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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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nicht gefällt, was ich hier tue, wirst du dann etwas dagegen unternehmen?«
    Ob sie einen Putsch plante? Wenn sie einen eigenen Plan gehabt hätte, wenn sie nicht einem Dämon versprochen hätte, zu ihm zurückzukehren, und ihrem Vater, dass sie gesund nach Hause kam, dann vielleicht.
    Â»Natürlich werde ich etwas unternehmen«, erklärte sie. »Ich werde heute Abend mit euch beiden gehen. Und ich werde dich fragen, ob du ein paar Marktleute vorausschicken kannst. Wir könnten Verstärkung brauchen.«
    Maes Gesicht leuchtete auf. »Das habe ich schon geplant.«
    Â»Gut«, stellte Sin fest, »die Frage wäre auch rein rhetorisch gewesen.«
    Sie lachten beide ein wenig und standen dann schweigend noch eine Weile nebeneinander und sahen zu, wie der neue Markt um sie herum wuchs.
    Das Monument, dass Denkmal für das Große Feuer von London, ragte hoch in den Nachthimmel auf und wirkte wie der Turm eines Bösewichts im Märchen. Die Lichter von London ließen die goldene Urne auf der Spitze der Säule abwechselnd leuchten und verblassen.
    Von der U-Bahn-Station Monument mussten sie ein paar Schritte den Hügel hinunter zur Säule gehen.
    Â»Wir hätten mit dem Auto fahren können«, beschwerte sich Sin, »wenn du nicht darauf bestanden hättest, es gegen die London Bridge zu fahren.«
    Â»Es stimmt, was man in den Zeitungen liest«, meinte Nick. »Teenager im Straßenverkehr sind eine Bedrohung. Unverantwortliche Fahrer. Geschwindigkeitsdämonen.«
    Sin bemerkte das Blitzen auf einem grauen Bürohaus und dem Dach eines weiteren Gebäudes mit einer Glasfassade. Die Bogenschützen waren in Position.
    Sie sah wieder Nick an, der zwischen ihnen lief. Seine Schultern erinnerten sie an eine hohe Gefängnismauer mit Stacheldrahtrollen obenauf, über die niemand entkam. Er sah aus, als wollte er jemanden umbringen.
    Sie gingen um den Sockel der Säule mit den Engeln, die das menschliche Leid betrachteten, herum. Der Zirkel des Aventurin stand in einer Gruppe am Fuß des Monuments.
    Als Sin den Feind betrachtete, stellte sie fest, dass es Differenzen unter ihnen geben musste. Nur etwa die Hälfte des Zirkels war anwesend, und von diesen trug nur die Hälfte die übliche helle Kleidung des Aventurin-Zirkels, die anderen trugen normale dunkle oder bunte Kleidung. Auch standen sie nicht dicht beieinander, Schulter an Schulter, wie sie es getan hätten, wenn sie einander vertraut hätten.
    Helen, die Schwertkämpferin, war weiß gekleidet und trug eine ähnliche Miene zur Schau wie Nick.
    Gerald trug eine Kombination aus hellen und dunklen Sachen und seine Laune schien sich ständig zu ändern. Er erinnerte Sin an Matthias den Rattenfänger – auch bei ihm erkannte sie erschrocken, wie jung er war.
    Celeste hatte ihn bedroht, damit er sich ihrem Zirkel anschloss, und jetzt war sie tot und er der Anführer eines Magierzirkels, der ihn kaum kannte und von dessen Anhängern er kaum erwarten konnte, dass sie ihn respektierten. Darüber hinaus hatte er Celestes Perle verloren, die nicht nur ein mächtiges magisches Objekt darstellte, sondern auch das Abzeichen ihres Anführers.
    Als sie näher kamen, sah Sin, dass Gerald mit dem Ring an seiner linken Hand spielte, und deutete es als offensichtliches Zeichen für sein Unbehagen.
    Ein unsicherer Anführer war unberechenbar. Gerald hatte das Mal entwickelt, das ihm Alan in die Hand gegeben hatte. Er war zu klug und hatte zu viel Macht über Nick: Wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlte, konnte er noch gefährlicher sein.
    Sin bemerkte, auf was Nick seine Aufmerksamkeit richtete. Er schien sich Geralds Anwesenheit nicht einmal bewusst zu sein, sondern starrte mit offensichtlich mörderischer Absicht Seb an.
    Sein Blick schien Platz um Seb zu schaffen, da sich die anderen Magier unauffällig von ihm zurückzogen und Seb ganz allein auf dem grauen Pflaster stehen blieb.
    Er hatte genauso unsicher gewirkt wie Gerald, doch seltsamerweise schien ihn Nicks kalter Blick zu beruhigen. Er straffte die Schultern und sah Nick an, als würde er es tatsächlich wagen, mit ihm zu kämpfen. Sein Gesicht zeigte hektische Flecken, als hätte er Fieber, und in seinen grünen Augen glomm ein herausfordernder Funke.
    Doch der Funke erstarb, als Gerald sagte: »Nun, Mae, es ist wie immer eine Freude, dich zu sehen. Bist du gekommen, um zu

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