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Der normale Wahnsinn - Roman

Titel: Der normale Wahnsinn - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Beaumont
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mitteilen, weil ich’s doch versprochen hab, ja? Ich muss jetzt Schluss machen, Mrs Priestley.«
    »Halt, Michele! Leg noch nicht auf.«
    Doch zu spät. Die Leitung ist tot. Ich lasse mich auf einen der Stühle plumpsen. Ich weine. Dicke Tränen rollen meine Wangen hinab. Es geht ihm gut. Claudia an der Rezeption sieht zu mir herüber, aber es kümmert mich nicht. Soll sie doch denken, was sie will. Meinem Jungen geht es gut. Aber wo zum Teufelsteckt er? Michele weiß es, das konnte ich merken. Ich wette, sie ist gerade auf dem Weg zu ihm. Hoffentlich tut sie das Richtige und überredet ihn, nach Hause zu kommen. Ich will, dass mein Junge wieder nach Hause kommt, mehr nicht. Klar, die Polizei wird ihn dann erst mal festnehmen, aber ich weiß, dass das schon wieder in Ordnung kommt. Was immer ein Anwalt kosten mag, ich werde das Geld dafür schon irgendwie auftreiben.
    Ich sollte besser schleunigst zurück an die Arbeit gehen. Doktor Chavrimootoo wird ohnehin schon sauer sein, weil ich den Anruf entgegengenommen hab. Ich trockne mir die Tränen mit einem Papierhandtuch und erhebe mich. Komme immer noch nicht darüber hinweg: Carlton geht’s gut . Aber was zum Henker heißt »gut«? Na ja, wenigstens ist er am Leben. Dafür muss man schon dankbar sein.
    Ich mache mich auf den Weg zurück zur Station, halte aber inne, als ich eilige Schritte hinter mir höre. Ich drehe mich um und sehe eine junge Frau mit einem Baby heraneilen.
    »Hilfe, Sie müssen mir helfen!«, ruft sie mir entgegen.
    Ich gehe auf sie zu und sehe mir das Kind an. Ein kleiner Junge, der bewusstlos in ihrem Arm liegt. Das Gesichtchen glüht vor Fieber. Und er kommt mir irgendwie bekannt vor.
    »Waren Sie nicht schon mal hier?«, frage ich das Mädchen.
    Sie nickt. »Hab ihn vor ein paar Wochen schon mal hergebracht«, sagt sie gehetzt. »Lungenentzündung. Sie waren die Schwester, die sich zuerst um ihn gekümmert hatte.«
    »Ach ja, jetzt erinnere ich mich. Sie sind seine Nanny, stimmt’s?«
    Wieder nickt sie.
    »Was ist denn genau geschehen?«
    »Heute Morgen ging’s ihm noch ganz gut. Er war fast wieder der Alte, aber dann hat sich sein Zustand plötzlich rapide verschlechtert. Erst dachte ich, er wäre nur müde, weshalb ich ihn hingelegt habe. Aber jetzt ist er wieder so heiß, und er wachtauch nicht mehr auf. Was ist das nur? Ist die Lungenentzündung etwa wiedergekommen?«
    Ich lege meine Hand auf die Brust des Jungen. Das kleine Herz rast wie verrückt. Das ist nicht gut.
    »Das weiß ich nicht, Liebes«, sage ich ihr. »Aber wir müssen ihn rasch einem Arzt vorstellen.«
    Christie : Jesus, das ist meine Schuld, oder? Ich allein bin schuld. Ich hätte ihn nicht mit nach draußen nehmen dürfen. Diese verdammte Tanya. Aber sie kann ja nichts dafür. Ich hätte einfach hart bleiben sollen, als sie mich anrief. Hätte ihr einfach sagen sollen, dass sie allein zusehen soll, wie sie klarkommt, und fertig. Ich folge der Krankenschwester durch die große Flügeltür auf die Station. Sie führt mich zu einem dieser fahrbaren Betten und sagt mir, ich soll Cameron da drauflegen. Dann zieht sie den Vorhang zu und ruft einer vorbeikommenden anderen Schwester zu. »Helen, holen Sie bitte Doktor Chavrimootoo her. Und wenn sie noch beschäftigt ist, suchen Sie Doktor Harris. Wir brauchen hier einen Arzt, und zwar schnell.«
    Das klingt nicht gut. Die Schwester hört sich fast panisch an. Als wir das letzte Mal hier waren, wirkte sie sehr ruhig. Ich sehe, wie sie sich über Cameron beugt, es ihm bequem macht und Fieber misst. Ich denke, ich sollte Kate anrufen. Wahrscheinlich ist sie immer noch bei dieser Beerdigung, aber sie wird wohl ihr Handy angelassen haben. Ich hole mein Telefon aus der Tasche und starre es an. Hab wenig Lust, mit ihr zu telefonieren. Sie wird mich umbringen, wenn ich ihr erzähle, dass ich heute mit Cameron unterwegs war. Na ja, ich muss es ihr ja nicht erzählen. Keiner hat’s mitgekriegt, oder? Und es ist sehr unwahrscheinlich, dass Cameron mich verpetzen wird, nicht in seinem derzeitigen Zustand.
    Okay, darüber kann ich mir später immer noch Gedanken machen. Wichtiger ist, dass ich jetzt Kate benachrichtige. Doch sie kommt mir zuvor. Mein Handy vibriert, und auf demDisplay erscheint: KATE WOHNUNG. Ich nehme das Gespräch an.
    »Ich wollte Sie gerade anrufen, Kate.«
    »Wo zum Teufel stecken Sie?«, ranzt sie mich an. »Ich komme gerade nach Hause, und niemand ist hier.«
    Verdammt, sie ist stinksauer, und dabei hab ich ihr das

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