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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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gezwungen, in die Küche zu gehen.
    Um sich daran zu hindern, wegzugehen, um es wenigstens einen Moment hinauszuzögern, hatte er seine Hand mit dem Messer an den Tisch geheftet, um die Zeit zu haben, ihnen eine Nachricht zu hinterlassen.
    Die Worte waren tief in die Oberfläche des Tisches eingeritzt, tiefer als notwendig, als hätte Alan verzweifelt versucht, zu zeigen, wie sehr er meinte, was er geschrieben hatte.
    Ich liebe euch. Folgt mir nicht.

13
    Dunkles Licht
    I ch gehe ihm nach«, sagte Nick.
    Sin zuckte zusammen und wurde aus ihrer Starre gerissen. Sie war sich nicht sicher, wie lange sie dort gestanden und zitternd das Blut und die Worte angestarrt hatte.
    Sie machte einen Schritt nach vorne und stellte fest, dass ihre Beine ihr den Dienst versagten, und sie wankte.
    Â»Wir wissen nicht, wo er ist.«
    Nick stand auf und stieß heftig den Sessel zurück.
    Â»Ich weiß, wo Gerald ist. Und ich werde ihm langsam die Eingeweide herausreißen, bis er mir sagt, was er mit meinem Bruder gemacht hat.«
    Sin sah ihm in die schwarzen Augen.
    Â»Gut«, sagte sie. »Wir gehen zusammen.«
    Bevor er widersprechen konnte, war sie in ihrem Zimmer, schlüpfte in ihre Schuhe und steckte ihre Messer ein. Sie warf einen Blick auf den Abdruck im Kissen, auf dem Alan in der Nacht neben ihr geschlafen hatte, und musste Panik und Entsetzen hinunterschlucken, doch sie hielt nicht inne. Sie lief ins Wohnzimmer und rüttelte Mae wach.
    Â»Was…?«, fuhr Mae schlaftrunken auf. Einen Augenblick lang beneidete Sin Mae darum, dass sie es noch nicht wusste, und verspürte dann Mitleid mit ihr, weil sie es ihr sagen musste.
    Â»Alan ist weg«, erklärte sie. »Nick und ich gehen ihn holen. Bleibst du bitte bei Lydie und Toby?«
    Schlagartig war Mae wach, die Realität traf sie wie ein Schwall kaltes Wasser, und ihr Gesicht veränderte sich. Sie sah ein wenig panisch aus, als würde sie sich viel lieber mit einer ganzen Bande von Killer-Magiern abgeben als mit zwei Kindern, aber sie nickte sofort.
    Â»Natürlich«, sagte sie und straffte die Schultern.
    Â»Danke«, antwortete Sin und rannte los. Im Gang lief sie in Nicks Rücken hinein, der wie eine solide Mauer vor ihr stand. »Ich komme mit«, erinnerte sie ihn wütend.
    Nick antwortete nicht, hatte aber nichts dagegen, dass sie ihm nachlief, als er aus der Tür, den Gang mit dem Maschendrahtzaun entlang und die Treppe hinunterrannte. Er war schnell, aber das war Sin auch.
    Die kühle Luft des Herbstmorgens ließ sie zittern. Sie betrachteten vom Straßenrand aus die Parklücke, in der Alans und Nicks Auto gestanden hatte. Sin sah Nick an.
    Â»Kannst du dich nicht einfach … hinschicken?«
    Â»Nein«, knurrte Nick. »Denn mein dämlicher Bruder hat mich überzeugt, den größten Teil meiner Kräfte für nichts und wieder nichts aufzugeben.«
    Er fuhr in einer wütenden, aber kontrollierten Bewegung herum wie ein Tier im Käfig und stapfte die Straße entlang.
    Sin folgte ihm. »Klauen wir ein Auto?«
    Es schien ihr eine gute Idee, allerdings hoffte sie, dass Nick wusste, wie das ging. Vermutlich schon.
    Ãœber die Schulter hinweg antwortete Nick: »Ich habe noch ein Auto.«
    Es war ein paar Straßen weiter geparkt, und Sin hätte nie vermutet, dass es Nick gehören könnte. Es war schlank und silbern, glänzte wie eine polierte Waffe und sah teuer aus.
    Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte Sin ihm Fragen dazu gestellt. Doch jetzt ließ sie sich nur auf den Beifahrersitz fallen. Das schwarze Sitzleder fühlte sich butterweich und glatt unter ihrer Jeans an, und sie vermutete, dass es ein Oldtimer war, den Nick liebevoll restauriert hatte.
    Sie erinnerte sich daran, ein Auto dieser Farbe im Sommer in Nicks Garten stehen gesehen zu haben, aber sie hätte nie geglaubt, dass er in so kurzer Zeit so viel daran getan hätte.
    Sie hoffte, dass es schnell war.
    Der Motor sprang schnurrend an und es war tatsächlich schnell. Nick saß mit grimmigem Gesicht am Steuer und schien Kurven sehr persönlich zu nehmen. Sin krallte sich am Armaturenbrett fest und wartete, während die Stadt an ihnen vorbeiflog, bis sie den Fluss erreichten.
    Dann mussten sie nur noch die Bankside an der Themse entlangfahren, bis sie das Schiff der Magier fanden.
    Sin saß auf der Flussseite und suchte das Wasser so intensiv ab, dass ihr die Augen brannten.
    Â»Da!«,

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