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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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einer weiteren Rolle den nächsten Namen rief.
    Â»Mafdet mit der Klaue, ich entlasse dich!«
    Das konnte sie nicht lange durchhalten. Wo waren die anderen?
    Â»Amanozako Klingenfresser«, erklang Jamie von der Tür her, als hätte sie ihn mit ihrer Not heraufbeschworen. »Ich entlasse dich.«
    Gerald hörte auf, mit Feuerbällen nach Sin zu werfen, und starrte einen Moment lang nur Jamie an, der neben Mae an der Tür stand. Jamie hatte einen klobigen Haken am Arm, weil sie keine Zeit mehr gehabt hatten, etwas Besseres zu finden.
    Am Haken war Blut.
    Die Pause verschaffte Sin die Gelegenheit, Gerald anzusehen. Er sah schlimm aus und das konnte nicht nur an der Schlacht mit den Marktleuten liegen. Er war sehr dünn, geschwächt, als werde er von innen heraus aufgefressen. Das war kein durchtriebener Schurke mehr, dachte Sin, er sah aus wie ein Folteropfer.
    Er mochte Jamie. Sie wusste, dass sie früher einmal Freunde gewesen waren und dass Gerald an ihn geglaubt hatte.
    Er hatte getötet, intrigiert und seinen Freund der Macht geopfert. Und was hatte es ihm eingebracht?
    Jamie schien ähnlich zu denken. Er hielt wie Gerald mit erhobener Hand inne und sah ihn traurig an.
    Im Gang wurde es laut und in der Tür erschienen weitere Magier.
    Krampfhaft schloss sich Sins Hand um den Messergriff.
    Dann leuchtete es auf wie ein Sternenregen und das Klingen von Stahl ertönte im Gang. Sin sah, wie Köpfe verschwanden, Magier niedergemäht wurden und sich eine Gasse bildete. Eine Gruppe von Marktleuten, Rattenfängern, Nekromanten und Boten, angeführt von Nick Ryves, drangen in den Raum ein. Nick stellte sich so, dass sich Mae, die ihr Taschenmesser fest in der Hand hielt, zwischen ihm und Jamie befand, damit sie so gut wie möglich geschützt war. Jamies Hand und Haken schimmerten plötzlich wie seine Augen und sein ganzer Körper schien von einem Machtschein umgeben.
    Â»Gerald«, sagte er flehend. Sein Gesicht war blass und gequält, voller Angst. »Willst du dich nicht ergeben? Bitte!«
    Gerald lachte ihn aus.
    Â»Wir könnten alle weiterleben«, fuhr Jamie fort, als hätte er es nicht gehört. Ȇbergib mir die Leitung über die Magier, dann kannst du gehen. Du kannst leben.«
    Unter den Magiern breitete sich Unruhe aus, damit hatten sie offenbar nicht gerechnet.
    Â»Du willst meinen Zirkel?«, fragte Gerald und lachte erneut. »Ich habe es dir doch gesagt, nicht wahr? Ich habe dir immer gesagt, egal, wie viel Macht du hast, du wirst immer noch mehr haben wollen.«
    Â»Ich will, dass der Zirkel dem Markt beitritt«, sagte Jamie leise. »Und du könntest das auch, wenn du willst.«
    Â»Ich schwöre, es wäre möglich«, erklärte Mae, die an der Seite ihres Bruders blieb.
    Wieder lachte Gerald, doch sein Lachen klang in Sins Ohren kratzend wie ein Schrei.
    Â»Du bist so ein Idiot«, sagte er zu Jamie. »Du bist ein Kind und ein Träumer. Es würde nicht funktionieren, selbst wenn ich es versuchte.«
    Â»Ich werde es versuchen«, sagte Jamie. »Aber ich wünschte, du würdest leben.«
    Jamie ging auf ihn zu. Magier und Marktleute verhielten sich ganz still, da keiner mehr sicher war, was eigentlich vor sich ging, und alle wussten, dass eine einzige falsche Bewegung ein blutiges Chaos auslösen konnte.
    Nur Nick und Mae folgten Jamie, in einem stillen Versprechen, ihn zu verteidigen. Gerald sah Jamie entgegen und bemerkte, wie er Nick ein Zeichen gab.
    Nick neigte ehrerbietig den Kopf, woraufhin Jamies Augen mit neuer Magie erstrahlten.
    Jamie hatte gehofft, dass Gerald sich ergeben würde. Sin hatte nicht daran geglaubt, bis sie Gerald gesehen hatte. Plötzlich hatte sie es doch für möglich gehalten, dass Jamies Traum wahr werden könnte und dass sie alle mit sauberen Händen von hier fortgehen könnten.
    Â»Tötet ihn«, befahl Gerald seinen Magiern. Seine Stimme zeigte keine Emotion, als hätte er sie weggeworfen. »Tötet Jamie, dann werde ich allein über den Dämon befehlen.«
    Er warf einen schwarzen Magieblitz nach Jamie, vor dessen Gesicht die Luft gefror. Das Eis fing den Blitz auf und fiel in glitzernden Splittern zu Boden.
    Â»Glaubst du wirklich?«, fragte Nick.
    Er stieß Jamie beiseite und ging auf Gerald zu, einen Schritt nach dem anderen machte er über den polierten Holzfußboden bis in einen der sich überschneidenden

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