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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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sie hereinkamen.
    Â»Wir gehen«, erklärte Mae. »Alle. Wo will sich Gerald mit mir treffen?«
    Â»Am Monument. Um sechs Uhr«, erwiderte Jessica.
    Sin war überrascht, sah die anderen aber nicht an, um ihre Verwunderung nicht zu zeigen.
    Das Monument lag nicht an der Bankside. Es lag außerhalb des Machtkreises des Aventurin-Zirkels. Dort konnten auch andere Magie einsetzen.
    Doch Gerald konnte immerhin einen Dämon kontrollieren, während Mae über überhaupt keine Magie verfügte. Offenbar hatte er keine Angst vor dem, was der Markt tun konnte.
    Â»Wir werden da sein«, erklärte Mae, ohne zu zögern. »Und du kannst uns wirklich keinen Tipp geben, was er uns anzubieten hat?«
    Â»He, ich bin nur die Botin«, erwiderte Jessica. »Und nicht einmal das für lange.«
    Â»Was soll das denn heißen?«, fragte Sin.
    Jessica sah sie an. »Hast du es noch nicht gehört? Ich nehme an, die Verbannten erfahren es immer als Letzte. Merris Cromwell hat das Haus des Mezentius einem Nekromanten anvertraut. Und die neue Anführerin des Marktes ist eine Touristin.« Jessica ließ ihren leicht amüsierten Blick zu Mae gleiten, die wie erstarrt dastand, bevor sie ihn wieder auf Sin richtete. »Ich habe gehört, dass sie dafür ist, dass jeder zum Markt gehören kann, der will – Nekromanten, Rattenfänger, Tränkebrauer, Boten … Sie werden genauso gut angesehen wie die Marktleute, können mit ihnen reisen, wenn sie wollen. Es wird keine privaten Abmachungen unter den Marktleuten mehr geben oder dass sie bestimmte Arten von Magie für sich behalten.« Jessica zuckte mit den Achseln. »Wer weiß, wie lange das gut geht? Aber ich denke, es lohnt sich, es sich einmal anzusehen. Ich bin die Spielchen der Magier langsam leid.«
    Also wurde Mae bereits als neue Anführerin des Jahrmarkts der Kobolde bezeichnet, als hätte sie automatisch gewonnen.
    Und was noch schlimmer war, Mae leugnete nicht einmal, dass sie Sins Markt ins Chaos stürzen wollte, und das auch noch während sie sich im Krieg befanden. Sie konnten schon den eigenen Leuten nicht vertrauen, wie dann einem Haufen von Nekromanten, die ihre toten Körper überall mit herumschleppten, Tränkebrauern, die Gott weiß was für Ingredienzien für ihre Tränke benutzten, und Rattenfänger, die einen aus Spaß am Gesang buchstäblich ins Verderben pfeifen konnten.
    Und am allerschlimmsten waren die nutzlosen Boten, die ihr Leben lang Nachrichten zwischen Magiern hin und her gebracht hatten.
    Die nutzlose Botin betrachtete Sin ein wenig amüsiert.
    Â»Sag mir nicht, dass dich das aufregt, meine Liebe.«
    Â»Eigentlich hatte ich vor, überhaupt nichts zu dir zu sagen«, entgegnete Sin.

17
    Das alles durchschneidende Messer
    M ae ging gleich nach der Botin, sie müsse Vorbereitungen für ihre Verabredung mit Gerald treffen. Sin vermutete, dass Mae ihr nur aus dem Weg gehen wollte, und sagte ihr, dass sie nachkommen würde.
    Sie hatte ihr eine Menge zu sagen, doch zuerst hatte sie eine Frage an Nick.
    Â»Wo ist Anzu?«
    Â»Ich habe ihn losgeschickt, um Liannan zu suchen«, erklärte Nick. »Er war wütend, weil du gegangen bist, und ich wusste, dass sie mittlerweile längst weg sein muss. Wir haben sie noch nie finden können, wenn sie nicht gefunden werden wollte.«
    Es war eine Erleichterung, eine Art Schonfrist, Anzu jetzt nicht sehen zu müssen. Doch Sin wusste, dass man für die meisten Geschenke früher oder später bezahlen musste.
    Â»Er wird sie also nicht finden«, meinte Sin. »Und wenn er zurückkommt, ist er noch wütender als vorher.«
    Undurchschaubar wie immer, zeigte Nick nicht die geringste Sorge darüber, was Anzu tun würde, wenn er wütend war, sondern nickte nur. Eigentlich war Sin ganz froh darüber. Sie konnte es sich selbst ganz gut vorstellen.
    Â»Damit werden wir uns befassen, wenn es so weit ist«, meinte sie. »Gehen wir, bevor er zurückkommt.«
    Sie musste sich um den Markt kümmern, dann um die Magier und zuletzt um den Dämon.
    Der Markt lag nicht in Trümmern, wie Sin befürchtet hatte.
    Er befand sich im Aufbau.
    Schon auf halbem Weg den Hügel zum Horsenden Hill hinauf konnten sie das Hämmern hören, das sich wie Glockenschläge in den klaren blauen Himmel hinaufschwang.
    Sin beschleunigte ihre Schritte, sodass Nick zurückblieb, er hielt die

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