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Der Nebel weicht

Der Nebel weicht

Titel: Der Nebel weicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Er hör­te die weit ent­fern­ten Schreie, die voll von Un­ru­he und Ein­sam­keit wa­ren. Die Son­ne in dem blei­chen Blau warf ihr hel­les, aber kal­tes Licht über ei­ne wei­te und lee­re Land­schaft. Der schar­fe Wind schnitt ihn in die Wan­gen, riß an sei­nen Klei­dern und ließ die Bäu­me rau­schen.
    Er ent­fern­te sich lang­sam vom Haupt­ge­bäu­de, das tro­ckene Gras ra­schel­te un­ter sei­nen Fü­ßen. Joe folg­te ihm schwei­gend dichtauf. Aus dem Schup­pen drang das Ge­räusch von Häm­mern auf Stahl­blech: Me­hi­ta­bel und Mac bau­ten ih­ren Holz­gas­de­stil­la­tor. Es war ein großer Spaß für sie, den sie sich nicht ent­ge­hen las­sen woll­ten; und die Ben­zin­vor­rä­te gin­gen zur Nei­ge. Ei­ni­ge der Leu­te wa­ren in die Stadt ge­gan­gen, an­de­re hiel­ten ih­ren Mit­tags­schlaf nach dem Sonn­tag­ses­sen. Brock war al­lein.
    Er über­leg­te, ob er ein we­nig mit Me­hi­ta­bel schwat­zen soll­te. Nein, er wür­de sie un­ge­stört ar­bei­ten las­sen; die Mög­lich­keit zur Kon­ver­sa­ti­on mit ihr war so­wie­so ziem­lich be­grenzt. Er ent­schloß sich, einen Spa­zier­gang durch den Wald zu ma­chen, es war schon spä­ter Nach­mit­tag und ein viel zu schö­ner Tag, um ihn im Haus zu ver­brin­gen.
    El­la Mae trat aus ei­ner der Hüt­ten und ki­cher­te ihn an. „Hal­lo“, sag­te sie.
    „Oh, hal­lo“, ant­wor­te­te er. „Wie geht’s?“
    „Ach, gut. Willst du nicht her­ein­kom­men? Es ist sonst kei­ner da.“
    „Nein, dan­ke“, wehr­te er ab. „Ich … äh … ich muß einen Zaun re­pa­rie­ren.“
    „Darf ich mit­kom­men?“ frag­te sie schüch­tern.
    „Lie­ber nicht“, mein­te er. „We­gen der Schwei­ne, weißt du. Viel­leicht sind sie noch im­mer in der Ge­gend.“
    El­la Maes was­ser­blaue Au­gen füll­ten sich mit Trä­nen, dann senk­te sie trau­rig den Kopf. „Um mich küm­merst du dich nie“, klag­te sie.
    „Viel­leicht spä­ter, wenn ich et­was mehr Zeit ha­be“, sag­te er rasch. „Ich bin im­mer be­schäf­tigt. Aber das weißt du ja selbst.“ Er trat has­tig den Rück­zug an.
    Ich muß einen Mann für sie fin­den, über­leg­te er. Es gibt noch ge­nü­gend ih­rer Art, die ziel­los her­um­wan­dern. Es geht nicht, daß sie so hin­ter mir her­rennt, es ist zu be­las­tend für uns bei­de.
    Er grins­te schief. Füh­rer­schaft schi­en nur Ver­ant­wor­tung, aber we­nig Freu­de mit sich zu brin­gen. Er war An­füh­rer, Pla­ner, Ver­wal­ter, Leh­rer, Arzt, Va­ter, Beicht­va­ter – und jetzt auch noch Hei­rats­ver­mitt­ler!
    Er bück­te sich und strei­chel­te Joe. Der Hund leck­te ihm die rau­he Hand und we­del­te er­freut mit dem Schwanz. Von Zeit zu Zeit fühl­te Brock sich sehr ein­sam. Selbst ein Freund wie Joe konn­te nicht al­le Be­dürf­nis­se be­frie­di­gen. An ei­nem sol­chen Tag rau­her Herbst­win­de, kal­ten Lichts und flie­gen­der Blät­ter, ei­nem Tag, an dem die gan­ze Na­tur Ab­schied zu neh­men schi­en, emp­fand er sei­ne Iso­la­ti­on be­son­ders schmerz­lich. Kei­ne sol­chen Ge­dan­ken mehr, er­mahn­te er sich.
    „Komm, Joe, wir ge­hen spa­zie­ren“, sag­te er.
    Der Hund blieb un­be­weg­lich ste­hen und starr­te nach oben. Brock hob eben­falls den Blick und sah einen Licht­blitz, der ihn fast blen­de­te.
    Ein Luft­schiff – ir­gend­ei­ne Art von Luft­schiff. Und es lan­det!
    Er stand mit ge­ball­ten Fäus­ten da, spür­te, wie der Wind ihn in die Haut biß, und hör­te, wie er zwi­schen den Äs­ten und Zwei­gen hin­ter ihm heul­te. Sein Herz schi­en ihm die Brust spren­gen zu wol­len, er schau­der­te un­ter der schwe­ren Ja­cke und spür­te den Schweiß in den Hand­flä­chen.
    Im­mer mit der Ru­he, sag­te er sich. Im­mer mit der Ru­he. Schön, das ist wahr­schein­lich ei­ner von ih­nen. Er wird dich schon nicht bei­ßen. Bis­her hat uns noch nie­mand ge­scha­det oder auch nur be­läs­tigt.
    Das Flug­zeug – ein lang­ge­streck­tes Oval oh­ne schar­fe Kan­ten – sank lang­sam und laut­los wie ein fal­len­des Blatt nach un­ten und setz­te auf. Brock sah kei­nen An­trieb, als er dar­auf zu­ging. Der Re­vol­ver in sei­nem Gür­tel kam ihm plötz­lich lä­cher­lich vor und er fühl­te sich wie ein klei­ner Jun­ge, der sich ver­klei­det hat­te.
    Er

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