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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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lehnte an der Tür, weil er zu verletzt war, um aufzustehen, saß blutend zwischen der Leiche eines Magiers und der Leiche seines Bruders und lachte ein kaltes, furchtbares Lachen, als sei er kurz davor, durchzudrehen, als sei er am Rand der Verzweiflung.
    Â»Wer weiß?«, sagte Nick Ryves, der nichts mehr zu verlieren hatte. »Vielleicht habe ich das ja.«
    Er wandte den Kopf von seinem Bruder und Dämon ab. Anzu starrte ihn wütend und angewidert an und hob die Hand, um Nick zu schlagen, als sei er zu wütend, um einfach mit Magie zuzuschlagen.
    Er hob die rechte Hand, um Nick zu schlagen, und seine eigene linke schoss vor, um sie am Handgelenk zu packen. Um seinen Bruder zu schützen.
    Nick sah sich um. Sin war hochgeschossen, was einen Augenblick zuvor noch unmöglich erschienen war. Das Blut rauschte ihr in den Ohren, die Welt um sie herum drehte sich, doch sie achtete gar nicht darauf.
    Â»Alan?«, flüsterte sie.
    Anzu betrachtete seine eigene Hand, als hätte sie ihn verraten, und wandte den Blick dann nach innen, nachdenklich, fast verträumt, als hätte er endlich etwas gefunden, auf das er sich freuen konnte.
    Â»Oh, das wirst du noch bitter bereuen«, flüsterte er mit der Stimme, die er Alan gestohlen hatte. Sin wusste, dass er es nur laut sagte, damit sie es hören konnten. Er wandte Nick den Rücken zu und ging zu Sin.
    Â»Sag das noch mal«, befahl er.
    Sie würde sich nicht in Gefahr bringen, indem sie sich dem wütenden Dämon widersetzte. Aber Alan war da drin. Sie würde ihm nicht seinen Namen ins Gesicht schreien.
    Sie sah ihm in die schwarzen Augen, während knisternde Magie ihn veränderte, und versuchte, an all dem vorbeizusehen.
    Â»Alan«, sagte sie leise.
    Anzu schenkte ihr ein charmantes Lächeln, strahlend wie ein Bühnenlicht.
    Â»Nein.«

19
    Mavis eilt zu Hilfe
    A nzu verschwand wie ein Geist bei Morgengrauen und hinterließ nur ein Schimmern in der Luft. Sin streckte die Hand aus, um sich abzustützen, zog sie jedoch gleich wieder zurück. Aber es war schon zu spät, sie hatte einen blutigen Abdruck an der Wand hinterlassen.
    Nick erhob sich und strich mit der Hand über die Leiche des Magiers, die zu glitzern begann wie glimmende Kohle und sich ebenfalls in Asche auflöste.
    Keiner von ihnen erwähnte Anzu und welche Rache er an Alan nehmen würde. Es hatte keinen Sinn. Es gab nichts, was sie dagegen unternehmen konnten.
    Die Tür wurde geöffnet und mit offensichtlicher Erleichterung griffen sie zu ihren Waffen. Alles war besser als Nachdenken.
    Es war kein Magier. Es war Mae. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen, aber sie wirkte recht gefasst.
    Sie sah sich im Gang voller Asche und Blut um.
    Â»Gefällt mir, der neue Einrichtungsstil.«
    Â»Was willst du hier?«, fragte Nick.
    Â»Nun«, sagte Mae. Ihre Finger spielten mit dem Riemen ihrer Kuriertasche und umklammerten ihn so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten, doch sie hielt den Kopf hoch erhoben und sah Nick gerade an.
    Â»Ich habe dich geschlagen«, fuhr sie fort. »Aber du hast mich kontrolliert, deshalb bin ich froh, dass ich dich geschlagen habe.« Wieder drehte sie an dem Riemen. »Aber es tut mir leid, dass ich dich beschuldigt habe. Ich weiß, dass du alles getan hast, um Jamie zu schützen.«
    Â»Warum bist du hier?«, wiederholte Nick.
    Â»Oh«, machte Mae. »Ja.«
    Sie hörte auf, mit dem Taschenriemen zu spielen und straffte die Schultern, wie sie es gewöhnlich tat, um größer zu erscheinen, als sie war. Ein kleines Mädchen, das versucht, es mit der ganzen Welt aufzunehmen.
    Â»Ich bin gekommen, damit du mich ansehen kannst.«
    Sin hatte für gewöhnlich Probleme damit, Nicks Gesichtsausdruck zu interpretieren oder auch nur zu erkennen, ob er überhaupt einen hatte. Doch diesmal war es ziemlich einfach. Er starrte Mae an, als sei sie verrückt geworden.
    Â»Wie?«
    Â»Ich weiß«, meinte Mae. »Das ist ziemlich großzügig von mir, besonders, wenn man bedenkt, was für ein Riesenmistkerl du bist. Aber ich bin ein Geber.«
    Â»Ich glaube, ich verstehe diese feine menschliche Note hier nicht«, erklärte Nick. »Was genau willst du mir denn geben?«
    Â»Emotionale Unterstützung«, behauptete Mae fest. »Du hast einmal gesagt, beim Anblick meines Gesichts würdest du dich besser fühlen. Und da ich weiß, dass du dich im

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