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Der Novembermörder

Der Novembermörder

Titel: Der Novembermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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Tod! Ich kann richtig hören, wie das Monster sagt: ›Ach bitte, liebe Pirjo, sei ein Engel und mach Richard von Knechts Büroräume sauber. Er braucht sie zwar nicht mehr, aber es soll ja sauber aussehen, wenn die Leute sich die Zimmer angucken. Und übrigens, wenn du schon einmal da bist, dann sei doch so gut und lege diese Schlüssel dort zurück. Du kriegst auch doppelten Stundenlohn, wenn du mir den Gefallen tust.‹ Und dann fährt der Mörder mit dem sicheren Wissen weg, dass er diesen doppelten Lohn nie wird bezahlen müssen.«
    Eine Weile herrschte Schweigen, während sich alle die gedachte Szene vorstellten. Es war sehr wahrscheinlich, dass es sich genauso abgespielt hatte.
    Irene bat ums Wort: »Wenn der Mörder so vorgegangen ist, dann wissen wir drei Dinge. Zum Ersten: Der Mörder hatte Zugang zu den beiden Schlüsselbunden, die bei Pirjo nach dem Brand gefunden wurden. Zum Zweiten: Pirjo kannte den Mörder und vertraute ihm. Oder ihr. Und zum Dritten: Der Mörder hatte Zugang zu einem hellen Auto. Einem ziemlich großen, laut Quist. Der Lehrer vom Aschebergsgymnasium hat am Mordabend ja auch einen hellen Wagen gesehen. Sylvias BMW ist rot. Der Porsche auch. An hellen Wagen, die wir kennen, gibt es jedenfalls Henrik von Knechts Mercedes und Charlottes hellgelben Golf. Obwohl ein Golf nicht besonders groß ist. Und hätte der Lehrer nicht gesehen, dass er gelb ist?«
    »Nicht unbedingt. Er ist hellgelb. Und der Lehrer ist zum Parkhaus gelaufen. Denk dran, es war dunkel, hat in Strömen geregnet, und er hat das Auto nur aus der Entfernung gesehen«, sagte Birgitta.
    Andersson warf Fredrik einen auffordernden Blick zu: »Du musst unbedingt Quist noch mal verhören. Schließlich arbeitet er mit Kleidung, dann muss er doch verdammt noch mal was über die Farbe sagen können. Und versuch mal, ob er nicht doch sagen kann, welche Automarke es war.«
    »Wird gemacht. Aber da fällt mir was ein. Lillis hat einen Ford Mondeo. Funkelnagelneu, mit getönten Scheiben. Richtig geil«, sagte Fredrik.
    »Ja gut, es ist sicher nicht schlecht, seinen Wagen auch gleich mit zu überprüfen. Obwohl Quist wohl den Unterschied zwischen einem Golf und einem Mondeo erkennen kann. Übrigens, er hat nicht zufällig gesehen, wer in dem Wagen saß?«
    »Nein. Aber er hat gesehen, dass die Fensterscheiben getönt waren.«
    Irene fiel etwas ein.
    »Das sind die von Henriks Mercedes auch.«
    Andersson runzelte die Stirn und dachte eine Weile nach.
    »Okay. Fredrik, du quetschst diesen kleinen Schw… Ladenbesitzer weiter aus. Jonny, Hans und Birgitta hängen sich an Lillis’ Fersen, wenn er nach dem Mittagessen rausgelassen wird. Wie die Blutegel! Wenn wir Glück haben, führt er uns zum Mörder. Jedenfalls zu Bobos Mörder. Und ihr vier habt auch Wochenendbereitschaftsdienst. Die anderen, die letztes Wochenende Bereitschaftsdienst hatten, haben frei. Aber heute werden wir noch einmal alles doppelt und dreifach überprüfen, was wir bis jetzt herausgefunden haben. Irene und Tommy, ihr könnt in die Molinsgatan fahren und euch umhören, ob noch jemand gesehen hat, wie Pirjo mit dem Fahrer in diesem hellen Golf-Mercedes, oder was für eine Karre es nun war, geredet hat. Apropos Karre; fragt gleich mal nach, ob nicht jemand Freitagnacht Autos vor der Garage in der Molinsgatan gesehen hat. Es wäre vor allem interessant zu wissen, was für ein Auto für den Porsche in die Garage gefahren wurde! Hannu, nimm dir Pirjos Tochter noch mal vor. Ich habe das Gefühl, sie könnte einiges verbergen. Um den Ruf ihrer Mutter zu schützen oder so. Das klingt doch äußerst merkwürdig, dass sie nicht darüber geredet haben, wo sie sauber machen wollte.«
    Hannu nickte, aber Irene sah gleichzeitig, dass er leicht mit den Schultern zuckte. Offenbar glaubte er nicht, dass man bei Marjatta viel weiter kommen würde. Der Kommissar beendete die Besprechung: »Ich selbst bin den ganzen Tag hier im Haus und wahrscheinlich auch am Wochenende. Sonst erreicht ihr mich zu Hause.«
    Alle standen auf. Birgitta und Fredrik huschten als Erste auf den Flur hinaus, und der Kommissar konnte ihr Lachen wie ein warmes, viel versprechendes Lüftchen in den Raum wehen hören. Das versetzte ihm einen Stich. Sie würde doch wohl nichts mit Fredrik anfangen? Was würde dann aus ihrer Australienreise werden? Und das ganze Gerede von Unabhängigkeit und Freiheit? Bloß keine Männer, die Forderungen stellten? Nun ja, es hieß zwar, das Bier in Australien wäre gut. Aber er

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