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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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hatte, Mae zu unterstützen, sondern weil sie wütend auf seinen Bruder war.
    Darüber ärgerte sie sich so, dass sie aufstand, den Mädchen aus dem Lacrosseteam eine Entschuldigung zumurmelte und zu ihm ging.
    Â»Wie ich gehört habe, hast du versucht, einen Jungen mit einem Pinsel umzubringen.«
    Â»Versuch nicht, meine künstlerische Entfaltung zu behindern«, entgegnete Nick.
    Sin musste lachen und bemerkte, dass ein paar Schüler auf dem Hof zu ihnen herüberstarrten. Enttäuscht wurde ihr klar, dass sie sich daran erinnern würden, obwohl sie doch möglichst wenig Aufmerksamkeit erringen wollte.
    Sie erinnerte sich an Alans Stimme in einer sonnendurchfluteten Küche im Sommer, als er sie gebeten hatte, sich mit Nick abzugeben. Er hatte ihr dafür eine Übersetzung angeboten, die für sie Lebensmittel für einen Monat bedeuteten. Sie hatte sie angenommen und war nett zu Nick gewesen.
    Sie bereute es nicht. Die Lebensmittel waren ausgesprochen gelegen gekommen.
    Aber sie hatte das Gefühl, dass sie Nick jetzt mehr als eine Abfuhr schuldete.
    Â»He«, sagte sie. »Es tut mir leid, wie ich mich verhalten habe. Ich war nur so überrascht, dich hier zu sehen.«
    Nick zuckte mit den Achseln.
    Â»Es hätte deinen Bruder nicht umgebracht, wenn er uns etwas davon erzählt hätte«, fügte sie hinzu.
    Nick starrte sie noch kälter an als sonst.
    Plötzlich kam ein kühler Wind auf, strich über Sins Gesicht und ließ ihr einen Schauer wie mit eiskalten Fingerspitzen über den Rücken laufen. Sie sah in Nicks ausdrucksloses Gesicht und dachte: besessen . Sie fragte sich, warum sie es nicht schon vor Jahren gesehen hatte, warum es nicht jeder bemerkte, der ihn ansah. Hinter diesem Gesicht steckte kein Mensch, nur ein Wesen, das diesen Körper besaß, ihn aber nicht mit Leben erfüllen konnte.
    Alan hatte fast sein ganzes Leben mit diesem Wesen verbracht und genau gewusst, was es war. Die Welle der Sympathie, die Sin bei dem Gedanken überlief, war erschreckend intensiv.
    Sie wusste nicht, was für ein Mensch Alan war, ob er gut oder böse war, schrecklich oder nur schrecklich fehlgeleitet. Sie konnte sich nicht vorstellen, was es bedeutete, einen Dämon großzuziehen.
    Sie wusste nur, dass sie ihm oft Unrecht getan hatte.
    Â»Sprich bloß nicht über meinen Bruder«, verlangte Nick schließlich. »Ich weiß, dass du ihn immer gehasst hast, aber ich muss es nicht auch noch hören.« Seine Lippen kräuselten sich. »Von dir hält er übrigens auch nicht viel.«
    Wenn Nick sich entschieden hatte, Maes Bemühungen um die Leitung des Marktes zu unterstützen, wer steckte wohl hinter dieser Entscheidung?
    Sin nahm einen weiteren Bissen von ihrem Sandwich.
    Â»Alles klar«, sagte sie. »Besten Dank.«
    Nach der Schule hatte sie es eilig und wollte sich eigentlich von dem überraschenden Auftauchen von Alan Ryves am Steuer eines uralten blauen Autos, den Kopf über ein Buch geneigt, nicht ablenken lassen. Daher war es ihr selbst ein Rätsel, warum sie einen Umweg durch das Nebentor nahm, zu ihm ging und ans Wagenfenster klopfte.
    Alan griff mit einer Hand unauffällig nach seiner Waffe, hielt mit der anderen die Buchseite fest, dann erst sah er sie an und ließ das Fenster herunter.
    Â»Was machst du hier?«, wollte Sin wissen. Sie war selbst entsetzt darüber, wie die Worte hervorkamen.
    Â»Ich hole meinen kleinen Bruder von der Schule ab«, erklärte Alan leicht verwundert darüber, dass sie nach etwas so Offensichtlichem fragte.
    Â»Nun, der muss nachsitzen«, erklärte sie, hoffentlich etwas gemäßigter. »Gerüchten zufolge hat er versucht, jemanden mit einem Pinsel umzubringen.«
    Â»Kleiner Schlingel«, erwiderte Alan. »Nun, so sind Jungs nun mal. Kann ich dich irgendwo absetzen?«
    Ihre beleidigte Würde hätte gesagt, nicht in einer Million Jahren, aber Sin war wesentlich mehr fürs Pragmatische als für Stolz.
    Â»Es wäre schön, wenn du mich zur Schule meiner Schwester bringen könntest«, antwortete sie, ging um das Auto herum und setzte sich auf den Beifahrersitz.
    Â»Gerne«, sagte Alan und ließ den Motor an.
    Sie wies ihm den Weg und er bog kommentarlos ab nach Acton Town. Offensichtlich kannte er sich in diesem Teil von London bereits aus. Die Marktleute mussten stets wissen, wohin sie wollten, damit es im Notfall so

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