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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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einer Frage und endete mit einer Bitte. »Du wolltest mich vor dem Mal. Das weiß ich.«
    Â»Das weiß ich auch«, wiederholte Mae im gleichen Tonfall wie zuvor, fuhr dann aber sanfter fort: »Aber Gefühle ändern sich.«
    Nick starrte auf sie herab und bohrte seinen Blick in ihre Augen. »Du willst mich immer noch.«
    Â»Was spielt das für eine Rolle?«, fragte Mae schlicht. »Ich weiß nicht, wie sich meine Gefühle ohne das Mal geändert hätten. Ich vertraue dir, dass du es nicht absichtlich gegen mich verwendest, aber wir wissen auch nicht, wie sehr es mich unbewusst beeinflusst. Wir wissen, dass es mich dazu bringt, dir gefallen zu wollen, zu tun, was du willst. Ich kann nicht riskieren, zu einer Art Trabanten von dir zu werden. Ich will nicht Teile meiner Persönlichkeit aufgeben. Ich will dich, aber ich will nicht dir gehören. Ich will mir gehören. Und was ist mit dir? Was willst du?«
    Nick zog die Hand von ihrem Gesicht, als habe er sich an ihrer Haut verbrannt.
    Â»Das verstehe ich nicht.«
    Â»Doch, das tust du«, widersprach Mae. »Du kannst nicht einfach hingehen und dir das Päckchen schnappen, wenn es sich bietet. Das ist die menschliche Welt und ich bin ein Mensch. Ich weiß, dass du keiner bist. Aber du musst schon etwas zu mir sagen. Ich muss es wissen.«
    Â»Was soll das bringen?«, wollte Nick wissen. »Da ich offensichtlich dafür bestraft werde, dass ich tue, was du wolltest.«
    Mae fuhr vom Sofa hoch, sodass sich Nick eiligst aufrichten musste, weil sie ihm sonst den Kopf ins Gesicht gestoßen hätte. Er zog sich vom Sofa zurück wie ein Tier im Käfig, das auf und ab gehen will. Mae verschränkte die Arme vor der Brust und in ihren dunklen Augen glänzten Tränen.
    Â»Hier geht es nicht darum, dich zu bestrafen«, erklärte Mae wütend. »Es geht überhaupt nicht um dich. Es geht um mich und darum, dass ich ich selbst bleibe. Aber wenn ich die Perle bekommen kann, nun, dann möchte ich vielleicht hören, was du mir zu sagen hast.«
    Nick verstummte. Daran hatte er in Bezug auf die Perle noch gar nicht gedacht, stellte Sin fest, und sie war ein wenig überrascht, dass Mae es getan hatte.
    Â»Du willst also die Perle.«
    Â»Was ich will«, erklärte Mae, »ist, dass du zu mir kommst, wenn ich die Perle habe, und mir sagst, was du willst. Und wenn du nichts so stark willst, dass du versuchst, es in Worte zu fassen …«
    Sie zuckte ruckartig die Schultern und lief zur Tür. Sin presste sich an Alans Zimmertür und wollte gerade hineinschlüpfen, doch sie hörte Maes letzte Worte laut und deutlich.
    Â»â€¦ nun dann, Nick. Dann lass es.«
    Sobald sie in Alans Zimmer geschlüpft war, lehnte sie sich an die geschlossene Tür und lächelte ihn an.
    Â»Wie es scheint, ist dein Bruder also nicht mit mir einverstanden.«
    Alan blickte von seinem Buch auf und lächelte zurück. »Natürlich nicht. Du wirst mir offensichtlich das Herz brechen.«
    Es klang nicht ganz wie ein Scherz, und Sin wusste nicht, was sie sagen sollte, daher ging sie zum Bett und küsste ihn. Alan zog sie an sich, die Hand in ihren Nacken gelegt. Sie legte sich neben ihn und flüsterte ihm ins Ohr: »Ganz offensichtlich habe ich genau das vor.«
    Â»Es ist nur allen klar, dass ich dich nicht verdient habe«, erklärte Alan. »Aber mach dir deswegen keine Sorgen. Ich werde lügen und Ränke schmieden und töten, um dich zu behalten.«
    Â»Das ist in Ordnung«, fand Sin und fuhr mit dem Mund an seinem Kiefer entlang. »Warum machst du nicht dein Buch zu?«
    Â»Es ist sehr interessant.«
    Sin lächelte. »Das bin ich auch.«
    Â»Das interessanteste Mädchen, das ich kenne«, bestätigte Alan.
    So etwas hatte sie schon oft gehört, allerdings mit schön statt interessant . Doch so gefiel es ihr besser.
    Plötzlich rückte Alan ein Stück zur Seite und sah sie ernst an.
    Â»Ich will nicht, dass du das falsch verstehst«, begann er, ein Anfang, der selten gut ausging, »und ich will ehrlich zu dir sein.«
    Â»Das musst du nicht«, sagte Sin. »Ich werde schon wissen, was du meinst, wenn du lügst.«
    Alan legte die Hand an ihr Gesicht und sah sie an, als sei sie ein Kaleidoskop in allen Farben, und sie gefielen ihm alle.
    Â»Ich bin im Augenblick recht selbstsüchtig«, bemerkte er leise. »Cynthia, du

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