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Der Novembermörder

Der Novembermörder

Titel: Der Novembermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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starten, den Safe zu bergen.«
    Jonny Blom schaute missmutig drein und schlug energisch vor: »Warum reißen wir nicht einfach die Wände mit so einer Abrissbirne ein? Kurz und schmerzlos?«
    Borg winkte ab.
    »Das ist zu grob. Das ganze Haus kann dabei einstürzen, und dann wird es schwer, den Safe zu finden. Außerdem wissen wir ja nicht, was drin ist.«
    »Und wie soll er dann geöffnet werden?«
    »Wir haben uns den Safe schon mal mit einem Fernglas angeguckt. Es ist ein schwedisches Modell mit Kombinationsschloss. Da kommt dann einer von Rosengrens und hilft uns. Wahrscheinlich wird es keine Bombe im Safe geben, aber wir müssen trotzdem alle Sicherheitsvorkehrungen treffen, wenn er geöffnet wird.«
    Andersson schaute sich finster in der Versammlung um und stellte fest: »Wir kommen einfach nicht weiter. Das geht alles zu langsam. Verdammter Scheiß!«
    Letzteres wurde als allgemeine Einschätzung der Lage angesehen. Keiner der Anwesenden widersprach.
    Irene berichtete von dem Verhör von Charlotte von Knecht und dem Gespräch mit deren jungen Liebhaber. Tommy übernahm und erzählte von Robert Skytters Enthüllungen. Als Irene noch Bonzos Beschreibung von der Razzia ’89 hinzufügte, bot sich allen ein anderes Bild der wunderschönen Charlotte von Knecht, geborene Croona.
    Anderssons kräftige Gesichtsfarbe normalisierte sich allmählich, aber seine Stimme klang weiterhin eifrig: »Diese Dame hat doch Dreck am Stecken. Oder besser gesagt, Schnee in der Tasche, haha! Hm. Wie nannte der Typ vom Drogendezernat das, was in ihrem Kettenanhänger war?«
    Birgitta kam ihm zu Hilfe und erklärte: »Freebase. Kokain, gemischt mit Bikarbonat. So wird es auf der Straße verkauft. Reines Kokain ist zu stark und zu gefährlich. Und wer kann schon überprüfen, wie viel Bikarbonat beigemischt ist?«
    Da sie schon einmal das Wort hatte, erzählte sie außerdem von ihrem Besuch bei Bobos Mutter in Vänersborg. Dabei war nichts herausgekommen. Mutter und Sohn schienen in den letzten Jahren nicht viel Kontakt miteinander gehabt zu haben. Es war jetzt fast zwei Jahre her, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Aber die Mutter hatte wieder die Frage nach der Auszahlung der Versicherung im Todesfall angesprochen. Birgitta hatte sie an die allgemeine Versicherungskasse und die betreffende Versicherungsgesellschaft verwiesen. Bobos Vater hatte die Mutter seit mehr als zwanzig Jahren nicht mehr gesehen, sie wusste nur, dass er sozial vollkommen heruntergekommen war. Sie selbst hatte sich raufgeheiratet, wohnte in einem Haus außerhalb von Vänersborg und arbeitete in einem Süßigkeitenladen. Birgittas Schlusstrumpf war ihre Entdeckung, dass Bobo Torsson und Glenn »Hoffa« Strömberg im gleichen Gefängnis gesessen hatten. Einen Zusammenhang zwischen Lillis und den beiden Hell’s-Angels-Mitgliedern hatte sie jedoch nicht gefunden, abgesehen von Lillis’ und Paul Svenssons misslungener Zusammenarbeit bei dem Bankraub in Kungsbacka Anfang der Achtziger.
    Andersson seufzte laut: »Und heute müssen wir den Mistkerl laufen lassen. Jonny und ich haben ihn uns reichlich vorgenommen, aber es ist nichts dabei herausgekommen. Außer dass wir den Verdacht haben, dass er weiß, wer Bobo umgebracht hat. Deshalb will ich ihn weiter beobachten lassen. Jonny? Hans? Fredrik? Birgitta?«
    Alle Angesprochenen nickten. Aber nur Fredrik sah begeistert aus. Andersson fuhr fort: »Und wie ist es mit Bobos versoffenem Vater gelaufen? Hast du ihn aufspüren können, Hannu?«
    »Ja. Im Lillhagen.«
    »Heißt das, dass er im Krankenhaus von Lillhagen liegt?«
    »Ja. Er kann weder laufen noch sprechen. Er ist bettlägerig und liegt im Sterben. Leberkrebs.«
    »Aber Lillhagen ist doch ein psychiatrisches Krankenhaus. Wenn er Leberkrebs hat, sollte er doch nicht da liegen?«
    »Niemand wollte ihn haben. Er ist im letzten Sommer eingeliefert worden. Ist bewusstlos in einem Treppenaufgang in Nordstan gefunden worden.«
    Es entstand eine kurze Pause, als alle sich frischen Kaffee einschenkten und sich mit Pfefferkuchen aus der Plastikdose versorgten. Andersson stapelte drei Pfefferkuchen übereinander und biss von ihnen gleichzeitig ab. Das Ergebnis war ein leiser Krümelregen auf den Tisch. Mit dem Mund voller Pfefferkuchen fragte er: »Fredrik, hast du gestern was Neues rausgekriegt?«
    Fredrik strahlte und begann emsig in seinem vollgekritzelten Block zu blättern. »Ja, tatsächlich. Zwei interessante neue Aussagen aus der Molinsgatan. Ich war gestern

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