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Der normale Wahnsinn - Roman

Titel: Der normale Wahnsinn - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Beaumont
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Stunden, hast du gesagt. Hast versprochen, dass du in ein paar Stunden wieder zu Hause sein würdest. Ich brauche dich hier. Ich muss wieder zurück zu Ali.«
    »Wieso, ihre Mutter ist doch bei ihr, oder nicht?«
    »Ja, und die ist so nutzlos wie ein Kropf. Trink aus, und komm nach Hause, okay? Ich mache die Kinder bettfertig, dann hast du damit schon mal nichts mehr zu tun.«
    »Aber die Show fängt doch gleich an.«
    »Jesus …« Tief durchatmen, Siobhan, reg dich nicht auf. Bis jetzt hast du dich doch ganz gut im Griff gehabt. »Ist ja wohl nicht so, als ob du Billy Hicks verpassen würdest, oder? Da ist doch nur ein Haufen Möchtegern-Komiker, die wahrscheinlich nicht mal witzig sind. Bitte, komm her … Bitte . Ich brauche dich wirklich.«
    »Fuck!«, explodiert er. Und dann noch mal: »Fuck! Hast du eigentlich ’ne Ahnung, warum ich hier bin, Siobhan? Mitte Januar steht ’ne sechswöchige Tour an, und ich hab bis jetzt nicht einen verdammten Act im Programm. Hast du eigentlich auch nur ’nen blassen Schimmer, unter welchem Druck ich stehe? Offensichtlich nicht, weil du mich viel lieber zu Hause hättest … zum Babysitten , Herrgott noch mal!«
    »Himmel, was bist du doch manchmal für ein egoistischer Schweinehund. Kannst du dir eigentlich vorstellen, was Ali gerade durchmacht? Hast du dich auch nur mal eine Sekunde in ihre Situation hineinversetzt?«
    »Ja, natürlich, ich –«
    »Vergiss es, Dom, vergiss es einfach. Ich wünsche dir viel Spaß heute Abend, und mach dir keine Sorgen, ich werde für einen Babysitter bezahlen . Ach ja, und lass dir ja nicht einfallen, deswegen rumzumeckern, wenn du beliebst, wieder nach Hause zurückzukehren.«
    Ich lege auf, noch bevor er etwas darauf erwidern kann.
    Jaz : »Der sieht aber alles andere als gut gelaunt aus«, sage ich.
    »Wer ist das?«, fragt Sari.
    »Dominic Gethen . Er hat gerade telefoniert und wirkt jetzt reichlich angepisst. Das ist nicht gut … das ist überhaupt nicht gut, Mann.«
    »Jetzt hör mal auf, dir wegen Dominic Gethen ins Hemd zu machen, Jaz. Schließlich ist er nicht der einzige Gast hier.«
    »Nein, aber der einzige berühmte Gast. Das wäre einfach zu schön, wenn ihm mein Programm gefallen würde. Aber wenn er schlecht drauf ist, dann ist das eher unwahrscheinlich.«
    »Stimmt, aber wenn er schlecht drauf ist, wird ihm nichts gefallen, was heute Abend zu sehen sein wird.«
    »Soll das jetzt ein Trost sein?«
    Sie hebt die Schultern. »Warum gehst du nicht zu ihm und redest mit ihm. Lade ihn auf ’nen Drink ein oder so. Vielleicht kriegt er dann ja wieder bessere Laune.«
    »Bist du verrückt? So was kann man doch nicht machen.«
    »Sicher kann man das. Du hast doch schon im Restaurant mit ihm gesprochen, oder?«
    »Nicht wirklich. Er war zu beschäftigt damit, sich vollzustopfen.«
    »Und wie bist du dann an sein Autogramm gekommen?«
    »Die gnädige Frau von Sahib Gethen hat das für mich in die Wege geleitet.«
    Sari bricht in Lachen aus. »Du bist so lustig, Jaz.«
    Ja, aber wird sie das auch noch in einer Stunde finden? Ich binein Nervenbündel. Hab schon die dritte Cola vor mir stehen, aber mein Mund ist schon wieder staubtrocken. Wie soll ich’s in dieser Verfassung überhaupt bis auf die Bühne schaffen, geschweige denn, mein Programm darbieten? Vielleicht sollte ich die Sache knicken und es ein anderes Mal versuchen. Dominic Gethen, mein Gott! Ich kann mich doch unmöglich vor den Augen eines Top-Profis blamieren. Warum musste der ausgerechnet heute hier aufkreuzen, Mann? Wenn er nicht im Publikum sitzen würde, wäre der Auftritt kein Problem für mich. Ich meine, der Laden ist ja gerade mal halb voll. Ja, ich werde die Sache abblasen. Vielleicht versuch ich’s nächsten Sonntag noch mal. Ein paar weitere Tage an Vorbereitung könnten ohnehin nicht schaden –
    »Sind Sie Jaz?«
    Das ist Colin Toms, unser heutiger Gastgeber. Hab ihn ein paarmal auf der Bühne gesehen, und er ist ziemlich lustig. Cockney durch und durch. War mal Boxer oder Ringer oder so was.
    »Ja, der bin ich«, sage ich.
    »Und er ist ziemlich witzig«, meint Sari. Wenn sie doch nur einmal die Klappe halten könnte. Warum hab ich sie überhaupt mit hierher genommen?
    »Das trifft sich gut, Liebes«, sagt Colin Toms, »weil das ja auch der Sinn und Zweck dieser ganzen Veranstaltung ist, nicht?« Jetzt wendet er sich mir zu. »Jaz, du bist als Zweiter dran. Und hör auf, dir in die Hosen zu scheißen, Alter. Du machst das schon da oben. Und

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