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Der Novembermörder

Der Novembermörder

Titel: Der Novembermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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eintrafen. Sie holten sich jeder eine Tasse Kaffee und setzten sich, um den gestrigen Tag zu besprechen. Doch noch bevor sie damit anfangen konnten, tauchte der Kommissar auf. Er sah müde und erschöpft aus, mit roten Augen und teigiger Haut. Niemand kommentierte seinen Anblick, alle warteten darauf, bis er mit dem Becher vom Kaffeeautomaten zu ihnen kommen würde. Es wurde eng um Irenes Schreibtisch. Natürlich gab es gleich einen großen Kaffeefleck auf der ersten Seite ihres Berichts, aber sie konnte ihn später noch einmal ausdrucken. Alles war ja auf der Diskette mit dem Namen »von Knecht« gespeichert. Andersson begann, indem er von dem Verdacht der Pathologin erzählte, dass die verkohlte Leiche Pirjo war. Nach einem bedrückten Schweigen fragte Irene: »Aber was ist dann mit der Leiche dieses jungen Mannes, wo ist die dann?«
    Tommy antwortete ihr: »Wahrscheinlich liegt er noch in einem der oberen Stockwerke. Die Brandtechniker haben sich noch nicht nach dort oben vorgewagt, aber sie wollen es jetzt am Wochenende nachholen. Und Pelle meint, es sei vollkommen sicher, dass es eine Höllenmaschine war. Derjenige, der sie installiert hat, wollte ganze Arbeit leisten. Es gibt kein heiles Teil mehr im ganzen Haus. Abgesehen von Knechts Tresor, der in die Wand gemauert und offenbar nur schwer zugänglich ist. Pelle hat davon geredet, eventuell einen fahrbaren Kran einzusetzen. Übrigens, ich habe das ältere Ehepaar aus dem ersten Stock nicht vernehmen können. Sie sind am Mittwochabend ins Mölndals Krankenhaus gebracht worden, dort über Nacht geblieben und am nächsten Tag zu ihrer Tochter gefahren. Aber am Donnerstagmorgen musste der Mann wieder eingeliefert werden. Herzinfarkt. Er liegt auf der HIA und es geht ihm sehr schlecht. Die Frau ist offenbar auch zusammengeklappt. Die Tochter ist verzweifelt und hat mich gebeten, mit der Befragung ihrer Mutter bis Montag zu warten.«
    Hannu warf eine Frage dazwischen.
    »HIA?«
    »Herzintensivstation. Ich bleibe aber im Kontakt mit dem Pensionärspaar, denn ich habe den Verdacht, sie könnten etwas gesehen oder gehört haben, was mit der Bombe zu tun hat. Um eine so große Bombe zu bauen, braucht man so einiges, und sie muss vor Ort installiert werden. Nicht zuletzt die Benzinkanister müsste doch jemand gesehen haben.«
    Andersson räusperte sich.
    »Gibt es irgendeinen Zeugen, der in den letzten Tagen etwas Verdächtiges gesehen hat?«
    »Nein, und das ist sonderbar. Niemand erinnert sich an eine mysteriöse Person oder daran, dass er etwas Merkwürdiges gehört hat. Ein älterer Mann im Nachbarhaus, Adresse Sten Sturegatan, hat sein Schlafzimmerfenster im ersten Stock zum Hof hin. Vor dem Fenster gibt es einige Privatparkplätze, einer davon gehört von Knechts. Nach Aussagen dieses Mannes kam von Knecht kurz vor eins in der Nacht zum Samstag und parkte seinen Porsche auf seinem Parkplatz.«
    »Also Freitagnacht?«
    »Ja. Und er ist sich da ganz sicher. Es war der Porsche. Ein Porsche Targa ist ja nun ein Wagen, der auffällt. Ich habe Sylvia von Knecht gestern Nachmittag angerufen und sie gefragt, ob das stimmen könnte. Aber ihrer Meinung nach ist es vollkommen ausgeschlossen. Offenbar hatten sie am Freitagabend schon so eine Art Vorfeier. Bis auf Sylvias alte Mutter ist niemand vor halb zwei Uhr nachts ins Bett gegangen. Und auch wenn sie ihren Schwiegersohn nicht mochte, glaube ich nicht, dass die Alte den Porsche genommen hat und in die Berzeliigatan gefahren ist, um dort eine Bombe zu legen. Und sonst auch keiner aus der Runde. Sylvia wurde stinksauer, als ich sie fragte, ob Richard sich am Freitagabend betrunken hat. Aber zum Schluss kam doch heraus, dass er offenbar reichlich angeschlagen war.«
    Andersson fiel ein, was Stridner am gestrigen Tag gesagt hatte. Es schien, als hätte von Knecht gegen Ende seines Lebens einiges getrunken. Er fragte nach: »Und er war bis halb zwei bei den anderen?«
    »Ja.«
    Es entstand ein langes Schweigen, währenddessen alle vier versuchten, einen Haken zu finden. Denn irgendwas stimmte hier nicht. Irene eröffnete schließlich wieder die Diskussion.
    »Das Auto. Der Porsche. Wieso konnte der nachts in der Berzeliigatan stehen? Wo stand er vorher?«
    »Ich habe Sylvia gefragt, wo das Auto jetzt steht. Sie sagte, er stehe in einer abgeschlossenen Garage in der Molinsgatan. Wie auch ihr Wagen, ein BMW«, erklärte Tommy.
    »Dann wurde er also nicht gestohlen, sondern wieder in seine Garage gebracht. Ist es sicher, dass es

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