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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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ihr eigener Halt im Leben sein.
    Und jetzt war es zu spät, um Hilfe für sich selbst anzunehmen. Auf sie wartete ein Dämon.
    Â»Ich kann nicht bei dir bleiben, Dad«, flüsterte sie an seiner Schulter. »Dann wären die Kinder nicht sicher. Da ist ein Dämon und … er ist frei, er hat einen Körper. Es gibt da einen Jungen, den ich liebe, und jetzt hat ihn der Dämon, und ich weiß nicht, was er von mir will. Ich muss gehen.«
    Â»Ich kann dich nicht gehen lassen«, widersprach Dad. »Ich bin dein Vater. Es wird alles gut werden.«
    Sin legte ihm den Arm um den Hals und drückte ihn einen Moment lang an sich. Dann wich sie zurück und zog ihre Messer.
    Â»Du kannst dich nicht verteidigen. Und denk auch an Großmutter Tess und die Kinder. Ich kann mich aus der Gefahr befreien, aber ich kann euch nicht mit hineinziehen.«
    Er hatte ein Mädchen vom Markt geliebt, deshalb erschrak er nicht oder wich vor den Messern zurück. Er starrte sie nur am Fuß der Treppe in diesem hübschen Haus an, und sie war froh, so schmerzlich froh, dass er auf die Kinder aufpassen würde. Er sah sie wehmütig an.
    Â»Danke«, sagte sie. »Vielen Dank. Und es tut mir so leid.«
    Â»Es muss dir nichts leidtun«, erwiderte ihr Vater. Ȇberhaupt nichts.«
    Die Kinder wären durchgedreht, wenn sie ohne etwas zu sagen gegangen wäre, daher mussten sie sich an der Tür verabschieden. Mittlerweile hatte Sin es eilig. Sie wusste nicht, wie geduldig Anzu sein würde, und fürchtete, ihn zu ihrem Vater zu führen. Doch fast genauso sehr fürchtete sie sich, sie allein zu lassen und darüber nachzudenken, was der Dämon wohl als Nächstes tun würde.
    Doch zumindest würde sie bei Alan sein, auch wenn das nicht viel nutzte. Zumindest konnte sie bis zum Ende bei ihm bleiben, so wie sie bei ihrer Mutter gewesen war. Wenn sie es verhindern konnte, würde er nicht einsam und verängstigt sein, wenn er starb.
    Â»Nick passt auf dich auf«, meinte Lydie an der Tür. Sie wollte Sin trösten und selbst in ihren Worten Trost finden.
    Â»Ich bin sicher, Nick tut, was er kann«, log Sin und hielt sie fest. »Aber ich kann schon auf mich selbst achtgeben.«
    Auf dem Rückweg dachte sie, dass sie jetzt zum Markt zurückkehren konnte. Merris würde nicht bleiben, Lydie war in Sicherheit, und in diesen Zeiten würden sie nicht wollen, dass eine junge Touristin die Leitung übernahm. Vielleicht konnte sie den Markt jetzt für sich zurückgewinnen.
    Dann fiel ihr ein, wie raubvogelhaft Anzu gewirkt hatte, als sie gegangen war. Sie durfte nicht zulassen, dass er sich aus dem Himmel herabstürzte, um den Markt anzugreifen. Wenn sie sein Ziel war, musste sie allein sein.
    Sie wusste auch nicht, ob sie genügend Energie hatte, den Markt zurückzugewinnen. Sie war so furchtbar müde.
    Als der Zug ein Stück oberirdisch fuhr, brummte das Telefon in ihrer Tasche.
    Â»Sin«, sagte Mae. »Gerade hat mich eine Botin angerufen. Sie sagt, sie wolle sich mit mir treffen, weil sie eine wichtige Botschaft für mich hat.«
    Es hatte keinen Sinn, Mae zu fragen, ob sie sich weigern würde, die Frau zu sehen. Dafür kannte Sin Mae mittlerweile gut genug.
    Â»Ich komme mit dir«, schlug sie vor.
    Mae seufzte. »Danke. Ich will sie nicht im Haus meiner Tante treffen. Vielleicht kommt Tante Edith unerwartet zurück. Glaubst du, wir könnten uns vielleicht in einem Hotel …«
    Â»Sei nicht albern«, verlangte Sin. »Sag ihr, ihr trefft euch bei Nick.«
    Es entstand eine kurze, angespannte Pause.
    Â»Ich habe aber keine große Lust, Nick zu sehen«, erklärte Mae spitz.
    Â»Das ist mir egal«, erwiderte Sin. »Du weißt nicht, was diese Botin dir sagen will, aber eines wissen wir genau: es ist immer gut, stark zu wirken. Du willst Verstärkung, und welche Verstärkung ist besser als ein Dämon an deiner Seite? Dagegen zählen persönliche Befindlichkeiten nicht. Was zählt ist folgendes: Willst du eine Anführerin sein?«
    Â»Das weißt du doch!«, fuhr Mae auf.
    Â»Willst du eine gute Anführerin sein?«
    Â»Natürlich!«
    Â»Willst du es mehr als deinen Stolz?«, wollte Sin wissen.
    Der Zug tauchte wieder unter die Erde, als sie die Frage stellte, und so konnte sie Maes Antwort nicht hören.
    Sin kannte Mae inzwischen gut genug. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie

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