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Der Pakt der Wächter: Roman

Der Pakt der Wächter: Roman

Titel: Der Pakt der Wächter: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Egeland
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Jesus und später auf ihren heiligen König Olav. In diesem Chaos aus religiösem Glauben, magischen Zahlen, Astrologie und heiliger Geometrie gelang es Asim, die ägyptische Mythologie mit dem nordischen Asenkult und dem Christentum zu vereinen. Entstanden sind daraus die Symbole Anch, Ty und Kreuz. Die Kombination dieser drei sakralen Zeichen sollte das Erkennungszeichen der Bruderschaft der Wächter sein, aber auch einen magischen Schutz darstellen, der für alle Religionen galt. Asim unterrichtete die Wächter in Religion, Astrologie und in den esoterischen Wissenschaften. Loyal unterwarfen sie sich ihrem Meister und schworen, ihr Leben der geteilten Aufgabe zu weihen.«
    Esteban pafft an seiner Zigarre, ehe er den Rauch in meine Richtung bläst. Ich wedele ihn mit der Hand weg.
    »Gleichzeitig musste Asim aber auch die Magie zu Hilfe nehmen. In der ägyptischen Mythologie und Tradition war es wichtig, die Götter zu ehren, indem man ihnen Denkmäler setzte. Die Welt ist, wie Sie wissen, voller Heiligtümer, deren Lage magische Muster bilden, die wir gar nicht bemerken. Asim konsultierte die Sterne und erstellte ein Horoskop, mit dem es ihm gelang, die Heilige Geometrie der Erde mit einem ausgewählten Sternbild in Einklang zu bringen. Indem er fünf Grabkammern so positionierte, dass sie ein Pentagramm formten, das mit dem Sternbild Gemini übereinstimmte, dem Bild des Zwillings, schützte er seine Grabkammern mit überirdischer Kraft. Wie Sie wissen, sind die Positionen anhand der mangelhaften Karte berechnet worden, die ihm zur Verfügung stand: die Sunniva-Höhle. Nidaros. Hamar. Tønsberg. Bjørgvin. Asims Nachfolger – die frisch christianisierten Gründer der neuen Nation – brauchten etwas mehr als ein Jahrhundert, um den grandiosen Plan ihres Meisters umzusetzen. Als die Prachtbauten fertig waren, versteckte sich in jedem eine geheime Grabkammer: im Nidarosdom, der Domkirche von Hamar, dem Tunsberghaus und dem Lysekloster.«
    »Und was ist mit den Stabkirchen? Wie passen die ins Bild?«
    »Das ist ein ganz anderes Kapitel. Ich komme noch darauf zu sprechen.«
    Esteban tritt an einen Schrank und nimmt einen alten, mit einem Nadeldrucker erstellten Text heraus. Das Papier ist perforiert.
    »Asims eigene Geschichte. Die Übersetzung ist etwas holperig.«
    Mein Herz bebt, als er mir den Stapel Papiere reicht.

ASIMS GESCHICHTE
     
    Gegrüßet seist du, Amon-Ra, mächtiger Gott, du Herrscher der Wahrheit; gegrüßet seist du, Osiris, König der Ewigkeit, gegrüßet seist du, Jesus, barmherziger Erlöser und Sohn Gottes; gegrüßet seist du, Mohammed, Allahs hochgepriesener Prophet. Ich bin Asim, Hohepriester im Tempel der demütigen Diener seiner Heiligkeit, des Sonnengottes Amon-Ra, der Wächter des göttlichen Paktes , unweit der Mauern von Theben und der königlichen Gräber. Ich schreibe diese Worte als Gefangener im Land der Leiden. Wahrlich, ich sage euch: Ich bin gestrandet am Ende der Welt, in einem Reich aus ewigem Eis und Kälte, aus Schnee und Steinen und Bergen, die so hoch sind, dass sie den Himmel aufreißen. In tiefen Fjorden und dunklen Wäldern wüten Männer so roh und wild wie die grausamsten Dämonen im Reich des Todes. Ich hoffe, es findet das Wohlgefallen der Götter, wenn ich nun kundtue, dass ich eine neue Grabkammer für DEN HEILIGEN gefunden habe.
     
    Hier, Götter der Götter, ist mein Bericht:
     
    Die Wilden kamen im Morgengrauen, als Amon-Ras Odem den Himmel rot färbte. Ich stand mit nackten Füßen und noch benommen von der Nacht auf dem Felsplateau und starrte auf die fremdartigen Schiffe, die flussauf gesegelt kamen: lange, schmale Schiffe mit gewaltigen Segeln und geifernden Drachenköpfen. Bis zum Horizont im Norden sah ich nichts als Schiffe, und immer mehr von ihnen umrundeten die Landzunge.
    Ich war lange vor den anderen aufgestanden. Hatte mir den Schweiß der Nacht mit dem Wasser des Lehmkrugs abgewaschen, der in der kühlsten Ecke des Schlafsaals stand, und frisch gepflückte Früchte verspeist. Erfrischt hatte ich den Tempel verlassen und war hinaus in den Morgen getreten. Ich stand auf dem Plateau, als ich die Schiffe entdeckte. Fragend blickte ich zum Himmel empor. Warum hatten die Sterne mich nicht gewarnt? Warum hatten die Götter mich nicht vorbereitet? Welche fremden Götter schützten diese Wilden, wer stand ihnen bei? Sie konnten doch unmöglich mächtiger sein als die meinen. Warum hatten meine Götter die Augen verschlossen und sich abgewendet?
    Die

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