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Der Novembermörder

Der Novembermörder

Titel: Der Novembermörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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dann habe ich mir die Telefonnummer der Sommerresidenz herausgesucht und wurde mit dem Verwalter Lennart Svensson verbunden. Er und seine Frau kümmern sich um die Pferde und Häuser. Die Frau macht sicher das große Haus sauber. Er ist siebenundfünfzig und arbeitet seit fünfzehn Jahren für die von Knechts. Vorher war er beim Militär. Er hat erzählt, dass schon von Knechts Eltern das Land besaßen. Nachdem beide gestorben waren, hat Richard von Knecht das alte Haus abgerissen und einen Riesenschuppen gebaut.«
    Irene hob die Hand.
    »Ach, gut, Jonny, dass du von Marstrand sprichst. Henrik hat mich gefragt, ob es in Ordnung ist, wenn er und Sylvia übers Wochenende dorthin fahren. Ich habe gesagt, dass wohl nichts dagegen spricht.«
    Jonny beugte sich über den Tisch vor und fragte verwundert: »Sylvia? Meinst du nicht Charlotte?«
    »Nein, Charlotte will zu ihrer Schwester nach Kungsbacka fahren.«
    »Ha! Ihr werdet sehen, Henrik und Sylvia haben ein inzestuöses Verhältnis! Sie haben Richard um die Ecke gebracht, und als Nächstes ist die schöne Charlotte dran. Sie braucht eine Leibwache! Ich stelle mich zur Verfügung!«
    »Nur schade, dass die beiden sich fünf Stockwerke tiefer befanden, als er runtergeschubst wurde.«
    Birgitta nutzte die Gelegenheit, Jonny eine Spitze zu verpassen.
    Genau im richtigen Augenblick meldete sich das Haustelefon, und es wurde mitgeteilt, dass die Pizzas zur Abholung in der Zentrale bereitlagen.
     
    »Es wird langsam etwas langweilig mit dieser Pizzadiät. Ich werde mich radikal verändern. Nächstes Mal nehme ich Kebab.«
    Tommy Persson keuchte und öffnete seinen obersten Jeansknopf. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und trank sein Leichtbier in großen Schlucken. Er war an der Reihe, über die Arbeit des Tages zu berichten. Verstohlen gähnend begann er: »Von der Nacht in der Berzeliigatan hat Fredrik ja schon berichtet. Die Schäden an den Nachbarhäusern sind beträchtlich. Sämtliche Fenster in den umliegenden Gebäuden wurden eingedrückt. Das Einzige, was heil blieb, ist sonderbarerweise das Schaufenster des Zigarettenladens an der Ecke. Irene weiß schon, wer der Besitzer ist, die anderen noch nicht. Ratet mal!«
    Jonny knurrte: »Das ist ja das reinste Rätselraten heute!«
    Tommy kümmerte sich gar nicht um ihn.
    »Unser allseits geliebter Lasse ›Lillis‹ Johannesson!«
    Darauf wusste selbst Jonny nichts zu sagen.
    Die Wangen des Kommissars färbten sich und seine Augen bekamen einen erregten Glanz.
    »Der schlimmste Radaumacher gleich um die Ecke! Und das buchstäblich. Da könnte was dran sein. Verflucht noch mal, da muss was dran sein!«
    Unbewusst rieb er sich die Hände. Ungeduldig gab er Tommy ein Zeichen weiterzumachen.
    »Die Brandtechniker kamen bislang nur bis zum zweiten Stock. Weiter rauf ist zu riskant. Glücklicherweise – nun ja, wie man es nimmt – wurde die Leiche des Burschen hinter der Tür zu von Knechts Büro gefunden. Es ist anzunehmen, dass er hinter die Tür gekrochen ist, um Schutz zu suchen. Er war total verbrannt. Die Pathologen sehen ihn sich an. Armer Teufel«, bemerkte Tommy finster.
    Er machte eine kurze Pause. Dann fuhr er fort mit dem Bericht des Klinkenputzens im Nachbarhaus. Niemand hatte etwas Verdächtiges gesehen. Alle hatten den lauten Knall gehört und die Druckwelle gespürt. Die Techniker hatten im Flur zu von Knechts Büro Teile einer hausgemachten Bombe gefunden. Pelle, der Brandtechniker, hatte einige Plastikklumpen am Tatort gefunden. Er meinte, das könnten Reste von Benzinkanistern sein. Derjenige, der die Bombe dort installiert hatte, wollte sichergehen, dass auch wirklich alles verbrennen würde. Morgen würde man mehr wissen.
    Andersson war immer noch reichlich rot, als er sagte: »Tommy, du und Fredrik, ihr kümmert euch weiter um Lasse ›Lillis‹. Fragt mal nach, wann er rausgekommen ist. Hat er nicht in Kumla gebrummt? Und zwar diverse Jahre?«
    Keiner konnte sich genau erinnern. Andersson fuhr fort: »Das kann eine Spur sein. Okay, Hans, hast du jemanden erwischt, der am Dienstagabend etwas im Parkhaus gesehen hat?«
    Hans Borg schüttelte den Kopf.
    »Ich bin noch mal im Haus rumgegangen. Habe mich auf die Wohnungen zur Kapellgatan konzentriert, aber es hat nichts gebracht. Drei Stunden lang, von zwei bis um fünf, habe ich mit Leuten gesprochen, die ihren Wagen im Parkhaus abholten. Keiner hat etwas gesehen. Ein Lehrer aus dem Ascheberggymnasium hat mir Papier und Stift geliehen. Jetzt hängt

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