Der Partner
festgehalten, bis Sweeney eintraf. Er und Lance unterhielten sich auf dem Rücksitz eines Streifenwagens, der auf dem Parkplatz eines Burger King stand.
Der Sheriff erkundigte sich, wie der Drogenhandel so liefe, und Lance antwortete, die Geschäfte gingen gut, er könne nicht klagen.
»Wie geht es Trudy?« fragte der Sheriff, mit einem Zahnstocher zwischen den Zähnen breit grinsend.
Auf dem Rücksitz entbrannte ein heftiger Wettstreit darum, wer von beiden der Coolere war. Lance brachte es sogar fertig seine neueste Killer Loop aufzusetzen.
»Gut. Und wie geht es Ihrer Frau?«
»Ich habe keine. Hören Sie, Lance, wir haben ein paar ziemlich besorgniserregende Gerüchte gehört.
Sie sollen auf der Suche nach einem Killer sein.«
»Alles Lügen.«
»Also, der Meinung sind wir nicht. Sehen Sie, Lance all Ihre Freunde sind genau wie Sie. Entweder gerade auf Bewährung draußen oder eifrig bemüht, wieder ins Geschäft zu kommen. Abschaum, nichts als Abschaum. Für alles zu haben, was auch nur ansatzweise schnelles Geld verspricht. Und stets dem Ärger nur um eine Nasenlänge voraus. Wenn die ein gutes Gerücht hören, haben sie nichts Eiligeres zu tun, als es dem FBI zuzuflüstern. Könnte ihnen ja doch irgendwie bei ihrer Bewährung helfen.«
»Das ist aber nett ausgedacht, wirklich hübsch. Gefällt mir.«
»Und wir wissen auch, dass Sie, wie der Zufall es so will, ein wenig Bargeld haben, von dem Sie nicht wissen, was Sie damit anfangen sollen; wir wissen, dass sie diese Frau haben, die im Begriff ist, einen Haufen Kohle zu verlieren, und überhaupt, alles wäre wundervoll, wenn Mr. Lanigan sozusagen einfach tot bliebe.«
»Wer?«
»Hören Sie. Das Spiel läuft so, wir und das FBI, wir werden Sie und diese Frau überwachen. Wir werden Sie beide nicht aus den Augen lassen. Der kleinste Fehler, und Sie sind dran. Sie beide, diese Frau und Sie, werden größere Probleme am Hals haben als die, in denen Lanigan gerade steckt.«
»Jetzt sollte ich wohl Angst haben?«
»Wenn Sie über so etwas wie ein Gehirn verfügen würden, dann hätten Sie jetzt Angst.«
»Kann ich endlich gehen?«
»Bitte.«
Beide Türen wurden von außen geöffnet, und Lance kehrte zu seinem Wagen zurück.
Zur selben Zeit etwa läutete Agent Cutter an Trudys Tür und hoffte, dass sie bereits zu Bett gegangen war. Er hatte in einem Cafe in Fairhope gesessen und auf Nachricht von Sweeney gewartet.
Trudy war wach. Sie entriegelte die Eingangstür, behielt aber die Kette vorgelegt. »Was wollen Sie?«
fragte sie, als Cutter ihr seinen Ausweis unter die Nase hielt und laut und deutlich »FBI« sagte. Sie erkannte ihn.
»Darf ich hereinkommen?«
»Nein.«
»Lance befindet sich in Polizeigewahrsam. Ich meine, wir sollten uns unterhalten.«
»Was!«
»Die Polizei von Biloxi hat ihn in Gewahrsam.«
Sie hakte die Kette aus und öffnete die Tür. Sie standen in der Diele und musterten sich gegenseitig.
Cutter machte das Ganze einen Riesenspaß.
»Was wirft man ihm vor?« fragte sie.
»Ich glaube, er wird schon sehr bald wieder freikommen.«
»Ich rufe meinen Anwalt an.«
»Von mir aus, aber es gibt etwas, das sollten Sie vorher wissen. Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren hab hat Lance versucht, einen Killer anzuheuern, der ihren Mann, Patrick Lanigan, auslöschen soll.«
»Nein!« Sie schlug die Hände vor den Mund. Die Überraschung wirkte echt.
»Ja. Und Sie könnten in die Sache mit hineingezogen werden. Es ist ja schließlich Ihr Geld, das Lance zu schützen versucht, und ich bin mir fast sicher, dass man Sie als Mitverschwörerin sofort in Betracht ziehen würde. Wenn Lanigan etwas passiert, kommen wir zuerst hierher.«
»Ich habe nichts verbrochen.«
»Noch nicht. Ich weiß. Aber wir behalten Sie scharf im Auge, Mrs. Lanigan.«
»Nennen Sie mich nicht so.«
»Pardon, ich bitte vielmals um Entschuldigung.«
Cutter ließ sie stehen und ging.
Sandy stellte seinen Wagen gegen Mitternacht auf einem Parkplatz in der Nähe der Canal Street ab, dann eilte er rasch die Decatur hinunter und verschwand im Gewühl des French Quarter. Sein Mandant hatte ihm einen Vortrag über Fragen der Sicherheit gehalten, der an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ. Er hatte von Sandy höchste Wachsamkeit verlangt, besonders dann, wenn er im Begriff stand, sich mit Leah zu treffen. Nur Sandy konnte sie zu ihr führen, und deshalb musste er überaus vorsichtig sein. »Sie schwebt in großer Gefahr, Sandy«, hatte Patrick ihm
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