Der Pakt des Seelensammlers (German Edition)

Luft flog und irgendwo im Dunkel verschwand. Mit einer zweiten Bewegung stieß der Weiße alle drei Klauen durch die Lunge seines Opfers und stieß ihn von sich. Der Mann röchelte und fiel nach hinten wie ein Taschenmesser, das zusammengeklappt wurde.
    Aber er hatte ihnen Zeit verschafft. John goss einen großen Teil des Reinigungsbenzins mit einer schwungvollen Bewegung auf den Umhang des Weißen. Jack hielt den Flambierbrenner an das zusammengeknüllte Tuch in seiner anderen Hand, zielte, holte aus - wenn du jetzt nicht triffst, Jack, dann seid ihr alle erledigt (das war die Wahrheit, und Jack wusste es) und warf.
    Jack traf und das Reinigungsbenzin entzündete sich in Sekundenschnelle. Der Weiße stand in Flammen, von oben bis unten. Er taumelte, schlug um sich, schrie und stürzte davon, der Umhang wehte ihm hinterher wie eine brennende Fackel.
    »Ihm nach!«
    Der Weiße rannte in die Küche, lichterloh brennend, dann in den Lagerraum, dessen Tür nicht mehr blockiert war. Am Boden erkannte Jack eine lange Stange, mit der Floyd wohl die Tür blockiert hatte (die Regale waren leer, was für Jack keine Überraschung mehr war). Unter dem Fenster war eine Schneelache, die sich immer mehr ausbreitete, das Fenster selbst war eingefroren. Der Weiße kletterte hindurch, mit einer einzigen, verwischten Bewegung. Draußen stieß er einen letzten wutentbrannten Schrei aus. Dann war wieder alles still. Jack schlug das Fenster zu. Er zerstörte allen Schnee mit dem Feuer des Flambierbrenners. Der Schnee fauchte und kroch über den Boden, aber Jack folgte ihm mit stoischer Ruhe. Dann sank er schwer atmend gegen die Wand und versuchte, seinen rasenden Herzschlag unter Kontrolle zu bringen. Es gelang ihm nicht. Sein Herz war ein Uhrwerk, das unweigerlich seinem Ende entgegen ging, das spürte Jack.
    Undeutlich, aus weiter Ferne, weitere Schreie.
    Nahm dies kein Ende?
    Die Antwort war leicht: nein. Nicht solange jene dort draußen waren und auf ihre Gelegenheit warteten, eine Gelegenheit, die unweigerlich kommen würde.
    Jack stieß sich von der Wand ab und ging wieder hinaus. Der Speisesaal war im Licht seiner Handlampe vor seinen Augen nur noch ein undeutlich verwaschenes Bild. Jack spürte, wie sein Körper den Anstrengungen nachgeben wollte. Nur noch ein paar Schritte, nur noch ein bisschen weiter ... bitte ...
    Zuerst sah er John, der mit dem Gewehr an der Schulter auf die Barriere zielte. Auf der anderen Seite, Jack schwenkte den Lichtstrahl hinüber, standen der Reverend, Miranda, Mara und Bradley, die Blicke auf die Barriere gerichtet. Die ganze Eingangshalle war so still, dass man hätte hören können wie draußen der Schnee fiel. Aber da war noch etwas. Jack machte einen Schritt vorwärts. Am Boden ganz in ihrer Nähe, lag der leblose Körper eines Mannes.
    Es war nicht Richter, es war ein anderer, vielleicht der Araber, der sich Floyd angeschlossen hatte. Jack konnte es nicht sehen, seine Augen waren müde und tränten.
    Also waren sie nochmals zurückgekommen, nachdem Richter verschwunden war. Als der Weiße sie beschäftigt hielt, waren sie noch einmal zurückgekommen. Aber wer hatte Miranda verteidigt?
    Jack erstarrte, als er bemerkte, was den Mann am Boden getötet hatte. In seinem gespaltenen Schädel steckte ein Tomahawk.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind!«
    Jack drehte sich wieder um. Sein ganzer Körper schmerzte, die Kälte in seinen Beinen brachte ihn um den Verstand. Was jetzt, was ging hier vor sich? Dann endlich bemerkte er, wieso John das Gewehr in Richtung der Barrieren gerichtet hatte, auf wen er zielte. Der Nebel, den sein ermüdender Körper vor seine Augen legte, klärte sich wieder, aber nicht so weit wie er erhofft hatte. Aber es reichte aus.
    Wie war das möglich?
    Er hätte niemals so lange dort überleben können.
    Dort, auf ihrer Seite der Barriere, stand Connor Arrington. Der Indianer. Verschollen und jetzt - zurückgekehrt von den Toten.

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    »Connor?« Jack starrte ihn ungläubig an. »Sie ... Sie sind zurück? Wie ist das möglich? Wir waren zusammen dort draußen im Sturm und ... wie zur Hölle ist das möglich?«
    »Es ist nicht möglich. Er war viel zu lange dort draußen«, sagte John. »Und das kann nicht mir rechten Dingen zugehen. Machen Sie eine Bewegung, die mir nicht gefällt und ich werde Ihnen beweisen, dass ich auch im Dunkeln ausgezeichnet treffe!«
    »Bleib ruhig, John.« Jack ging zu ihm hinüber, um Connor besser betrachten zu können. Es blieb nicht mehr viel Zeit, das