Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der normale Wahnsinn - Roman

Titel: Der normale Wahnsinn - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Beaumont
Vom Netzwerk:
willst du hinaus?«
    »Und man weiß genau, dass das ’n schlimmes Ende nehmen wird. Der Typ wird runterfallen, sich den Hals brechen und ins Krankenhaus eingeliefert werden.«
    »Ja und? Was hat das alles mit Carlton zu tun?«
    »Bei dem ist das ganz genauso. Jeden Moment wartet man drauf, dass ihm was zustößt.«
    »Du redest manchmal ’ne ganz schöne Scheiße, weißt du das, Chele. Du fährst einfach total auf ihn ab, das ist alles. Und so war’s schon immer.«
    Aber ich hör ihr nicht mehr zu. Denn gerade hab ich ihn entdeckt. Er sitzt auf den Zuschauerrängen und trinkt Kaffee. Scheiße, Ali hatte Recht. Der Scheißkerl ist hinter mir her. »Was ist los?«, fragt Kerry, weil ich wie angewurzelt stehen geblieben bin. »Wohin schaust du?«
    »Zu dem Typen da drüben«, sage ich ihr.
    »Welcher Typ?«
    »Der da oben auf den Rängen sitzt. Er ist der Einzige, der da sitzt.«
    »Und was ist mit dem?«
    »Das ist der Kerl, von dem ich dir erzählt hab. Du weißt schon, der immer vor unserem Laden rumgelungert hat. Er verfolgt mich, Kerry.«
    »Scheiß Perverser. Dem werd ich helfen!«
    »Nein, Kerry, lass das!« Ich packe ihren Arm, aber sie ist schon losgefahren, und ich falle hin. Während ich auf dem Eis sitze, sehe ich, wie sie an der Bande zum Stehen kommt.
    Marco : Das Mädchen aus Alis Laden fällt hin, aber ich glaube, sie hat sich nicht verletzt. Ein orientalisch aussehender Aufpasser hilft ihr wieder auf die Beine. Das Personal hier ist wirklich sehr gut.
    »Hey, du!«
    Ich schaue in die Richtung, aus der die Stimme kommt, und erkenne die Freundin von Alis Mitarbeiterin. Sie steht an der Bande, nur wenige Meter von mir entfernt. Ich sehe mich um. Ich bin der Einzige, der hier sitzt, also kann sie niemand anders meinen.
    »Ja, dich meine ich, du Perverser!«, schreit sie. »Verpiss dich von hier und lass meine Freundin in Ruhe, hast du verstanden!?«
    Ich stehe auf, verlasse schnell die Halle und trete hinaus in die warme Luft. Warm ist es draußen zwar nicht, aber spürbar wärmer als im Eisstadion. Mir ist ein bisschen übel, und wahrscheinlich bin ich auch rot geworden. Was hat das alles zu bedeuten? Was meinte sie mit: »Lass meine Freundin in Ruhe«? Ich hab noch nie im Leben mit ihrer Freundin auch nur gesprochen. Hab sie nur über die Straße hinweg mal im Laden gesehen.
    Schnell gehe ich über den gekiesten Parkplatz. Eigentlich wollte ich mit dem Bus zurück, aber ich habe keine Lust, an der Haltestelle rumzustehen und so zu riskieren, diesem Mädchen noch mal zu begegnen. Also gehe ich zu Fuß. Das wird mir guttun. Vielleicht kriege ich dann wieder ’nen klaren Kopf. Besser, sich nicht über solche Schlappen das Hirn zermartern. Und es fühlt sich definitiv wie ’ne Schlappe an, weil ich das Mädchen noch nicht mal kenne. Sie ist ja keine Nachbarin oder Auftraggeberin oder so.
    Wieder meldet sich mein Handy. Anruf Nummer zwei. Den sollte ich lieber mal annehmen.
    »Hallo?«
    »Wo bist du?« Es ist Kate.
    »Hast du vor ein paar Minuten schon mal angerufen?«, frage ich.
    »Nein.«
    Das ist die Schwachstelle in meiner Strategie. Wenn eine Taktik nicht funktioniert, muss man auch den Mut aufbringen, sie zu ändern. Ich glaube, jemand Berühmtes hat das mal gesagt. Am besten geht man also gar nicht mehr ans Telefon. Dies wird von nun an meine neue Taktik sein.
    »Wo bist du?«, fragt sie wieder. Ich glaube, ich hab die Frage schon beim ersten Mal nicht beantwortet.
    »In einem Meeting«, sage ich.
    Kate : Ist er nicht. »Aber ich höre doch Straßenverkehr im Hintergrund«, sage ich ihm.
    »Ich bin ja auch noch auf dem Weg dahin. Es ist dieser Typ, der direkt in der City arbeitet, weißt du.«
    »Welcher Typ?«
    »Es geht um diese Investment-Sache. Er will, dass ich ihm den diesjährigen Geschäftsbericht layoute. Ich hab dir doch davon erzählt.«
    »Mit anderen Worten: Es ist gerade niemand zu Hause«, sage ich.
    »Christie war da, als ich losging«, lässt er mich wissen.
    »Ach ja? Wie geht’s denn Cameron?«
    »Gut, denke ich. Immer noch etwas erkältet, aber –«
    »Tja, sie ist aber nicht mehr zu Hause. Hab gerade dort angerufen. Und ihr Handy hat sie auch abgestellt. Wir bezahlen ihr dieses Ding, weißt du? Warum also stellt sie es einfach ab? Das ist alles ein riesengroßer Mist.«
    »Warum?«, fragt er, ahnungslos wie immer.
    »Falls du’s schon vergessen hast: Der TT ist heute nicht angesprungen, und ich musste mit dem Mercedes zur Arbeit fahren. Keine Ahnung, wie Christie mit dem

Weitere Kostenlose Bücher