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Der Nautilus-Plan

Der Nautilus-Plan

Titel: Der Nautilus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Lynds
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Antwort.« Über Simon brachen Erinnerungen an Viera und an den letzten Abend in Bratislava herein. »Die Globalisierungsgegner sind aufmarschiert.«
    Inzwischen hatten sie nicht nur auf das luxuriöse Hotel auf der Anhöhe einen ungehinderten Blick, sondern auch auf die Landstraße entlang der hohen Steinmauer am Fuß des Hügels, auf der sich ebenfalls ein Stau gebildet hatte. Wegen der umfangreichen Sicherheitskontrollen standen vor dem Eingangstor Limousinen mit getönten Fenstern Schlange, vor dem Lieferanteneingang warteten Lkws und Lieferwagen.
    Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hatten sich hinter den von uniformierten Polizisten bewachten Absperrungen tausende von Demonstranten aufgereiht, die unter lautem Protestgeschrei Transparente und Schilder in die Höhe hielten. In ihrem Rücken, auf dem Kamm eines Hügels, hatten sich die Organisatoren postiert, die, mit Ferngläsern und Walkie-Talkies ausgerüstet, den Ablauf der Demonstration dirigierten.
    »Mach mal das Radio an«, sagte Simon nervös. »Ich sehe jede Menge Reporter und Kameras.«
    Während er nach einem Sendewagen Ausschau hielt, erzählte er Liz, dass sich die Globalisierungsgegner unter anderem auch darüber massiv beklagten, dass das Gros der Medien ihre Anschuldigungen und Warnungen nicht ernst nahm. Sie fühlten sich verharmlost, ohne Stimme, unbeachtet.
    »Mich überrascht überhaupt nicht, dass sie hier sind«, fuhr er fort. »Ich habe meine Vorgesetzte gewarnt, dass sich da etwas zusammenbraut. Sie suchen schon die ganze Zeit nach einer Möglichkeit, der Öffentlichkeit die Augen zu öffnen, und da bietet sich das Nautilus-Treffen natürlich wie von selbst an. Ob sie allerdings auf nationaler – oder sogar internationaler – Ebene erreichen können, dass …«
    »Dort ist das Schild für die Ausfahrt nach Dreftbury«, unterbrach ihn Liz. Inzwischen hatte sie einen Sender gefunden und drehte das Radio lauter.
    Als Simon von der Hauptstraße auf eine schmale Landstraße bog, kam die aufgeregte Stimme einer Reporterin aus den Lautsprechern: »… in dem äußerst exklusiven Golfhotel Dreftbury.«
    Dem folgten laute Motorengeräusche, gebrüllte Anweisungen und rhythmische Sprechgesänge. Der Lärm war gewaltig.
    »Vor dem Hotel haben sich schätzungsweise dreitausend Demonstranten versammelt«, fuhr die Radioreporterin fort. »Einige lassen einen riesigen rosafarbenen Ballon in Form eines Schweins steigen. Sie scheinen einen Sinn für Humor zu haben – auf der Hülle steht: Kapitalistenschwein gleich heiße Luft. Von Minute zu Minute treffen mehr Demonstranten ein. Sie kriechen unter den Absperrungen durch und laufen auf die zwei Eingänge von Dreftbury zu, werden aber von Sicherheitskräften festgenommen, bevor sie auf das Gelände vordringen können. Sie werden in Polizeifahrzeugen abtransportiert. Laut Aussagen Inspector Hepburns von der örtlichen Polizei hat es bislang keine Verletzten gegeben, aber er hat die Anwesenden dringend aufgefordert, sich vom Gelände von Dreftbury fern zu halten. Wir hier vor Ort können ihm da nur zustimmen. Noch nie haben wir auf so engem Raum ein solches Chaos und eine solche Konzentration von Menschen erlebt. Am Lieferanteneingang wurde der Bus des Glasgower Kammerorchesters angehalten, und die Insassen wurden im Zuge einer Sicherheitskontrolle aufgefordert, ihre Instrumente auszupacken. Über diese Maßnahme ist selbstverständlich niemand begeistert, aber jeder, der zu dem Gelände Zutritt erhalten will, muss sich diesen strengen Sicherheitskontrollen unterziehen. Jetzt nähern wir uns den Limousinen der Konferenzteilnehmer. Wir hoffen, mit einigen von ihnen sprechen zu können. Nach Auffassung der Demonstranten handelt es sich bei ihnen um die Führungselite der Welt. Sie sind gekommen, um darüber zu beraten, wie sie im nächsten Jahr die Geschicke der Welt zu leiten gedenken.«
    Die Stimme der Reporterin wurde kurz leiser, dann nahm ihre Lautstärke abrupt zu. »Machen Sie Platz, junger Mann. Wir sind von Radio Edinburgh. Sie sind nicht von der Polizei. Was erlauben Sie sich! Sie haben kein Recht, uns aufzuhalten. Mister! Mister!« Man konnte jemand gegen eine Glasscheibe klopfen hören. »Machen Sie das Fenster runter, damit wir reden können!«
    Liz drehte das Radio leiser, als Simon bremste. Sie näherten sich dem Verkehrschaos vor der Einfahrt zum Dreftbury-Hotel.
    »Wenigstens sind wir bis zur Umfassungsmauer gekommen«, sagte sie.
    »Siehst du die Baumgruppe dort drinnen?«
    Während

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