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Der Paladin

Der Paladin

Titel: Der Paladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Gerücht mittels Vögeln bei Ghita angelangt sein...« Vor seinem geistigen Auge sah er Blut und Gift: Ghitas Mörder: den Becher in Meiyas Hand. Ein mit Toten übersätes Chiyaden, die letzten Freunde, die ihm noch geblieben waren. Eine Art Taubheit ergriff seinen ganzen Körper »...und wenn das stimmt, dann liegen inzwischen Ghitas Befehle vor, die Garde geht gegen jeden vor, der gegen die Regierung eingestellt sein könnte – gegen Reidi und ein paar andere Fürsten – sie werden kämpfen. Sie haben sich schon viel zu sehr kompromittiert, um unschuldig zu erscheinen. Das ist das Problem. Sie wollen, daß ich nach Cheng'di gehe; und ich will, daß du – bitte, bitte hör mir zu: ich möchte, daß du nach Keido gehst und dort bleibst.«
    »Nein.«
    »Mädchen, wir haben es hier nicht mit Banditen aus Hoisan zu tun, sondern mit kaiserlichen Truppen, das bedeutet eine vollkommen andere Art von Kampf. Du wirst deine Chance schon noch bekommen, wenn das zu Ende ist. Aber nicht jetzt. Bitte, geh nach Keido. Fürst Reidis Frau wird sich...«
    »Nein.«
    »Ich bitte dich darum. Du kannst dort von Nutzen sein.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Das habt Ihr selbst mir beigebracht.« Sie hob den Kopf, die Zähne fest zusammengebissen. Er dachte:
Wenn sie nicht bei mir ist, dann folgt sie mir unterwegs auf den Fersen...
    »Was habe ich dir beigebracht?«
    »
Ehrgefühl,
Meister Shoka.«
    »Wann habe ich dich denn auf diese närrische Idee gebracht?«
    Ihr Kinn zitterte und beruhigte sich wieder. »Ihr wolltet
mich
nicht alleinlassen. Jetzt wollt Ihr nicht mehr von Fürst Reidis Seite weichen und ihn allein gegen die Soldaten kämpfen lassen. So ist das.«
    Sein Gedächtnis malte ihm grausige Szenen aus, furchtbare Todesarten. Er versuchte sie zu verdrängen. Aber er brauchte sich erst gar keine Hoffnung zu machen, sie werde so vernünftig sein, nach Keido zu gehen; im Grunde war er sogar dankbar dafür, daß sie nicht davon sprach, Gitu selbständig überfallen zu wollen.
    »Dann mußt du mir zuhören«, sagte er, um ihr zuvorzukommen. »Taizu, ich bitte dich – überrasch mich nicht. Mach dich nicht auf eigene Faust an Gitu heran. Das kommt später. Ich vertraue dir. Von den Leuten, für die ich kämpfe, kann ich das nicht behaupten.«
    Sie schien verwirrt und besorgt. Um so besser.
    »Sie werden mich auffressen«, sagte er. Anders als einen riesigen Drachen vermochte er sie sich nicht vorzustellen. Sie wollten Saukendar; Saukendar würde sie retten; Saukendar war ihnen alles schuldig. Saukendar war alles, was sie wollten. Er war es immer schon gewesen. Shoka hatte den größten Teil seines Lebens im Bauch des Drachens verbracht. Jetzt wollte ihn der Drache wiederhaben, und nur das Mädchen hätte ihn davor bewahren können, indem es sagte: »Das ist Unsinn, Meister Shoka. Ihr seid ein Narr, Meister Shoka.«
    Der Körper, der Saukendar war, konnte noch lange weiterkämpfen, nachdem Shoka verschwunden war: da war er zuversichtlich; Shoka jedoch konnte mit ihr gehen, Shoka hatte keinen anderen Grund zum Leben mehr; und Shoka war bereit, sie nein sagen zu hören und wegzugehen, ohne daß sie wußte, wen sie da mitnahm – das junge Mädchen, das sie war, und das den Mann nicht verstand, der, abgesehen von einigen Jahren des Friedens, niemals gelebt hatte.
    »Was meint Ihr damit?« fragte sie ihn.
    Es klang zu verrückt. Darum sagte er: »Bleib einfach bei mir.«
    »Heißt das wieder – daß ich Euch heiraten soll?«
    »Nein«, sagte er. »Es ist etwas anderes. – Außerdem dachte ich, du hättest es schon getan.«
    Sie biß sich auf die Lippen. »Ich habe es getan, und ich gehe mit Euch. Ihr könnt Euch von mir trennen, wenn wir Cheng'di erreichen. Bis dahin werden Euch die Damen in Chiyaden nicht helfen können.«
    »Wer redet denn von Trennung? Es war schon schwer genug, deine Zustimmung zu bekommen!«
    »Denkt an meine Worte.« Sie biß die Zähne zusammen. Muskeln traten hervor und ließen ihr Kinn ungewohnt zerbrechlich erscheinen. »Wenn Ihr in Cheng'di seid, denkt daran.«
    »Dann hältst du verdammt wenig von mir«, sagte er.
    »Ich bin keine Dame!«
    »
Zum Teufel mit den Damen!«
zischte er in gedämpftem Ton. »Zum Teufel mit Saukendar, Frau. Tu mir das nicht an! Tu mir das um Himmels willen nicht an!«Sie starrte ihn mit großen, beleidigten Augen an.
    Reidi hatte sie für Kaijengs Boten gehalten.
Eine Verschwörung, um mich über die Grenze zurückzuholen und wieder in ihre Pläne zu verwickeln?
    Der

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