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Der Pakt - Rügen Thriller

Der Pakt - Rügen Thriller

Titel: Der Pakt - Rügen Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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nenne ich ein Alibi. Irgendwelche Spuren?«
    »Nein, nichts. Kurz nach der Tat gab es in unmittelbarer Nähe des Hotels eine merkwürdige Auseinandersetzung zwischen einer kahlköpfigen Frau und drei bewaffneten Männern. Eine versuchte Entführung oder eine Prügelei, so ganz war das nicht auszumachen. Zeugenaussagen zufolge sahen die Angreifer aus wie Osteuropäer. Einige behaupteten sogar, sie hätten russisch gesprochen. Aber wir haben weder sie noch die Frau jemals gefunden. Eine Verbindung zwischen Kirijenko und dem Mord war nicht herzu stellen. Damit brach der Fall in sich zusammen. Und in meinen Ermittlungen gegen Valkunas war ich keinen Schritt weiter.«
    »Aber ein Jahr später haben Sie ihn zur Strecke gebracht.«
    »Wenn Sie es so nennen wollen.« Manja verzog den Mund bei der Erinnerung an die dunkelsten Wochen ihres Lebens.
    »Was ist aus der Klage in Moskau geworden?«
    »Die wurde abgewiesen. Das Hotel konnte gebaut werden.«
    »Mit anderen Worten, Kirijenko hat die Diamanten bekommen.«
    »Höchstwahrscheinlich. Doch die Kollegin in Moskau hatte nichts gegen ihn in der Hand. Das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt.« Manja sah Mast an. »Aber diese Geschichte ist Schnee von gestern. Valkunas ist tot. Kirijenko ist tot. Burow ist tot. Wieso glauben Sie, dass ich Ihnen bei Ihrem Fall in Binz helfen kann?«
    »Sie haben sich damals mit Kirijenko beschäftigt. Sie wissen, wie er getickt hat. Mit diesem Hintergrund fallen Ihnen vielleicht Verbindungen ins Auge, die uns bisher entgangen sind. Ihre dama l ige Akte müssen Sie sich unbedingt noch einmal ansehen. Dresden hat sie uns bereits geschickt. Und zum Warmwerden habe ich auch schon einen Auftrag für Sie. Kirijenko hatte vor seinem Tod Besuch von einem Callgirl. Ich will, dass Sie mit dem Mädchen reden.«
    »Ist sie eine Verdächtige?«
    »Bislang nicht. Wir haben sie als Zeugin vernommen. Was sie sagte, war stimmig. Hinweise, die darauf hindeuten, sie sei an dem Mord irgendwie beteiligt gewesen, gibt es nicht. Sprechen Sie trotzdem noch einmal mit ihr.«
    Manja sah aus dem Fenster. Draußen flogen schneebedeckte Felder vorbei. Dicke Flocken wehten gegen die Windschutzscheibe. Obwohl Mast die Heizung aufgedreht hatte, fröstelte Manja in ihrem dünnen Mantel. Als Erstes würde sie sich ein paar neue Sachen kaufen müssen. Mit einem Mal wurde sie von ihrer Müdigkeit übermannt. Sie verstaute den leeren Kaffeebecher im Seitenfach der Tür, lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen.

20
    »Das Feuer ist in der Werkstatt im Keller ausgebrochen, sagen die Experten. Unter Einsatz eines Brandbeschleunigers.« Jürgen Fuchs biss in seine Bratwurst. »Außerdem meint dieser Schnüffler von Staatsanwalt, dass ich auf die Mitteilung von dem Feuer durch die Polizei viel zu teilnahmslos reagiert hätte. Das alles spräche für Brandstiftung. So hat er es jedenfalls meinem Anwalt erzählt.«
    Peter Rottmann, der auf der Sitzbank vor ihm saß, hielt einen Becher Glühwein in der Hand. Er nickte, den Kopf nach hinten zu Fuchs gewandt.
    Ihr Treffen fand unter konspirativen Umständen statt, in Ros­tock , in einer kleinen Seitenstraße ganz in der Nähe des Weihnachtsmarktes. Dort hatte ein Freund von Rottmann seinen VW T5 mit verdunkelten Scheiben geparkt. Der Oberbürgermeister hatte im Wagen gewartet. Fuchs war ein paar Minuten später erschienen und eingestiegen. Dann hatte Rottmanns Kumpel noch Bratwürste und Glühwein besorgt. Jetzt stand er draußen, rauchte eine Zigarette und hielt die Augen offen.
    »Was hat dein Anwalt noch gesagt?«, fragte Rottmann. »Kann er mit dem Staatsanwalt einen Deal machen?«
    Fuchs seufzte. »Sieht nicht gut aus. Für eine Kaution habe ich kein Geld. Und mit der Abgabe des Passes und einer regelmäßi gen Meldung auf dem Polizeirevier geben die sich nicht zufrieden.«
    »Wie viel Geld brauchst du?«
    Fuchs winkte ab. »Lass gut sein, Peter. Ich habe dich schon viel zu sehr in die Geschichte reingezogen. Wenn rauskommt, dass wir uns hier treffen, bist du deinen Job los. So etwas überlebt poli­ tisch keiner. Nicht einmal du. Ich frage mich, ob es nicht am besten wäre, irgendwo gegen einen Brückenpfeiler zu fahren.«
    »Hör auf mit dem Gejammer, Jürgen!« Rottmann sah ihn an. »Wie lange sind wir jetzt schon Freunde? Mehr als dreißig Jahre? Wir haben doch schon ganz andere Sachen durchgemacht.«
    »Das ist wohl wahr.« Fuchs sah aus dem Fenster.
    Während des Studiums war er mit einem amerikanischen Buch über den

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