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Der Pakt des Seelensammlers (German Edition)

Der Pakt des Seelensammlers (German Edition)

Titel: Der Pakt des Seelensammlers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krüger
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Jim.
    Miranda setzte sich neben Jack dem Direktor gegenüber, dessen linke Finger den Handballen seiner rechten pausenlos kneteten.
    »Lebt irgendetwas in den näheren Wäldern, das eine solche Wunde hätte schlagen können?« begann Jack.
    »Nein. Definitiv nicht.«
    »Aber wir sind uns einig, dass es kein Sturz war.«
    Jims Blick huschte von ihr zu Jack. »Ich denke, das war keine Frage.«
    »Was kann es dann sein?« fragte Miranda. In ihrem Kopf zogen diverse Gestalten vorüber, die allesamt aus billigen Horrorfilmen zu stammen schienen. »Ist dort draußen jemand?«
    »Ich habe jemanden gesehen«, warf Jack unmittelbar ein. »Als ich mit dem Lieferwagen hier hergefahren bin. Sie wissen das, Jim!«
    »Ach, Carver, lassen Sie das!«
    »Nein, ich will es hören, Mr. Jones! Erzähl weiter.«
    »Eine Gestalt, ein Mann, nach der Statur zu schließen. In der Hand eine ... etwas hell Leuchtendes. Vielleicht eine Taschenlampe. Es könnte jemand gewesen sein, der genau wusste, wie sich das Wetter entwickeln würde. Ich hatte einen Unfall.«
    »Sie hätten meinen Lieferwagen beinahe beschädigt, nur weil Sie unfähig sind, geradeaus zu fahren! Erfinden Sie keine Ausreden!«
    Miranda blickte von Jack zu Jim. Die Spannung zwischen beiden Männern lag wie Elektrizität in der Luft, wie ein Knistern vor einem Sommergewitter. Wenn du nichts unternimmst, prügeln sie sich in zwei Minuten und nichts wäre der Situation derzeit abträglicher.
    »Und ich sage, er war da!«
    »Was hat er getan?«
    Jack zuckte die Achseln. »Ich bin bewusstlos geworden, und als ich wieder aufgewacht bin, war er verschwunden.«
    »Na schön. Das bringt uns jedenfalls nicht weiter. Hören sie auf, sich zu streiten, alle beide.« Miranda legte die Hände auf den Tisch. »Da uns niemand helfen kann, müssen wir uns selbst helfen.«
    »Wie das, Miss Reiley? Haben Sie auch vor, hinauszugehen?«
    »Vielleicht, ja. Vielleicht haben aber auch Sie einen Vorschlag, schließlich ist das ihr Hotel.«
    »Es gibt einen einfachen Weg. Wir bleiben alle hier.«
    »Das ist keine Lösung, Mr. Jones. Wir können nicht einfach abwarten. Niemand weiß, wie lange der Sturm anhalten wird.«
    »Ich -« Jim hielt inne.
    Über das polierte Parkett des Speisesaals eilten Schritte. Sie alle drehten sich um, als in der Türöffnung Greg Bradley auftauchte, so schwer atmend, als wäre er weit und sehr schnell gerannt.
    »Wir haben ein Problem, Sir. Sie sollten sich das sofort ansehen.«
    »Was ist es?«
    »Die Notstromaggregate. Sie geben den Geist auf.«

32
    »Also ... was heißt das? Die Aggregate haben einfach aufgehört zu funktionieren?« Jack runzelte die Stirn. Er hatte nicht daran geglaubt, dass sie fähig gewesen wären, den Weg hinab zu den Generatoren in dieser Zeit zurückzulegen. »Wie kann das sein?«
    »Das ist ganz einfach. Die Antriebsriemen hier, hier und der dort drüben fehlen.« Bradley deutete auf die entsprechenden Stellen. »Jemand hat sie absichtlich entfernt.«
    »Oh Gott«, sagte Miranda. »Wieso ... wieso würde jemand das tun?«
    Jim öffnete die Brandschutztür. »Die übrigen Kanister sind alle noch da.«
    Jack zählte sie. »Sind das nicht ein bisschen wenig?«
    »Das sind alle, die wir noch haben. Die Aggregate hätten bis morgen früh durchlaufen können.«
    »Was?«
    »Ich ... ich hätte es allen noch früh genug mitgeteilt, ich wollte nur unnötige Aufregung vermeiden.«
    »Die Gäste werden verdammt aufgeregt sein, wenn der Strom heute Abend nicht mehr funktioniert«, zischte Miranda. »Was jetzt?«
    »Wir müssen sie reparieren. Irgendeinen Ersatz für die Antriebsriemen, irgendwas.«
    Natürlich, Jim. Ein solcher Vorschlag konnte - wenn überhaupt - nur von ihm kommen. Brillant. Jack lachte leise in sich hinein. Den Antriebsriemen ersetzen - womit?
    »Ich kann es versuchen, wenn sie wollen«, sagte eine fremde Stimme in die Stille hinein.
    Miranda entfuhr ein spitzer Schrei, die anderen fuhren herum.
    »Entschuldigung!« Im Durchgang nach draußen stand Connor Arrington. Jack dachte an ihr Gespräch am Vorabend zurück, als noch alles in bester Ordnung gewesen, der Wahnsinn noch unter dem Deckmantel der Vernunft verborgen war. Er hatte den Indianer seitdem nur noch flüchtig wahrgenommen, zu viel Unerwartetes war auf sie alle eingestürzt. »Entschuldigung, ich wollte niemanden erschrecken!«
    »Was ...« Jim schnappte nach Luft. »Was machen Sie hier?«
    »Ich bin ihnen gefolgt. Das Problem da«, er deutete auf die Aggregate, »ich kann es

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