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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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schreit. »Wo ist er?«
    Die anderen Magier fuhren zurück. Geralds Lächeln geriet nicht einmal ins Wanken.
    Â»Die Sache ist die«, erklärte er im Plauderton, »ich kann nicht zulassen, dass die anderen Zirkel glauben, die Marktleute könnten herumlaufen und Magier ermorden, ohne dass es Konsequenzen hat, oder?«
    Oh Gott. Gerald hatte Mae die Waffe aus mehr als einem Grund verschafft.
    Er hatte gewusst, dass der ganze Zirkel glauben würde, Alan hätte Celeste getötet. Er hatte jemandem die Schuld gegeben, den er öffentlich jederzeit auf schreckliche Weise bestrafen und so Celestes Anhänger auf seine Seite bringen konnte.
    Sin flüsterte: »Was hast du ihm angetan?«
    Nick erhob die Stimme zu etwas, was zwischen einem Heulen und einem Grollen lag: »Wo ist er?«
    Â»Komm schon«, sagte Gerald. »Da du es lieber zugelassen hast, dass er gefoltert wird, anstatt die einfachen Aufgaben zu erledigen, die wir von dir verlangt haben, glaubte ich nicht, dass es so ein Schlag für dich sein würde.«
    Â»Wovon redest du?«, wollte Nick wissen. »Wo ist er?«
    Â»Nick wusste nichts davon«, sagte Sin. »Alan hat ihm gesagt, du hättest noch keine Forderungen gestellt. Er wollte nicht, dass er es wusste.«
    Sie fragte sich insgeheim, was Gerald wohl mit der Leiche gemacht hatte.
    Bestimmt hatte er Alan langsam umgebracht.
    Â»Wir haben dich angelogen«, erklärte sie Nick. »Gerald hat Dinge verlangt. Alan hat ihm gesagt, du würdest es nicht tun.«
    Nick lachte, ein grausames, knirschendes Lachen. »Ich … ich hätte alles getan!«
    Gerald sah kurz verwundert aus, lächelte aber gleich darauf wieder.
    Â»Und jetzt wirst du alles tun, weil ich es sage«, sagte er sanft. »Alan war für mich nicht weiter von Nutzen. Und das hat jetzt so viel Spaß gemacht. Ich kann es kaum erwarten, es euch zu zeigen.«
    Â»Zeigen?«, fragte Sin.
    Gerald nickte zu der Doppeltür hin, die in den Speisesaal führte. Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, machte Nick auf dem Absatz kehrt und ging zur Tür.
    Sin folgte ihm, doch sie musste sich zu jedem Schritt zwingen. Sie konnte ihren Blick nicht abwenden, doch sie wusste, was auch immer hinter diesen Türen lag, sie wollte es nicht sehen.
    Nick stieß die Tür auf, dass es durch das Schiff dröhnte.
    Man hatte Stühle und Tische aus dem Speisesaal entfernt und auch alles andere hinausgeräumt. Es war nur ein leerer Raum, auf dessen Fußboden die Morgensonne ihre goldenen Strahlen warf.
    In der Mitte des nackten Fußbodens glitzerte etwas.
    Alan stand an einem der Fenster und die Sonne ließ sein Haar eher golden als rot erstrahlen.
    Alles war still und ruhig, man hörte nichts als ihrer aller Atem. Langsam erkannte Sin, was das Metallteil auf dem Boden war: es war Alans Brille, zerbrochen und verbogen.
    Alan wandte sich langsam vom Fenster zu ihnen um.
    Doch es war natürlich nicht mehr Alan.
    Die Sonne schien warm auf das Gesicht, das sie so liebte, spielte auf Flächen und Kanten und fing sich hell in den Locken seines Haares.
    Doch die Schwärze seiner ausdruckslosen Augen, die kalten Öffnungen in eine andere Welt, konnte das Sonnenlicht nicht erreichen.
    Und wieder hatte Sin das Gefühl, als würde ihr die Welt entgleiten. In dem sonnendurchfluteten Raum war es unglaublich kalt, sie zitterte, und es war niemand da, der ihr den Arm um die Schultern legte. Das Schweigen des Dämons füllte den Raum.
    Das, was schlimmer war als der Tod, das, was jeder Tänzer am meisten fürchtete, das Wort, das niemand aussprach, was verloren bedeutet, und für immer verloren.
    Besessenheit.
    Sin hörte, wie etwas die Stille zerriss, und erkannte, dass sie es selbst war, deren abgehackter Atem zu Schluchzen wurde. Sie legte die zitternden Finger an die Lippen, um die Laute zu unterdrücken, und stellte fest, dass ihr die Tränen über das Gesicht liefen. Sie presste die Hand heftig auf ihren Mund und versuchte mit dem Weinen aufzuhören.
    Der Dämon in Alan lächelte.

14
    Gießt weg das Meer
    S in zwang sich, mit dem Weinen aufzuhören, schluckte die panischen Laute herunter, die sich ihrer Kehle entwinden wollten und die in ihrem Hals schmerzten und auf ihrem Weg nach unten brannten.
    Sie konnte nicht aufhören, den Dämon anzustarren und hatte immer noch nicht die leiseste Ahnung, was sie tun sollte.
    Als Nick sich

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