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Der Novembermörder

Der Novembermörder

Titel: Der Novembermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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die Wahls an, die bereits wussten, dass Richard von Knecht ermordet worden war, da eine ihrer Töchter es ihnen am Telefon erzählt hatte. Sie erklärten, dass sie am Sonntagabend mit der Fähre nach Kiel gefahren waren. Im Laufe des folgenden Tages waren sie auf ihrem Hof, einige hundert Kilometer außerhalb von Aix-en-Provence angekommen. Sie konnten nur das bestätigen, was die anderen Personen, die auf dem Fest dabei gewesen waren, schon erklärt hatten: dass von Knecht fröhlich und lebhaft wie immer gewesen war und dass sie nicht die geringste Ahnung hinsichtlich eines Motivs oder eines Mörders hatten. Unfassbar, das war ihr Kommentar. Birgitta ging weiter in ihren Notizen.
    »Waldemar Reuter war in seiner Börsenmaklerfirma, oder wie sich so ein Büro nennt. Er hatte keine Zeit, heute mit mir zu sprechen, hat aber versprochen, morgen früh um acht Uhr hierher zu kommen. Er hat aber schon gesagt, dass er schockiert ist und sich nicht vorstellen kann, wie jemand auf die Idee kommt, von Knecht zu ermorden. Er scheint ja ein richtiger Prachtkumpel gewesen zu sein, dieser Richard von Knecht«, sagte sie erschöpft.
    Es klopfte vorsichtig an der Tür, und die Sekretärin kam mit einem dicken Packen Faxpapieren unter dem Arm herein. Trocken sagte sie: »Grüße vom Wachdienst an Inspektorin Huss, das Faxgerät ist zusammengeschmort! Und warum wohl?«
    Womit sie den Packen vor Irene auf den Tisch legte. Aber die Zeitschriftenartikel bei der Svensk Damtidning waren ein wahrer Fund. Das konnte Irene schon beim ersten Durchblättern feststellen. Das Ganze war ordentlich in chronologischer Reihenfolge verschickt worden, jedes Mal mit einem Datum versehen.
    Jonny berichtete von den Unterlagen, die er von den beiden Kollegen bei der Wirtschaftskripo bekommen hatte. Den Namen von Knecht fand er dort im Zusammenhang mit dem Verdacht auf Steuerhinterziehung, wobei es um Geld aus Aktiengeschäften im Ausland gehen sollte. Das Material wurde bereits seit zwei Jahren zusammengestellt, war dann aber liegen geblieben. Jonny erklärte: »Diese Kripobeamten sind ja ausgebildet, um Wirtschaftsverbrechen aufzuspüren, und sie sind hier im Polizeipräsidium, obwohl sie eigentlich dem Wirtschaftsressort unterstellt sind. Also, das ist eine ganz offizielle Sache. Aber weil ihre Arbeit dort oft von der Staatsanwaltschaft gebremst wird, wühlen sie hier bei der Kripo ein bisschen auf anderen Wegen weiter. Es gab offenbar den Verdacht auf Insidergeschäfte bei dem Verkauf einer Arzneimittelfirma vor ein paar Jahren. Doch das war nicht zu beweisen. Von Knecht machte damals einen hübschen kleinen Reibach von elf Millionen. Laut den Wirtschaftsleuten ist davon auszugehen, dass er im Ausland größere Ressourcen hat als hier in Schweden. Aber da es ausländische Makler sind, die diese Geschäfte abwickeln, ist das nur schwer zu kontrollieren. Und in Schweden ist sein Privatvermögen auf einhundertdreiundsechzig Millionen taxiert worden!«
    Die Pfiffe und Rufe des Erstaunens wurden von einem wütenden Signal im Haustelefon unterbrochen.
    »Hallo! Hier ist die Zentrale! Seid doch so nett und holt eure Pizzas ab! Hier stinkt es wie in einer Pizzeria!«
    Fredrik Stridh und Birgitta Moberg meldeten sich freiwillig. Als sie durch die Tür hinausgingen, fiel Irene auf, dass die beiden eigentlich ziemlich oft zusammen zu sehen waren.
    Einer, der offenbar den gleichen Gedanken gehabt hatte wie sie, war Jonny Blom. Unbewusst presste er seine Lippen zusammen, während er die beiden mit einem finsteren Blick verfolgte. Die anderen nutzten die Gelegenheit, aufzustehen und die Beine auszustrecken.
    Die Pizzen waren schnell aufgegessen, direkt aus dem Karton, mit dem beigefügten Plastikbesteck. Der Pizzabäcker wusste, was von ihm erwartet wurde, wenn er eine Bestellung aus dem Polizeipräsidium bekam.
    Die Kaffeemaschine wurde angestellt. Andersson lehnte sich satt und aufgebläht im Stuhl zurück.
    Genau in dem Moment war eine kräftige, dumpfe Explosion zu hören. Die Druckwelle ließ die Fensterscheiben sich leicht nach innen wölben und unheildrohend klirren.
    »Verdammt, eine der Raffinerien auf Hising-Island ist in die Luft geflogen!«
    Das war von Jonny als Joke gemeint, aber niemand lachte. Das war ein unangenehm lauter Knall gewesen, auch wenn es nicht Shells Ölzisterne gewesen sein sollte, die da explodiert war.
    Andersson zuckte mit den Schultern und versuchte die Außenwelt zu ignorieren.
    »Über den Knall sollen sich andere den Kopf

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