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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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weißt, dass ich wahrscheinlich dem Tode geweiht bin.«
    Sins Hände ballten sich zu Fäusten, sodass sich ihre Nägel in die Handflächen gruben. »Ich weiß.«
    Â»Im Augenblick geht es im Zirkel drunter und drüber«, fuhr Alan fort. »Aber das wird nicht lange dauern. Sie werden einen Weg finden, Geralds Mal an mir zu nutzen. Oder sie werden mich einfach umbringen.«
    Â»Wir werden es entfernen.«
    Â»Wir werden es versuchen«, entgegnete er. »Aber das ist es eben. Ich will nicht so tun, als hätte ich nur noch ein paar Tage zu leben. Ich will so handeln, als würde ich nirgendwohin gehen. Ich will auch nirgendwohin gehen. Ich will, dass wir uns Zeit lassen.«
    Â»Gut, in Ordnung«, meinte Sin. Sie küsste ihn erneut, um ihm zu zeigen, dass er sich mit der Romantik so viel Zeit lassen konnte, wie er wollte. Sie würde immer noch da sein. »Es wird dir noch leidtun, wenn ich ausziehe.«
    Â»Du willst …?«
    Â» Lass uns nichts überstürzen, Cynthia «, imitierte Sin seine Stimme. » Lass uns nur zusammenziehen . Ja, ich ziehe aus. Du kannst aber gelegentlich rüberkommen und mir etwas zu Essen kochen.«
    Â»Klingt fair.«
    Sin ließ sich tiefer in die Kissen sinken.
    Â»Und jetzt kannst du mir etwas vorlesen.«
    Â»Das gefällt mir«, meinte Alan.
    Er setzte sich ein wenig auf, um die Kissen zu richten, drückte sie aber eher flach, anstatt sie an das Kopfteil zu lehnen, sodass Sins Kopf herabglitt. Alan neigte sich über sie und küsste sie, seine Hand glitt an ihren Rippen entlang, und seine Finger zogen eine warme Spur über ihr dünnes T-Shirt. Sins Atem wurde schneller, als der Kuss intensiver wurde, doch es spielte keine Rolle, Atmen schien so furchtbar irrelevant im Vergleich zu dem Schauder, den sie unter Alans Küssen empfand.
    Â»Ich würde es tun, weißt du«, murmelte Alan leise.
    Sin gab einen kleinen fragenden Laut von sich, zu mehr war sie nicht imstande.
    Â»Lügen«, antwortete Alan und küsste sie wieder.
    Â»Ränke schmieden«, fügte er einen Moment später an ihrem Ohr hinzu. Sin wölbte sich ihm entgegen und seine Finger berührten die Haut zwischen ihrem T-Shirt und der Jeans.
    Â»Und töten«, flüsterte er an ihrem Mund und machte sie erneut atemlos mit seinen Küssen.
    Â»Gut zu wissen«, fand Sin, als sie sich mit wild klopfendem Herzen endlich losmachte. Sie wandte den Kopf zur Seite und bemerkte, dass Alan in der anderen Hand immer noch das Buch hielt. Leise begann sie zu lachen und sah ihn an. »Du hältst die Seite fest.«
    Â»Natürlich. Ich will dir doch vorlesen«, lächelte Alan. »Gleich.«
    Eine ziemliche Weile später tat er es dann auch. Sin legte den Arm auf seinen Bauch und die Wange an seine Schulter, um ihm zuzuhören. Er hatte etwas gewählt, von dem er glaubte, dass es ihr gefallen würde.
    Es gefiel ihr auch. Sie war schlicht glücklich, so glücklich wie seit über einem Jahr nicht mehr, auf strahlende, sichere Art und Weise. Sie verbarg ihr Lächeln an seiner Schulter und schlief ein.
    Als sie am frühen Morgen aufwachte, war ihr kalt, weil sie auf der Bettdecke lag und allein war.
    Sin streckte sich und stand auf, zog sich die zerknitterte Kleidung zurecht und tapste gähnend in den Flur. Im Wohnzimmer sah sie Mae zusammengerollt auf dem Sofa liegen und fest schlafen. Sie war doch nicht gegangen.
    Sie öffnete lächelnd die Tür zur Küche.
    Nick saß auf einem der Stühle, die Ellbogen auf die Knie gestützt, und ließ die Hände vor sich herabhängen. So wie er dasaß, ließ Sin vermuten, dass er schon eine ganze Weile dort war.
    Doch nicht so lange. Das Blut, das auf dem Tisch, auf einem der anderen Stühle und auf dem Boden verteilt war, war noch nicht ganz trocken.
    Auf dem Tisch lagen zwei Messer. Sin kannte sie, denn sie hatte gesehen, wie Alan sie auf dem Jahrmarkt der Kobolde geworfen hatte. Auch Nick musste sie kennen.
    Es waren Alans Messer.
    Sie sah deutlich, was passiert sein musste. Sie wünschte sich, sie sähe es nicht. Sie wünschte, sie könnte einfach in der Tür stehen bleiben und zittern und fragen, was los war.
    Aber sie wusste es genauso gut, wie Nick es wusste.
    Als das Mal, das ihn foltern oder töten oder zwingen konnte, alles zu tun, was Gerald wollte, ihn hatte aufstehen und Gott weiß wohin gehen lassen, hatte Alan sich

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