unter dem Fenster ihrer Zelle eine Stimme ertönte. Sie war so nah, dass sie deutlich zu hören war.
    Sarah hob den Kopf. »Erkennst du diese Stimme?«
    »Hört sich nach dem Kerl an, der uns gestern Abend vom Flugzeug hierher gefahren hat.«
    »Malko. Kannst du verstehen, was er sagt?«
    »Nein. Ich …«
    Sie rannte zu dem Feldbett, das sie nicht benutzt hatten. Es bestand aus einem Metallgestell, das mit fleckiger Leinwand bespannt war. Sie lehnte es in einem Winkel von etwas 30 Grad an die Wand.
    »Komm her und halt das mal fest.«
    »Okay.«
    Sobald Asher sich gegen das Feldbett lehnte, nahm Sarah Anlauf und versuchte, zum Fenster hochzukommen. Sie bekam die Gitter-Stangen zu fassen und stemmte die Füße zwischen Leinwandbespannung und Rahmen.
    »Kannst du jetzt hören, was er sagt?«, fragte Asher.
    »Psst.«
    Jetzt wusste sie, wie Malko aussah. Er war stämmig und muskulös und hatte eins dieser unscheinbaren Allerweltsgesichter, die man sofort wieder vergaß, was allerdings für einen Auftragskiller nur von Vorteil war. Er trug einen teuren Anzug und eine Sonnenbrille und sprach in ein Handy. Dabei blickte er sich die ganze Zeit wachsam um, als rechnete er jeden Moment damit, dass hinter dem nächsten Busch eine Horde von Angreifern hervorbrechen könnte. Dennoch zeigte er keinerlei Zeichen von Nervosität, lediglich die konzentrierte Wachsamkeit eines echten Profis. Hinter ihm erstreckte sich, grau und aufgewühlt vom Sturm der letzten Nacht, das Meer.
    »… in Alloway«, sagte Malko gerade ins Telefon. »Natürlich haben wir die nötigen Vorkehrungen getroffen. Machen Sie sich da keine Sorgen, Sir. Das ist mehr als genug Zeit. Ich werde es seinem Assistenten ausrichten. Sie können sich auf mich verlassen.« Darauf trat eine Pause ein, und dann wurde seine Stimme so leise, dass Sarah sich sehr anstrengen musste, um ihn zu verstehen. »Danke, Sir. Ja, danke.«
    Nachdem er die Verbindung unterbrochen und das Handy in seine Tasche gesteckt hatte, wandte er sich mit gestrafften Schultern dem Meer zu. Seltsamerweise erinnerte er Sarah in diesem Moment an einen scharfen Kampfhund, der von seinem Herrn gerade gestreichelt worden war.
    Dann drehte er sich abrupt um und schritt zielstrebig auf das Gebäude zu und seitlich daran vorbei. Als er nicht mehr zu sehen war, rutschte Sarah das Feldbett hinunter und erzählte Asher, was sie gesehen und gehört hatte.
    »Ist Alloway nicht in Schottland?«, fragte sie zum Schluss. »Der Geburtsort von Robert Burns? Offensichtlich hattest du mit deiner Vermutung Recht.«
    Asher nickte. »Hast du irgendwelche Inseln gesehen, als du aufs Meer hinausgeschaut hast?«
    »Ob

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