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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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seine Hand berichtete, formten seine Lippen flüsternd nach .
    Ihr Name ist Lilith. Sie schläft in einem Haus, dessen Zugänge bloße Attrappen sind, versiegelt von Mystik und mächtigem Zauber. Kelchmagie.
    Lilith ist aus der unmöglichen Verbindung einer untoten Vampirin und
    eines sterblichen Menschen hervorgegangen .
    *
    Wirbelnde Elektrizität durchdrang Landru, nahm ihn auf und flutete sein Denken.
    Mit einem einzigen Schritt hatte er die Welt verlassen und war eins geworden mit dem, was Mayab seit einem halben Jahrtausend aufrechterhielt: eine Säule rotierender Energie, die sich nie verzehrte, nie aufgebraucht war, in ewiger Bewegung blieb. Weil sie mit keiner anderen Kraft auf Erden zu vergleichen war. Diese Manifestation von Kelchmagie gehorchte allein ihrer eigenen Gesetzmäßigkeit, die aller Natur hohnsprach.
    Zum dritten Mal seit seiner Rückkehr in die Hermetische Stadt war Landru nun in den Weltenpfeiler vorgedrungen. Und wie bei den anderen Malen erfuhr er buchstäblich am eigenen Leibe, daß der Weltenpfeiler sehr viel mehr war als bloße Stütze der magischen Hülle um Mayab.
    Als habe die Säule Wurzeln, die jenseits von Zeit und Raum verankert waren, stand das wirbelnde Gebilde in Verbindung mit weit entfernten Orten, die in der Geschichte der Alten Rasse eine Rolle spielten oder gespielt hatten. Und es barg Informationen über jedes Ereignis, das sich dort zugetragen hatte.
    Zugleich teilte der Weltenpfeiler dieses Wissen mit dem, der sich ihm anvertraute. Nicht durch Worte, nicht durch geheimnisvolles Flüstern und Wispern; Landru erhielt dieses Wissen, als würde es in seinen Geist eingespeist, als verschmelze es mit seinem Bewußtsein, so daß es ihm vorkam, als habe er seit jeher um all diese eben noch fremden Dinge gewußt.
    Beim ersten Mal hatte dieses neue Wissen Landru veranlaßt, Ma-yab umgehend zu verlassen. Er hatte den Berg Ararat aufgesucht, wo ein Bruder erwacht war - Anum, der in grauer Vorzeit, da sie mit ihren Geschwistern als Hohe Herren über das Zweistromland geherrscht hatten, ihrer Mutter Lieblingssohn gewesen war.
    Landrus Reise zur einstigen Heimstatt der Hüter, die zu einem Hort der Verdammnis geworden war, hatte in einem Desaster geendet. Mit sehr viel Glück hatte Landru zwar die CHRONIK aus dem zerstörten Dunklen Dom bergen können, darin jedoch erschöpfte sich die Auflistung seiner Erfolge auch schon.
    Aber auch jetzt, da er sich ein weiteres Mal in die Säule tosender Kelchmagie gestürzt hatte, drängte es Landru fort aus Mayab - mit ungleich größerer Macht diesmal!
    Der Wille, die Hermetische Stadt zu verlassen, brüllte schier in ihm, Entsetzen und Panik verliehen ihm Stimme, und Landru gehorchte ihm wie einem Befehl von übermächtiger Stelle.
    Denn er wußte: Tat er es nicht, war er des Todes ...
    Der Weltenpfeiler war kein Ort im herkömmlichen Sinne. Räumlichkeit galt im Wirbel seiner Energien nichts, Zeit verlor alle Bedeu tun g.
    Landru dachte einen Schritt und -
    *
    Nona stand starr und stierte hin zu der Säule aus kochenden Energien. Der Anblick verursachte ihr Schwindel und Übelkeit, und er fraß wie mit Rattenzähnen an ihrem Verstand. Aber sie ertrug ihn, versuchte mit Blicken durchzudringen, um ins Innere des Wirbels zu sehen - vergeblich. Was immer sich darin und dahinter verbarg, es schützte sich vor jedem, der nicht befugt war, es zu schauen.
    Darin . dahinter .
    Befand Landru sich darin oder dahinter? Und wenn ja, war er gegen seinen Willen dorthin gelangt - oder hatte er es aus freien Stücken getan?
    Eine wellenartige Bewegung schien das Gold in Nonas Augen zu durchlaufen. Ein kurzes Zucken, das von keimendem Mißtrauen kündete. Weil ihr ein unliebsamer Gedanke in den Sinn gekommen war: Hatte Landru sich am Ende ein weiteres Mal abgesetzt? War es ihm möglich, Mayab durch den Weltenpfeiler zu verlassen - und hatte er sie, seine seit Jahrhunderten loyale Geliebte, einmal mehr zurückgelassen?
    Die bloße Vorstellung, daß es so sein könnte, ließ Nonas Blut in Wallung geraten. Heftig pochte es in ihren Schläfen, so stark, daß es ihr vagen Schmerz bereitete.
    »Landru?« flüsterte sie zum Weltenpfeiler hin und kam sich noch im gleichen Augenblick lächerlich vor; wenn Landru darin steckte, würde er sie unmöglich hören können. Zwar rotierten die Energien dort in geradezu unheimlicher Lautlosigkeit, aber sie waren spürbar mehr als lediglich ein Wirbel von etwas Unvorstellbarem - sie waren in erster Linie unvorstellbar, unfaßbar,

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